# taz.de -- Deutscher Umweltpreis verliehen: Bewahrer der Natur
       
       > Der Deutsche Umweltpreis geht 2019 an eine Professorin, die weiß, wie man
       > CO2 in Böden speichern kann. Und an einen Reinigungsmittel-Unternehmer.
       
 (IMG) Bild: Sie versteht Böden: Ingrid Kögel-Knabner, daneben Frank-Walter Steinmeier, Reinhard Schneider
       
       MANNHEIM/BERLIN epd/taz | Der Deutsche Umweltpreis 2019 geht an die
       Münchner Bodenwissenschaftlerin Ingrid Kögel-Knabner und den Mainzer
       Unternehmer Reinhard Schneider. „Es braucht Vorreiter, Helden und
       Heldinnen, für die Bewahrung der Natur“, sagte Bundespräsident Frank-Walter
       Steinmeier bei der Preisverleihung am Sonntag in Mannheim laut
       Redemanuskript. Der Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ist mit
       insgesamt 500.000 Euro der höchstdotierte Umweltpreis Europas.
       
       „Dieser Preis zeichnet Menschen aus, die Mut machen, weil sie Lösungen
       aufzeigen“, betonte Steinmeier. Kögel-Knabner und Schneider begriffen die
       ökologische Transformation als Chance für unser Land und gingen „als
       Tüftler und Ingenieurinnen, als Wissenschaftlerinnen oder Unternehmer neue
       Wege“, würdigte Steinmeier das Engagement der Preisträger.
       
       Kögel-Knabner, Professorin an der TU München, gilt als eine der
       renommiertesten und einflussreichsten Bodenwissenschaftlerinnen der Welt.
       Der DBU-Generalsekretär Alexander Bonde betonte bei der Bekanntgabe der
       Preisträger*innen im September, dass es Kögel-Knabner gelungen sei, die
       zentrale Rolle des Umweltmediums Boden in den Fokus zu rücken, das im
       Vergleich zu Luft und Wasser in seiner Bedeutung bisher „fatal
       unterschätzt“ worden sei.
       
       Meilenstein ihrer Forschungen sei die Entdeckung gewesen, [1][wie
       Kohlenstoff als organische Substanz im Boden gebunden wird]. „Aus ihrer
       Forschungsarbeit ergab sich ein völlig neues Verständnis für die Kapazität
       von Böden, Kohlenstoff aufzunehmen und zu speichern“, erklärte Bonde.
       Kögel-Knabner habe Antworten geliefert auf die Frage, auf welchen Böden
       eine Kohlenstoffspeicherung nachhaltig möglich ist, um dem Klimawandel
       entgegenzuwirken.
       
       Dass Deutschland heute führend auf dem Forschungsfeld der Bodenkunde sei,
       sei wesentlich der Verdienst der Wissenschaftlerin. „Kögel-Knabner steht
       für exzellente Forschung und großes wissenschaftliches Engagement.“ Dennoch
       war die Forscherin überrascht darüber, den Preis zu gewinnen, [2][erklärte
       sie dem Bayerischen Rundfunk]. Der Preis sei für sie sehr wichtig, „auch
       weil wir so unser Thema der Allgemeinheit näherbringen können“.
       
       ## „Frosch“: Wirtschaft und Umwelt
       
       Doch nicht nur die Wissenschaft wurde mit dem Deutschen Umweltpreis für
       ihre Leistung belohnt. Auch die Arbeit des Unternehmers Reinhard Schneider,
       Vorsitzender der „Frosch“-Geschäftsführung, wurde gewürdigt. Er habe
       konsequent ökologische Produkte in einem Massenmarkt mehrheitsfähig
       gemacht, erklärte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der
       Verleihung. Er lebe Nachhaltigkeit in allen unternehmerischen
       Entscheidungen und sichere sich so das Vertrauen der Verbraucher, hieß es
       weiter.
       
       Unter anderem kämpfe Schneider für eine energieschonende
       Kunststoff-Wiederverwertung in einem geschlossenen Kreislauf. Mit seinen
       Produkten der Marke „Frosch“ gilt er als Pionier der Kreislaufwirtschaft.
       Er setze seit 2013 auf heimische Pflanzen als Rohstoffbasis, also auf in
       Europa gewonnene Öle aus Flachs, Hanf oder Oliven.
       
       „Die Zukunft ist nicht vorbestimmt. Es liegt an uns, was wir aus ihr
       machen“, sagte Steinmeier weiter. Der Umweltpreis erinnere jährlich an die
       Forschungs- und an die Gestaltungskraft, betonte der Bundespräsident. Der
       Deutsche Umweltpreis wird seit 1993 jährlich von der Deutschen
       Bundesstiftung Umwelt mit Sitz in Osnabrück vergeben.
       
       27 Oct 2019
       
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