# taz.de -- +++ Corona News vom 14. Mai +++: 99 Milliarden Euro weniger Steuern
       
       > Schätzung rechnet mit großen Einbußen gegenüber 2019. US-Behörden melden
       > weitere drei Millionen Arbeitslose. Nachrichten zum Coronavirus im
       > Live-Ticker.
       
 (IMG) Bild: Weniger Steuergeld heißt auch mehr Verteilungskämpfe, Olaf Scholz im Bundestag
       
       Den Live-Ticker bearbeiten [1][Klaudia Lagozinski] und [2][Anselm Denfeld].
       
       ## Scholz: Grundrente trotz Steuereinbußen finanzierbar
       
       15.38 Uhr: Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) weist Kritik der Union an
       der geplanten Grundrente zurück. Diese könne sich der Staat trotz der
       Corona-Krise weiter leisten: „Ja, eindeutig“, sagt Scholz bei der
       Vorstellung der Ergebnisse der Steuerschätzung in Berlin. Die Regierung
       wolle keine Vorhaben wegen der Pandemie stoppen. (rtr)
       
       15.25 Uhr: Bundesfinanzminister Olaf Scholz bekräftigt seine in der großen
       Koalition umstrittene Forderung, die Altschulden der Kommunen teilweise zu
       erlassen. Er werde im Rahmen des im Juni geplanten Konjunkturpakets der
       Regierung die schwierige Lage der Gemeinden berücksichtigen, die für
       Investitionen vor Ort wichtig seien. Er werde demnächst konkrete Vorschläge
       dazu machen. Die Kommunen müssten mit 13 Milliarden Euro Mindereinnahmen
       bei der Gewerbesteuer zurechtkommen. „Das ist nicht wenig Geld“, sagt
       Scholz bei der Vorstellung der Ergebnisse der Steuerschätzung in Berlin.
       (rtr)
       
       Minister Scholz: Regierung legt im Juni Konjunkturpaket auf 
       
       15.24 Uhr: Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat ein rasches
       Konjunkturprogramm angekündigt. „Anfang Juni wollen wir ein umfassendes
       Bündel an Maßnahmen in der Regierung beschließen – ein Konjunkturpaket, das
       neuen Schwung und neues Wachstum bringen soll“, sagte Scholz am Donnerstag
       bei der Vorlage der Steuerschätzung in Berlin. Hohe Investitionen in eine
       moderne und klimafreundliche Zukunft sollten Richtschnur bleiben. Mit dem
       Ende der Einschränkungen und den eingeleiteten Lockerungen sei der richtige
       Zeitpunkt für ein solches Konjunkturprogramm nun gekommen. (rtr)
       
       ## CureVac: Impfstoff erzielt positive präklinische Ergebnisse
       
       15.15 Uhr: Das Biotechnologieunternehmen CureVac veröffentlicht erste Daten
       zu seinem Corona-Impfstoffprojekt. Der Impfstoff habe bei niedriger
       Dosierung positive präklinische Ergebnisse erzielt, teilt die Tübinger
       Firma mit. Die vorliegenden Daten zeigten eine „ausgewogene Immunantwort,
       verbunden mit der Bildung einer hohen Anzahl von virusneutralisierenden
       Titern und T-Zellen“. Im Juni will CureVac erste klinische Studien mit
       gesunden Freiwilligen starten. (rtr)
       
       Knapp drei Millionen neue Arbeitslose in den USA 
       
       15.06 Uhr: In den USA ist die Arbeitslosigkeit wegen der Coronakrise erneut
       stark gestiegen. Binnen einer Woche meldeten sich rund 2,98 Millionen
       weitere Menschen arbeitslos, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag
       mitteilte. Insgesamt verloren somit seit dem Ausbruch der Pandemie in den
       Vereinigten Staaten knapp 36,5 Millionen Menschen ihren Job.
       
