# taz.de -- Sayn-Wittgensteins AfD-Rausschmiss: Die Entbehrliche
       
       > Der Parteiausschluss der AfD-Vorsitzenden aus Schleswig-Holstein ist kein
       > Zeichen gegen Extremismus – ganz im Gegenteil.
       
 (IMG) Bild: Die AfD traut sich, Sayn-Wittgenstein rauszuwerfen, aber nicht „Flügel“-Extremisten wie Björn Höcke
       
       Die AfD wirft eine ihrer umstrittensten PolitikerInnen aus der Partei.
       Doris Sayn-Wittgenstein, die 2017 beinahe Parteichefin geworden wäre und
       bislang Landesvorsitzende in Schleswig-Holstein ist, muss wegen
       parteischädigenden Verhaltens [1][gehen]. Hintergrund ist, dass sie einen
       rechtsextremen Verein unterstützt hat. Damit ist nicht nur ein langwieriger
       Streit vorläufig entschieden, die AfD sendet kurz vor den Landtagswahlen in
       Sachsen und Brandenburg auch das Signal: Schaut her, wir haben mit
       RechtsextremistInnen nichts zu schaffen!
       
       Doch das ist Augenwischerei. Das Gegenteil trifft zu. Schließlich geht die
       radikal rechte Partei in Brandenburg und auch in Thüringen, wo im Oktober
       gewählt wird, mit zwei Männern als Spitzenkandidaten ins Rennen, die man
       mit Blick auf ihre Vergangenheit und ihre Netzwerke, ihre Ideologie und
       Rhetorik zweifellos als Rechtsextremisten bezeichnen kann. [2][Andreas
       Kalbitz] und Björn Höcke stehen an der Spitze des „Flügels“, jener Strömung
       am rechten Rand der AfD, die der Verfassungsschuss als Verdachtsfall für
       rechtsextreme Bestrebungen eingestuft hat. Die Kronzeugen für diese
       Einschätzung: Höcke und Kalbitz.
       
       Von diesen beiden aber grenzt sich die Partei keinen Deut ab. Im Gegenteil:
       Die komplette Bundesprominenz reist derzeit in die Brandenburger Provinz,
       um Kalbitz beim Wahlkampf zu unterstützen. [3][Der bestens vernetzte Mann
       könnte ja einen grandiosen Sieg einfahren.] Möglicherweise wird die AfD
       sogar stärkste Kraft. Da ist man doch gerne dabei.
       
       Anders als Kalbitz ist Sayn-Wittgenstein eine Randfigur in der AfD, die
       außerdem den Ruf einer Querulantin hat. Schleswig-Holstein ist für die AfD
       unbedeutend. Von einer solchen Frau kann man sich trennen. An Kalbitz und
       Höcke aber traut sich keiner mehr ran. Nach vermutlich erfolgreichen
       Landtagswahlen wird das noch viel weniger der Fall sein. Dann wird der
       Einfluss der beiden Flügel-Männer weiter steigen. Und die haben das
       Gegenteil von Abgrenzung nach rechts im Sinn: Seit Langem arbeiten sie
       genau an einem solchen Netzwerk.
       
       28 Aug 2019
       
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