# taz.de -- Rennen um SPD-Vorsitz: Neue Namen für die SPD-Spitze
       
       > Finanzminister Olaf Scholz steht für eine Kandidatur als Parteichef
       > bereit. Das Bewerberteam Gesine Schwan und Ralf Stegner stellte sich am
       > Freitag offiziell vor.
       
 (IMG) Bild: Und es werden immer mehr – Kandidat*innen für den Parteivorsitz der SPD
       
       BERLIN dpa/rtr/afp/taz | In der SPD gibt es weitere Bewerber*innen für den
       Parteivorsitz. Zunächst wurde am Freitagvormittag bekannt, dass
       Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius und Sachsens
       Integrationsministerin Petra Köpping gemeinsam kandidieren wollen, der
       Spiegel hatte zuerst berichtet. Kurze Zeit später legte das
       Nachrichtenmagazin mit einer brisanten Personalie aus der Bundespolitik
       nach: Finanzminister Olaf Scholz wolle auch kandidieren. Mehrere
       Nachrichtenagenturen bestätigten dies. Das [1][Bewerberpaar Gesine Schwan
       und Ralf Stegner] stellten sich am Freitag offiziell als Kandidaten für den
       Parteivorsitz vor.
       
       Nach [2][Informationen des Spiegels] habe Scholz seine Kandidatur diese
       Woche in einer Telefonschaltkonferenz mit den drei Interimsvorsitzenden
       angeboten. Das niedersächsische Innenministerium bestätigte am Freitag die
       Bewerbung von Pistorius, während Köpping ihre Kandidatur nach
       dpa-Informationen aus Parteikreisen zunächst intern ankündigte.
       
       Olaf Scholz ist seit März 2018 Finanzminister und Vizekanzler. Der
       Hamburger war vor seinem Amt im Kabinett sieben Jahre lang Bürgermeister
       der Hansestadt. Dem Spiegel zufolge wolle er nicht allein kandidieren,
       sondern suche nach einer Tandempartnerin. Bislang hatte er den
       Parteivorsitz aus zeitlichen Gründen ausgeschlossen.
       
       Der 59-jährige Pistorius ist seit 2013 Ressortchef in Hannover und gilt als
       einer der profiliertesten Innenpolitiker der SPD. Zuvor war er
       Oberbürgermeister in Osnabrück. Die 61 Jahre alte Köpping ist in Dresden
       seit 2014 Staatsministerin für Gleichstellung und Integration. Vor allem
       Pistorius hebt sich von den bisherigen Bewerbern ab, die überwiegend auf
       dem linken Flügel der SPD verortet sind.
       
       ## Mehrere Zweierteams bwerben sich für die Parteispitze
       
       Ihre gemeinsame Bewerbung präsentierten an diesem Freitag Gesine Schwan und
       Ralf Stegner. Auf der Präsentation machten beide deutlich, dass sie nicht
       unter allen Umständen aus der großen Koalition aussteigen wollten. Ob die
       SPD das Bündnis verlassen solle, hänge davon ab, was sie in der
       verbleibenden Zeit der Legislaturperiode noch umsetzen könne, sagte
       Parteivize Stegner. Die SPD befinde sich in einer „existenziellen Krise“,
       so Gesine Schwan. Das Interesse der Vorsitzenden der
       SPD-Grundwertekommission und des stellvertretenden Parteivorsitzenden war
       bereits vorab bekanntgeworden. Mit Stegner will der erste Vertreter der
       Parteispitze kandidieren.
       
       In den vergangenen Tagen hatten sich viele in und außerhalb der SPD immer
       drängender die Frage gestellt, ob sich auch Schwergewichte aus den Reihen
       der Minister oder Ministerpräsidenten für den Parteivorsitz bewerben
       werden. Das wurde jetzt mit Scholz' Bewerbung bestätigt.
       
       Um die Nachfolge der Anfang Juni zurückgetretenen Parteichefin Andrea
       Nahles hatten sich bisher unter anderem mehrere Zweierteams beworben:
       Europa-Staatsminister Michael Roth und die nordrhein-westfälische
       Landtagsabgeordnete Christina Kampmann, die Bundestagsabgeordneten Karl
       Lauterbach und Nina Scheer sowie die Oberbürgermeister Flensburgs und
       Bautzens, Simone Lange und Alexander Ahrens. Zudem kündigte der
       Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums, Robert Maier, seine Kandidatur an.
       Auch der frühere Bundestagsabgeordnete Hans Wallow hatte mitgeteilt, dass
       er sich bewerben wolle.
       
       Mit Franziska Giffey nahm sich am Donnerstag eine parteiinterne
       Hoffnungsträgerin [3][selbst aus dem Rennen]. Giffeys Dissertation wird
       derzeit wegen Plagiatverdachts überprüft, sie muss um ihren Doktortitel
       bangen.
       
       Die Bewerbungsfrist bei der SPD läuft noch bis 1. September. An diesem Tag
       muss die SPD zugleich herbe Verluste bei den Wahlen in Brandenburg und
       Sachsen fürchten. Die neue SPD-Spitze soll dann in einer
       Mitgliederbefragung faktisch bestimmt und auf einem Parteitag Anfang
       Dezember gewählt werden.
       
       Hinweis: Der Beitrag wurde am 16.08. um 15:43 Uhr aktualisiert.
       
       16 Aug 2019
       
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