       Allerdings verlief der Anstieg im Vergleich zur Vorwoche etwas langsamer.
       Damals hatten sich rund 3,17 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Ende
       März waren es binnen einer Woche sogar knapp 6,9 Millionen Arbeitslose
       gewesen. (afp)
       
       ## Steuereinnahmen 2020 wohl 99 Milliarden Euro niedriger
       
       15.00 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie sinken erstmals seit der Finanzkrise
       2009 die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Kommunen. Die Steuerschätzer
       rechnen damit, [3][dass der Staat in diesem Jahr rund 99 Milliarden Euro
       weniger einnimmt] als im vergangenen Jahr, wie das Finanzministerium am
       Donnerstag in Berlin bekanntgab. (rtr)
       
       Leipziger Bündnis ruft zum Corona-Gegenprotest auf 
       
       14.03 Uhr: Politiker und Aktivisten rufen für Samstag in Leipzig zum
       Protest gegen Demonstrationen auf, die sich gegen die Beschränkungen in der
       Coronakrise richten. Bei den Versammlungen der vergangenen Wochen seien
       immer wieder Verschwörungsideologen, Antisemiten und „Rechte jeglicher
       Spektren“ zusammengekommen, erklärte das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt
       Platz“ am Donnerstag und betonte: „Dem gilt es klar und deutlich zu
       widersprechen.“
       
       Organisatorin Irena Rudolph-Kokot erklärte, die klare Abgrenzung zu
       jeglichen Einstellungsmustern und Ideologien gruppenbezogener
       Menschenfeindlichkeit sei für eine demokratische Debatte unerlässlich. Auch
       Politiker der Grünen und Linken haben zum demonstrieren aufgerufen. (epd)
       
       ## Streit um Impfstoff – Sanofi entzürnt französische Regierung
       
       13.56 Uhr: Mit der Ankündigung, mit einem möglichen Corona-Impfstoff zuerst
       die USA beliefern zu wollen, hat der französische Pharmakonzern Sanofi die
       Kritik der französischen Regierung auf sich gezogen. Ein solches Vorgehen
       wäre unakzeptabel, sagte die Staatssekretärin für Wirtschaft und Finanzen,
       Agnes Pannier-Runacher, dem Sender Sud Radio: „Es wäre natürlich
       inakzeptabel für uns, wenn das eine oder andere Land aus finanziellen
       Beweggründen einen privilegierten Zugang erhalten würde.“
       
       Sanofi-Vorstandschef Paul Hudson hatte am Mittwoch gesagt, dass die
       US-Regierung das Recht auf die größte Vorbestellung eines Impfstoffes habe,
       da sie das Risiko finanziell mittrage. Am Donnerstag ruderte der Konzern
       zurück und erklärte, er werde einen Impfstoff allen zugänglich machen.
       (rtr)
       
       ## Trump will Militär für Impfstoffverteilung mobilisieren
       
       13.33 Uhr: US-Präsident Donald Trump rechnet nach eigenen Worten bis
       Jahresende mit einem Impfstoff und will das Militär für eine Verteilung an
       die Bevölkerung einsetzen. Es sei eine gewaltige Aufgabe, diesen Impfstoff
       zu verteilen, sagte Trump in einem Interview des Senders Fox Business
       Network. „Unser Militär wird jetzt mobilisiert, so dass wir am Ende des
       Jahres in der Lage sein werden, ihn vielen Menschen sehr, sehr schnell zu
       geben.“ Dabei werde man sich zunächst auf ältere Amerikaner konzentrieren.
       (rtr)
       
       Studie am Hamburger UKE: Corona ist ein Multi-Organ-Virus 
       
       13.25 Uhr: Das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 ist kein reines
       Atemwegsvirus. Neben der Lunge ist es auch in zahlreichen anderen Organen
       und Organsystemen zu finden, wie eine Studie am Hamburger
       Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) ergab, deren Ergebnisse heute
       veröffentlicht wurden. Die Erkenntnisse aus der Studie liefern den
       Forschern zufolge Hinweise zur Früherkennung und auch zu möglichen
       Folgeschäden einer Covid-19-Infektion.
       
