# taz.de -- Flucht aus Gambia: Tödliche Havarie
       
       > Vor der Küste Mauretaniens ist ein Boot mit mehr als 150 Menschen an Bord
       > gekentert. Mindestens 58 von ihnen sind umgekommen.
       
 (IMG) Bild: Ein geretterer Flüchtling auf dem Boot einer Hilfsorganisation im November
       
       DAKAR ap/taz | Bei einer Havarie eines Bootes mit Dutzenden Flüchtenden
       sind vor der Küste Mauretaniens mindestens 58 Menschen ums Leben gekommen,
       darunter Frauen und Kinder. Wie die Internationale Organisation für
       Migration (IOM) mitteilte, kenterte das Boot am Mittwoch im Atlantischen
       Ozean. Eine nicht näher genannte Zahl von Verletzten wurde in ein
       Krankenhaus im nordmauretanischen Nouadhibou gebracht.
       
       Mehr als 83 Personen aus Gambia hätten das Unglück überlebt, indem sie sich
       an die Küste gerettet hätten. Sie hätten IOM-Vertretern gesagt, dass das
       Boot am 27. November in ihrer Heimat mit rund 150 Insassen abgelegt habe,
       ergänzte IOM-Sprecherin Safa Msehli.
       
       Als sich das Boot der Küste von Mauretanien näherte, hatte es laut IOM
       wenig Kraftstoff. Die Havarie gilt in diesem Jahr als eine der schlimmsten
       Tragödien, die sich auf der gefährlichen Überfahrt nach Europa ereignet
       haben.
       
       Aus Gambia gab es zunächst keine offizielle Erklärung. Das Land in
       Westafrika ist mit rund zwei Millionen Einwohnern relativ klein, doch kamen
       nach IOM-Angaben zwischen 2014 und 2018 mehr als 35.000 Gambier_innen nach
       Europa.
       
       ## Flucht vor Armut und Misswirtschaft
       
       Die 22-jährige Herrschaft des autokratisch regierenden Expräsidenten Yahya
       Jammeh hat die Wirtschaft des Landes massiv beeinträchtigt, was vor allem
       die Jugend zu spüren bekommen hat. Dies führt dazu, [1][dass es viele
       Menschen in Gambia nach Europa oder andere Weltgegenden zieht].
       
       Seit Jammeh 2016 abgewählt und Anfang 2017 ins Exil flüchtete, versuchen
       europäische Länder verstärkt Asylsuchende aus dem Land abzuschieben. Doch
       Gambias Wirtschaft darbt noch immer.
       
       Zuletzt machte der Küstennation der Zusammenbruch des britischen
       [2][Reisekonzerns Thomas Cook] zu schaffen. Aus Sicht einiger Gambier_innen
       könnte die Pleite massive Auswirkungen auf den Tourismus des Landes haben,
       der mehr als 30 Prozent von dessen Bruttoinlandsprodukt ausmacht.
       
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