# taz.de -- Australiens Kohlemine Adani: Fridays gegen Siemens
       
       > Erstmals protestieren die Schüler*innen in Deutschland koordiniert gegen
       > einen Konzern: Siemens – wegen seiner Mitarbeit an Australiens
       > Kohlebergbau.
       
 (IMG) Bild: Brisbane, Australien, Proteste gegen den Bau der Adani-Carmichael-Kohlemine
       
       Am Freitag wollen Schüler*innen von Fridays for Future an mindestens 20
       Orten in Deutschland gegen Siemens demonstrieren. Während in Australien
       längst [1][die Buschfeuer] wüteten, hat der Konzern im Dezember eingeräumt,
       sich am Bau der umstrittenen [2][Adani-Carmichael-Kohlemine] im
       australischen Bundesstaat Queensland zu beteiligen. Siemens hat einen
       Vertrag über die Lieferung von Signaltechnik für die Eisenbahntrasse, auf
       der die Kohle abtransportiert werden soll.
       
       „Siemens rühmt sich damit, bis 2030 klimaneutral werden zu wollen, und
       unterstützt im selben Atemzug den Bau einer Kohlemine, deren Betrieb die
       Einhaltung der Klimaziele quasi unmöglich machen würde“, schrieb Fridays
       for Future in einer Mitteilung.
       
       Adani soll eines der größten Kohlebergwerke der Welt werden und aus fünf
       Untertageminen sowie sechs Tagebaustätten jährlich bis zu 60 Millionen
       Tonnen Kohle fördern. Der Transport des Brennstoffes bedroht auch das
       berühmte Great Barrier Reef.
       
       Das Magazin Rolling Stone nannte die Mine das [3][„verrückteste
       Energieprojekt der Welt“]. Siemens macht laut Agenturen keine Angaben zum
       Volumen des Auftrags. Die dpa schreibt, im Konzern gehe man davon aus, dass
       es sich um eine vergleichsweise überschaubare Größenordnung handle.
       
       ## Kaeser: „Ihr verdient eine Antwort“
       
       Bereits im Dezember hatte Siemens-Chef Joe Kaeser auf Proteste reagiert und
       auf Twitter geschrieben, er nehme die Sorgen ernst und würde sich die Sache
       genau anschauen. „Ansichten und Entscheidungen könnten sich ändern, oder
       auch nicht. Aber ihr verdient eine Antwort“, so Kaeser damals. Siemens hat
       sich auf taz-Anfrage bis Redaktionsschluss nicht dazu geäußert, bis wann
       diese Antwort denn nun vorliegen soll.
       
       Fridays-for-Future-Aktivist*innen haben bereits auf Hauptversammlungen
       von Konzernen wie RWE, Lufthansa, VW oder der Deutschen Bank gesprochen, um
       die Manager*innen zu mehr Klimaschutz zu drängen. „Wir wollen jetzt Druck
       aufbauen auf die Entscheidungsträger*innen“, sagt Carla Reemtsma,
       Sprecherin von Fridays for Future. Es sei das erste Mal, dass sich die
       Schüler*innen deutschlandweit für einen Protest gegen einen Konzern
       koordinierten.
       
       7 Jan 2020
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Australische-Tierwelt-in-Gefahr/!5653594
 (DIR) [2] https://www.stopadani.com/
 (DIR) [3] https://www.rollingstone.com/politics/politics-news/adani-mine-australia-climate-change-848315/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ingo Arzt
       
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       beschreibt er die Bedrohung seiner Familie durch die Feuergefahr.