# taz.de -- Neuer Präsident der Europäischen Linken: Generationenwechsel vertagt > Die Europäische Linke hat einen neuen Präsidenten: Der 73-jährige Heinz > Bierbaum tritt die Nachfolge des 71-jährigen Gregor Gysi an. (IMG) Bild: Der 73-jährige Saarländer Heinz Bierbaum ist der Neue an der Spitze der Europäischen Linken Ob Gregor Gysi seine Ankündigung wirklich so gemeint hat? „Nach drei Jahren als Präsident der Europäischen Linken möchte ich den Wechsel auf die nächste Generation ermöglichen“, hatte der 71-Jährige im Sommer seinen Abschied angekündigt. An diesem Wochenende wurde nun der 73-jährige Heinz Bierbaum zum Nachfolger Gysis gewählt. Von den rund 150 Delegierten auf dem Kongress des Linksparteien-Dachverbandes im spanischen Benalmádena bei Málaga entschieden sich 66,7 Prozent für den promovierten Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler aus dem Saarland. Mit dem Generationenwechsel hat es also erst mal nicht ganz so geklappt. Auch aus der Doppelspitze, die die deutsche Linkspartei vorgeschlagen hatte, wurde nichts. Die linken Parteien in Europa befinden sich in keinem guten Zustand. Gegründet am 8. Mai 2004 in Rom, ist die Europäische Linke (EL) eines von zehn Parteienbündnissen, die bei der zuständigen EU-Behörde als europäische politische Partei registriert sind. Von [1][der griechischen Syriza] über die Kommunistischen Parteien Frankreichs und Spaniens bis zum Bloco de Esquerda aus Portugal und der finnischen Regierungspartei Vasemmistoliitto gehören der EL insgesamt 24 Parteien aus 21 Ländern an. Im Europäischen Parlament bilden sie den Kern der Konföderalen Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke (GUE/NGL). Obwohl ihr noch weitere Parteien angehören, wie Podemos aus Spanien oder die irische Sinn Féin, ist die Fraktion nach den Europawahlen im Mai mit nur noch 41 Mandaten zur kleinsten im EU-Parlament geschrumpft. Bierbaum ist der fünfte Präsident in der Geschichte der EL – und nach [2][Lothar Bisky] (2007 bis 2010) und [3][Gregor Gysi] der dritte aus Deutschland. Zu seinen Stellvertreter:innen wurden die Spanierin Maite Mola, Anna Mikkola aus Finnland, die Griechin Natasa Theodorakopoulou, Margarita Mileva aus Bulgarien, der Italiener Paolo Ferrero und Pierre Laurent aus Frankreich gewählt. „Die Europäische Linke ist in einer kritischen Phase“, konstatierte Bierbaum nach seiner Wahl. Als seine Hauptaufgaben bezeichnete er es, das politische Profil der EL zu schärfen und die Zusammenarbeit unter den Linken in Europa insgesamt zu verstärken. Angesichts der inneren Zerstrittenheit [4][beispielsweise in der Haltung zur EU] dürfte das nicht einfach sein. Aber immerhin reckten am Ende des Kongresses in Spanien wieder alle die Fäuste empor und sangen gemeinsam [5][die Internationale]. 16 Dec 2019 ## LINKS (DIR) [1] /Syriza-vor-der-Wahl-in-Griechenland/!5603412 (DIR) [2] /Nachruf-auf-Lothar-Bisky/!5061299 (DIR) [3] /Gregor-Gysi-ueber-linke-Europapolitik/!5597428 (DIR) [4] /Die-Linke-nach-der-Europawahl/!5605941 (DIR) [5] /Internationale-beim-SPD-Parteitag/!5645047 ## AUTOREN (DIR) Pascal Beucker ## TAGS (DIR) Europäische Linke (DIR) Linkspartei (DIR) Linke (DIR) Gregor Gysi (DIR) Nebeneinkünfte Abgeordnete (DIR) Europäische Linke (DIR) Schwerpunkt Europawahl (DIR) europawahl Politik (DIR) Schwerpunkt Europawahl ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Nebenjobs von Abgeordneten: Schwer beschäftigt Wer im Bundestag sitzt, muss Auskunft darüber geben, womit er oder sie sonst noch Geld verdient. Einsame Spitze bei den Nebentätigkeiten: Gregor Gysi. (DIR) Heinz Bierbaum über Europas Linke: „Wir brauchen einen neuen Aufbruch“ Heinz Bierbaum ist der neue Präsident der Europäischen Linken (EL). Der Nachfolger Gregor Gysis sieht das linke Parteienbündnis in keinem guten Zustand. (DIR) Die Linke nach der Europawahl: Alle sehen sich bestätigt Einen Monat nach der Europawahl sucht die Linkspartei Gründe für ihr schlechtes Abschneiden. In ihrer Haltung zur EU ist sie nach wie vor gespalten. (DIR) Gregor Gysi über linke Europapolitik: „Wir werden nicht mehr gefürchtet“ Gregor Gysi glaubt, dass die Linken ihre EU-Skepsis überwinden werden. Wer die EU für nicht reformierbar hält, sei mittlerweile in der Minderheit. (DIR) Kolumne Sternenflimmern: Fragen, die man aushalten muss Die Europawahl wirft viele Fragen auf. Einfache Antworten gibt es dafür oft keine. Da müssen wir aber durch.