# taz.de -- Reform im Frauenfußball: Frauen zu Vollprofis
       
       > Die Uefa reformiert ihre Women's Champions League. Die Zahl der Spiele
       > steigt. Diese verordnete Professionalisierung wird den Sport verändern.
       
 (IMG) Bild: Nur Profis dürfen ran: Champions-League-Siegerehrung für Olympique Lyon, Mai 2019
       
       Olympique Lyon erwartet den FC Bayern, FC Arsenal spielt gegen Paris St.
       Germain und Atletico Madrid trifft auf den FC Barcelona. So sehen die
       Viertelfinalpaarungen der laufenden Saison in der Champions League der
       Frauen aus. Die Begegnung zwischen dem VfL Wolfsburg und Glasgow City fällt
       da ein bisschen aus dem Rahmen. Nur Frauenteams unter dem Dach von
       Profi-Klubs aus dem Männerbereich haben heutzutage Chancen in der
       Königsklasse. Daher soll sich der Modus des Wettbewerbs an dem der Männer
       orientieren.
       
       Die [1][Uefa-Exekutive] hat beschlossen, dass es in der Women’s Champions
       League ab der Saison 2021/22 eine Gruppenphase mit 16 Mannschaften geben
       soll. Vorgeschaltet wird eine erste Qualifikationsphase (in Vierergruppen)
       und eine zweite Phase mit einer Playoff-Runde.
       
       Uefa-Präsident Aleksander Ceferin spricht von einer „Wende für den
       Frauenfußball“, endlich erhalte der prestigeträchtigste Vereinswettbewerb
       auch bei den Frauen „die Plattform und Sicherheit, die er verdient.“
       Strategisches Ziel ist es, über eine Zentralvermarktung die Zuschauerzahlen
       und den kommerziellen Wert des Wettbewerbs Women’s Champions League in fünf
       Jahren zu verdoppeln.
       
       ## Deutsche Klubs begrüßen die Reform
       
       Für die Frauen-Bundesliga, aus der bislang immer nur Meister und
       Vizemeister qualifiziert waren, öffnet sich die Tür für einen dritten
       Teilnehmer. Nur die Meister der drei besten Verbände qualifizieren sich
       direkt für die Gruppenphase. [2][Siegfried Dietrich], Manager des 1. FFC
       Frankfurt und Vorsitzender des Ausschusses Frauen-Bundesligen, begrüßt die
       Reform. „Die Ligen werden interessanter. Das wertet die Frauen-Bundesliga
       deutlich auf und sorgt auch international für mehr Wettbewerb in der
       Breite.“
       
       Für den 1. FFC Frankfurt, der Mitte nächster Woche auf der
       Mitgliederversammlung die Weichen für den Zusammenschluss mit Eintracht
       Frankfurt stellen will, könnten sich also neue Perspektiven ergeben. „Das
       macht es doppelt interessant“, sagt Dietrich, „und es gibt uns eine große
       Motivation, sich für die Champions League zu qualifizieren.“
       
       Der deutsche Rekordmeister hatte 2015 das vierte Mal den Wettbewerb
       gewonnen und ist danach von der internationalen Bildfläche verschwunden,
       weil Wolfsburg und Bayern die Startplätze zuletzt fast gepachtet hatten.
       Auch traditionelle Frauenvereine wie Turbine Potsdam oder ambitionierte
       Ausbildungsklubs wie das gerade auf Platz zwei geführte Überraschungsteam
       der TSG Hoffenheim oder der SC Freiburg sollten vom neuen Anreiz
       profitieren.
       
       Bei deutlich mehr internationalen Spielen unter der Woche können etliche
       Spielerinnen kaum noch einen anderen Beruf ausüben. Die erzwungene
       Professionalisierung der bislang noch häufig mit der dualen Karriere
       beschäftigten Spielerinnen wird zwangsweise vorangetrieben. Im nächsten
       Schritt dürften diese in der Folge eine entsprechende Entlohnung verlangen.
       
       5 Dec 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.uefa.com/womenschampionsleague/
 (DIR) [2] https://www.fr.de/sport/fussball/frauen-nationalmannschaft-wegweiser-wembley-13208000.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Frank Hellmann
       
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