       Die Experten analysierten die Autopsie-Ergebnisse von 27 an einer
       Covid-19-Infektion Gestorbenen. Konkret konnten sie den Erreger in der
       Lunge, im Rachen, im Herz, in der Leber, im Gehirn und in den Nieren
       nachweisen. Damit ist Sars-CoV-2 ein Multi-Organ-Virus. Das könnte eine
       Erklärung für das mitunter breite Spektrum von Symptomen sein, das sich bei
       Corona-Infektionen zeigt. Das erkläre auch die extrem hohe Rate von bis zu
       50 Prozent an akutem Nierenversagen bei Corona-Infektionen, befanden die
       Experten. (epd)
       
       Zahlreiche Demos wegen Corona am Samstag in Berlin-Mitte 
       
       12.20 Uhr: Im Streit über die strikten Einschränkungen stehen sich an
       diesem Samstag in Berlin wieder zahlreiche Demonstranten verschiedener
       Lager sowie Polizisten gegenüber. Mehrere linke Initiativen haben zu
       Gegendemonstrationen in Berlin-Mitte aufgerufen. Bei der Polizei sind vier
       Demonstrationen mit jeweils 50 Teilnehmern angemeldet.
       
       Die andere Seite will sich wie in den vergangenen Wochen zu einer [4][nicht
       angemeldeten sogenannten Hygiene-Demo] auf dem Rosa-Luxemburg-Platz
       versammeln, weil sie die Corona-Beschränkungen durch die Politik nicht
       hinnehmen will. Derzeit sind allerdings nur Kundgebungen mit höchstens 50
       Teilnehmern und Abstand zwischen den Menschen erlaubt. Alle größeren
       Veranstaltungen sind verboten. (dpa)
       
       ## Kurzarbeitergeld und Krise treffen Kirchenfinanzen
       
       12.15 Uhr: Bistümer und Landeskirchen in Deutschland stellen sich auf
       schwere finanzielle Einbußen infolge der Coronakrise ein. Die katholischen
       Bistümer Mainz und Würzburg verhängten eine Haushaltssperre, größere
       Ausgaben müssen erst geprüft werden. Auch das Bistum Osnabrück verkündete
       Sparmaßnahmen, neue Bauvorhaben sollen bis auf weiteres aufgeschoben
       werden. Der Grund dafür sind fehlende Kirchensteuer-Einnahmen für dieses
       und das kommende Jahr durch den konjunkturellen Einbruch und Kurzarbeit.
       Denn Kurzarbeitergeld wird nicht besteuert. Die Kirchensteuer ist die mit
       Abstand größte Einnahmequelle der Kirchen. (epd)
       
       12.15 Uhr: Die französische Regierung kündigt ein 1,3 Milliarden Euro
       schweres Investitionsprogramm zur [5][Stützung der Reisebranche] an. „Was
       gut für die Tourismusindustrie ist, ist oft auch gut für ganz Frankreich“,
       sagt Ministerpräsident Edouard Philippe. Damit belaufe sich das Volumen
       aller Hilfen für den Sektor auf 18 Milliarden Euro. Er hoffe, dass die
       Franzosen im Juli und August in Frankreich Urlaub machen können, sagt
       Philippe. (rtr)
       
