# taz.de -- Hurrikan über dem Atlantik: „Dorian“ und der Klimawandel
       
       > Ein starker Hurrikan fegt über die Bahamas und bedroht die USA.
       > Meteorologen erkennen eine klare physikalische Gesetzmäßigkeit.
       
 (IMG) Bild: Hurrikan „Dorian“ über den Bahamas, kurz vor den USA
       
       BERLIN taz/dpa | Nicht ob, [1][sondern in welchem Ausmaß] der Klimawandel
       den Monsterhurrikan „Dorian“ verursacht, ist wohl die richtige Frage.
       „Dorian“ zog am Montag im Schnitt mit Winden von einer Geschwindigkeit von
       etwa 295 Stundenkilometern über die nördlichen Bahamas. In der Spitze
       erreichten seine Böen sogar 350 Stundenkilometer. Seine Intensität beim
       Auftreffen auf Land sei eine der höchsten bisher für einen atlantischen
       Hurrikan verzeichneten, [2][meldete das US-Hurrikanzentrum].
       
       Der Wirbelsturm der höchsten Kategorie 5 bewegte sich mit nur einer
       Geschwindigkeit von 2 Stundenkilometern Richtung Nordwesten. Zuvor war er
       über die östlich von Grand Bahama gelegene Insel Abaco hinweggefegt. Auf
       Videos aus Abaco waren überschwemmte Straßen, unter Wasser stehende Häuser
       und umgeknickte Bäume zu sehen. Auf Grand Bahama war die Stromversorgung an
       vielen Orten unterbrochen.
       
       Konkret zu „Dorian“ will sich Susanne Haeseler vom [3][Deutschen
       Wetterdienst] nicht äußern – sie verfügt dafür über zu wenige Daten.
       Allerdings verweist die Meteorologin auf eine eindeutige Tendenz: „Je nach
       Auswertungen und Studien werden die Wirbelstürme im Zusammenhang mit dem
       Klimawandel heftiger.“ Die Intensität der Hurrikans folge dabei
       physikalischen Gesetzen: Wahrscheinlich nehme diese wohl zu, weil, „wenn es
       wärmer wird, mehr Wasser in der Atmosphäre ist“.
       
       Derweil bereiten sich die USA auf das Eintreffen des Sturms vor, weswegen
       Präsident Donald Trump seine Reise nach Polen abgesagt hatte. Bis
       Mittwochabend wird „Dorian“ der Ostküste Floridas „gefährlich nahe“ kommen,
       warnten die Behörden.
       
       ## Meteorologen rechnen mit „bedrohlichen Sturmfluten“
       
       Obwohl sich der Sturm allmählich abschwächen dürfte, rechneten die
       Meteorologen mit „lebensbedrohlichen Sturmfluten“. Auch den nördlicheren
       Bundesstaaten Georgia, South Carolina und North Carolina drohen im Laufe
       der Woche heftigster Wind, starker Regen und Überschwemmungen.
       
       In küstennahen und tiefer liegenden Gebieten in Florida und Georgia waren
       bereits am Sonntag Evakuierungen angeordnet worden. Gut 4.000 Mitglieder
       der Nationalgarde wurden in Florida mobilisiert, Notfallvorräte an
       Trinkwasser, Essensrationen und Generatoren verteilt.
       
       In South Carolina soll die gesamten Küste evakuiert werden. Bis zu 830.000
       Anwohner müssten sich ab Montagmittag in Sicherheit bringen, teilten die
       Behörden mit. Schulen und Behörden in den Gebieten würden bis auf Weiteres
       geschlossen. Von einer unpopulären, aber wichtigen Maßnahme sprach
       Gouverneur Henry McMaster: „Wir können nicht alle Menschen
       zufriedenstellen“, sagte er. „Aber wir können so alle Menschen am Leben
       halten.“
       
       2 Sep 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://twitter.com/KHayhoe/status/1167851841041981440
 (DIR) [2] https://www.nhc.noaa.gov/
 (DIR) [3] https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimaumwelt_node.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kai Schöneberg
 (DIR) Nicole Opitz
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
 (DIR) Hurrikan
 (DIR) USA
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
 (DIR) Greta Thunberg
 (DIR) Sturm
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Unwetter in Ostfriesland: „Definitiv ein Tornado“
       
       Ein Wirbelsturm im Kreis Aurich hat ganze Dörfer verwüstet.
       Meteorolog:innen gehen davon aus, dass solche Wetterextreme künftig
       schlimmer werden.
       
 (DIR) Klimabedingte Wetterextreme: Horn von Afrika versinkt im Regen
       
       Somalia und Südsudan leiden unter starken Überschwemmungen. Als Ursache
       gilt die Erwärmung des Indischen Ozeans vor Ostafrika.
       
 (DIR) Greta Thunbergs Atlantik-Überquerung: Mit Liebe in New York begrüßt
       
       Nach zwei Wochen auf dem Atlantik erreicht die schwedische Klimaaktivistin
       Greta Thunberg New York. Am Freitag will sie hier wieder streiken.
       
 (DIR) Trotz Abschwächung von „Florence“: Hurrikan bedroht weiter US-Ostküste
       
       Der Hurrikan „Florence“ wurde weiter heruntergestuft. Dennoch sei nach wie
       vor von einer „lebensbedrohlichen Situation“ auszugehen.
       
 (DIR) Klimaskeptiker über Erderwärmung: „Hurrikane gab es schon immer“
       
       Myron Ebell hält Maßnahmen gegen den Klimawandel für total wertlos und
       ruinös teuer. Wir unterziehen seine Thesen einem Faktencheck.