# taz.de -- Wohnsitzauflagen für Geflüchtete: Gesetz behindert Integration > In manchen Bundesländern dürfen Geflüchtete ihren Wohnort nicht frei > wählen. Eine Studie zeigt: Das behindert die Arbeitsmarktintegration. (IMG) Bild: Geflüchtete werden zu ihrem Nachteil festgesetzt: Gemeinschaftsunterkunft in einem Ankerzentrum BERLIN taz | Geflüchtete, für die regionale Wohnsitzauflagen gelten, haben weniger Chancen bei der Job- und Wohnungssuche. Dies geht [1][aus einem Kurzbericht] hervor, den das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag veröffentlicht hat. Seit 2016 sind auch Geflüchtete mit anerkanntem Schutzstatus verpflichtet, ihren Wohnsitz bis zu drei Jahre nach der Anerkennung in dem Bundesland zu nehmen, das ihr Asylverfahren entschieden hat. Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Hessen, Sachsen-Anhalt und das Saarland haben darüber hinaus [2][regionale Wohnsitzauflagen] erlassen; die Geflüchteten sind dadurch auf Kreise, kreisfreie Städte oder Gemeinden beschränkt. Regionale Wohnsitzauflagen senkten die Wahrscheinlichkeit, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, um rund 6 Prozentpunkte, heißt es in dem Kurzbericht. Auch sinke die Wahrscheinlichkeit, in einer privaten Wohnung statt in einer Gemeinschaftsunterkunft zu wohnen. Solche Auflagen seien „weitreichende Eingriffe in die persönliche Freizügigkeit“, die für diese Gruppe nur zulässig seien, wenn sie der Integration der Betroffenen dienen, schreiben die IAB-Experten. Dieses Ziel werde jedoch offenbar nicht erreicht – den Schätzergebnissen zufolge sei „eher das Gegenteil der Fall“. 21 Jan 2020 ## LINKS (DIR) [1] https://www.iab.de/de/informationsservice/presse/presseinformationen/kb0320.aspx (DIR) [2] /Organisatorinnen-ueber-Unteilbar-Demo/!5620390 ## AUTOREN (DIR) Dinah Riese ## TAGS (DIR) Flüchtlinge (DIR) Arbeitsmarkt (DIR) Integration (DIR) Integrationsgesetz (DIR) Ankerzentrum (DIR) Rechtsextremismus (DIR) Geflüchtete (DIR) Schwerpunkt Flucht (DIR) Schwerpunkt Landtagswahlen (DIR) Geordnete-Rückkehr-Gesetz ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Security-Gewalt in Ankerzentrum: Mitnichten ein Einzelfall Ein Geflüchteter wird von Wachleuten in einem Ankerzentrum misshandelt. Eine Anzeige bleibt erfolglos, das Verfahren wird eingestellt. (DIR) Integrationsgipfel im Kanzleramt: Gegen rechts als „Chefinnensache“ Der Kampf gegen rechts dominiert auch den Integrationsgipfel. Migrantenverbände wollen Antirassismus im Grundgesetz verankern. (DIR) Ehrenamtliche Arbeit für Geflüchtete: Nach der Ersten Hilfe Im Sommer 2015 setzten sich viele Menschen in Deutschland für Geflüchtete ein. Was ist davon noch übrig? (DIR) Migrationsexperte über Einwanderung: „Nur wenige werden kommen“ Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz tritt in Kraft, aber es bleiben hohe Hürden. Migrationsexperte Brücker plädiert für mehr Integrationschancen. (DIR) Organisatorinnen über Unteilbar-Demo: „Wir wollen rechte Räume besetzen“ Vor der Demo in Dresden sprechen zwei Organisatorinnen über rechtes Gedankengut im Osten, Möglichkeiten der Zivilgesellschaft und den Umgang mit AfD und Pegida. (DIR) Gesetzesmarathon im Parlament: Einladen und abschieben Die Koalition drückt diese Woche sieben Migrationsgesetze durch den Bundestag – darunter Fachkräfteeinwanderung und erleichterte Abschiebungen.