       Premier-League-Fortsetzung voraussichtlich erst ab 19. Juni 
       
       11.37 Uhr: Die geplante Fortsetzung der Fußballsaison in der englischen
       Premier League könnte sich laut Medienberichten um eine weitere Woche auf
       den 19. Juni verzögern. Das ist das Ergebnis einer Videokonferenz mit
       Spielern und Trainern am Mittwoch, bei dem mehrere Profis deutliche
       Sicherheitsbedenken geäußert haben sollen. Bisher galt ein Restart der Liga
       am 12. Juni als wahrscheinlich. Laut Berichten im Guardian und im Telegraph
       kritisierten mehrere Profis, die vorgesehenen Regeln für den Re-Start
       enthielten keine ausreichenden Anweisungen für das Training. Außerdem sei
       nicht geklärt, was zu tun ist, wenn ein Spieler positiv auf Sars-CoV-2
       getestet wird. (dpa)
       
       Bundestag beschließt Erhöhung des Kurzarbeitergeldes 
       
       11.14 Uhr: Der Bundestag hat die von der Koalition vereinbarte Erhöhung des
       Kurzarbeitergelds beschlossen. Es soll für diejenigen, deren Arbeitszeit um
       mindestens 50 Prozent reduziert ist, ab dem vierten Monat auf 70 Prozent
       und ab dem siebten Monat auf 80 Prozent erhöht werden, für Eltern auf 77
       beziehungsweise 87 Prozent. Das soll bis zum Jahresende gelten. Bislang
       beträgt das Kurzarbeitergeld 60 beziehungsweise für Eltern 67 Prozent des
       Nettoeinkommens.
       
       Das Sozialschutzpaket II, das das Parlament bei Enthaltungen aus der
       Opposition billigte, enthält außerdem Verbesserungen für Arbeitslose und
       für Kurzarbeiter mit Nebenjobs. Grüne und Linke kritisierten, das
       Sozialpaket II helfe gerade den ärmsten Schichten der Bevölkerung nicht.
       Die FDP bemängelte, die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes erfolge nicht
       zielgenau. Inzwischen haben 750.000 Unternehmen für rund zehn Millionen
       Menschen Kurzarbeit angemeldet.
       
       Er rief Jens Spahn die Bundesländer auf, die Corona-Prämie für Pflegekräfte
       aufzustocken. Bayern, Schleswig-Holstein und Hamburg hätten sich dazu schon
       bereiterklärt, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.
       Altenpflegefachkräfte erhalten einmalig 1.000 Euro als Anerkennung für
       ihren Einsatz in der Krise, bis zu 1.500 Euro sind steuerfrei. (epd)
       
       ## EMA-Schätzung: Impfstoff in einem Jahr bereit für Zulassung
       
       10.50 Uhr: Nach Angaben der Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) könnte
       ein Impfstoff gegen das Coronavirus in etwa einem Jahr bereit für die
       Zulassung sein. Dies sei dabei ein optimistisches Szenario, sagt Marco
       Cavaleri, zuständig für Impfstoffe beim EMA. Er zeigt sich skeptisch zu der
       Vorstellung, dass ein derartiges Mittel im September verfügbar sein könnte.
       
       ## Burundi weist Landeschef der WHO vor Wahlen aus
       
       10.25 Uhr: Burundi weist den Landeschef der Weltgesundheitsorganisation WHO
       in dem ostafrikanischen Staat aus. Die Ausweisung fällt mitten in [6][den
       Präsidentschaftswahlkampf, der trotz der Pandemie mit Großveranstaltungen
       fortgesetzt wird]. Das Außenministerium habe den WHO-Landeschef Walter
       Kazadi Mulombo und drei Mitarbeiter zur „persona non grata“ erklärt, teilt
       die Regierung mit, ohne Gründe zu nennen. Von der WHO lag zunächst keine
       Stellungnahme vor. Der Regierung von Präsident Pierre Nkurunziza werden
       immer wieder Rechtsverletzungen vorgeworfen. Burundi hat bisher 27
       Corona-Infektionen und einen Todesfall gemeldet. (rtr)
       
       ## ProQuote Medien: Zu wenig Corona-Expertinnen abgebildet
       
       10.22 Uhr: Der Verein ProQuote Medien sieht in der Medienberichterstattung
       zur [7][Coronakrise derzeit ein Ungleichgewich]t an zu vielen männlichen
       Experten. „Wir wollen mehr Virologinnen, Infektiologinnen, Epidemiologinnen
       oder Intensivmedizinerinnen sehen, die für uns [8][die Pandemie einordnen
       und erklären]“, sagte die Vorsitzende des Vereins ProQuote Medien, Edith
       Heitkämper, am Donnerstag.
       
       Der Verein, der sich seit seiner Gründung im Jahr 2012 dafür einsetzt, dass
       mehr Frauen in Führungspositionen im Journalismus kommen, schob zugleich
       eine Kampagne an, bei der unter dem Hashtag #Coronaexpertin in sozialen
       Medien Namen von Spezialistinnen gesammelt werden. (dpa)
       
       ## Schätzungen zufolge sind 4,4 Prozent der Franzosen infiziert
       
       9.45 Uhr: In Frankreich sind einer Studie zufolge um ein Vielfaches mehr
       Menschen mit dem Coronavirus infiziert als bislang bekannt. Demnach seien
       es 2,8 Millionen Menschen und damit 4,4 Prozent der französischen
       Bevölkerung, geht aus eine Untersuchung des Instituts Pasteur hervor, das
       in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurde. In den am schlimmsten
       betroffenen Teilen des Landes im Osten und in der Region Paris liege die
       Rate zwischen 9 und 10 Prozent. Der Lockdown habe in Frankreich zu einem
       Rückgang der Reproduktionsrate von 2,9 auf 0,67 geführt. (rtr)
       
       ## Antisemitismusbeauftragter: Proteste sind „hochgefährlich“
       
       9.22 Uhr: Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein,
       hat die Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen als „hochgefährlich“
       kritisiert. Diese Art von Protesten bilde ein Sammelbecken, „in dem sich
       neben teils sehr obskuren anderen Geisteshaltungen verschwörungswütige
       Antisemiten und Holocaust-Leugner finden“, sagte Klein der Süddeutschen
       Zeitung. Es sei absolut nicht hinnehmbar, dass auf Demonstrationen die
       Schoah relativiert werde, indem etwa die Maskenpflicht mit dem Tragen des
       Judensterns im Nationalsozialismus verglichen werde. (epd)
       
       Guterres: Augenmerk auf psychische Gesundheit richten 
       
       9.00 Uhr: In der Pandemie wachsen nach Ansicht von UN-Generalsekretär
       António Guterres psychische Probleme. Als Herausforderungen für Geist oder
       Seele nannte Guterres am Mittwochabend in einer Videobotschaft etwa den
       Verlust geliebter Menschen, den Schock nach Arbeitsplatzverlust, Isolation
       und die Beschränkung der Bewegungsfreiheit, schwierige Familiensituationen
       sowie Angst und Unsicherheit mit Blick auf die Zukunft.
       
       Nachdem die Politik die [9][psychische Gesundheit des Menschen]
       jahrzehntelang missachtet und zu wenig gefördert habe, würden Familien und
       Gemeinschaften in der Covid-19-Pandemie nun mit zusätzlichem psychischem
       Stress belastet. Das größte Risiko bestehe für Gesundheitspersonal an der
       Front in der Coronakrise, für alte Menschen, Jugendliche und junge
       Erwachsene sowie Menschen mit psychischen Vorerkrankungen und Menschen, die
       in Konflikten und Krisengebieten lebten. (epd)
       
       ## Hubertus Heil will Schlachthof-Ausbeutung einschränken
       
       7.45 Uhr: Nach den [10][jüngsten Corona-Ausbrüchen in Schlachthöfen] hat
       Bundesarbeitminister Hubertus Heil Konsequenzen angekündigt. Da Teile der
       Branche Gesetzesvorgaben effektvoll umgangen hätten, [11][müsse
       gesetzgeberisch nachgeschärft werde]n, sagt der SPD-Politiker im
       Deutschlandfunk. Dazu werde er am Montag Vorschläge vorlegen. Es könne
       nicht sein, dass Menschen aus Mittel- und Osteuropa in solchen
       Schlachthöfen [12][ausgebeutet und gesundheitlich gefährdet würden] und
       dass wegen einzelner Unternehmen, die sich nicht an die Regeln hielten,
       ganze Landkreise wieder in den Lockdown geschickt würden. „Es ist Zeit, da
       aufzuräumen“, sagte Heil. (rtr)
       
       ## Städtetag fordert Rettungsschirm für Kommunen
       
       6.58 Uhr: Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy,
       geht davon aus, dass die Steuereinnahmen auf kommunaler Seite 2020 um etwa
       20 Milliarden Euro geringer ausfallen dürften. Das sei „ein dramatischer
       Einbruch“, sagt er im Deutschlandfunk. Dedy fordert einen Rettungsschirm
       für die Kommunen, der „in dieser Größenordnung angelegt sein müsste“. Die
       Steuerschätzer von Bund, Ländern und Gemeinden legen im Laufe des Tages
       ihre Prognose vor. (rtr)
       
       ## Neuinfektionen steigen leicht, bleiben aber unter 1.000
       
       5.27 Uhr: Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt
       um 933 auf 172.239, wie Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) für
       Infektionskrankheiten zeigen. Die Zahl der Todesopfer steigt um 89 auf
       7.723. (rtr)
       
       ## Jens Spahn äußert Verständnis für Proteste
       
       5.16 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn, CDU, hat die Sicherheitsbehörden
       bei [13][friedlichen Demonstrationen im Zusammenhang mit den
       Corona-Einschränkungen] zur Nachsicht angehalten, selbst wenn
       Abstandsregeln nicht eingehalten werden. „Für alle größeren
       Menschenansammlungen gilt: [14][Wer Abstandsregeln nicht einhält],
       gefährdet sich und andere. Sollte man deshalb eine friedliche Demonstration
       auflösen? Ich habe große Zweifel, ob das verhältnismäßig wäre“, sagte Spahn
       dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er habe Verständnis für die
       Proteste. „Mir ist sehr bewusst, wie tief wir in die freiheitlichen Rechte
       der Bürger eingegriffen haben. Da ist eine Debatte darüber, wie weit und
       wie lange Auflagen in Corona-Zeiten gehen, selbstverständlich“, so der
       Minister. (rtr)
       
       ## Quarantäne-Einhaltung soll per App überprüfbar sein
       
       4.22 Uhr: Die Gesundheitsämter sollen die Einhaltung der häuslichen
       Quarantäne künftig über eine Handy-App kontrollieren können. Geplant sei
       eine „Webapplikation zur Entlastung des öffentlichen Gesundheitsdienstes
       bei dem Prozess des Symptom-Checks in häuslicher Quarantäne befindlicher
       Personen“, heißt es in einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf
       eine schriftliche Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Konstantin Kuhle,
       die dem Handelsblatt vorliegt. Aktuell werde vom Start-up Climedo Health
       sowie dem US-amerikanischen Bigdata-Unternehmen SAS Institute eine
       technische Lösung entwickelt, die eine „freiwillige digitale Meldung“ durch
       Betroffene an das zuständige Gesundheitsamt erlaube. Das Ministerium
       verspricht sich von der digitalen Quarantäne-Überwachung eine Entlastung
       der örtlichen Behörden, die zurzeit telefonisch Informationen zum täglichen
       Gesundheitszustand entgegennehmen. (rtr)
       
       ## Japan soll heute weitestgehend Ausnahmezustand beenden
       
       3.19 Uhr: Japan wird im Laufe des Tages Medienberichten zufolge den
       Ausnahmezustand für 39 seiner 47 Präfekturen aufheben. In der vom Virus am
       härtesten getroffenen Hauptstadt Tokio und den umliegenden Präfekturen
       würden die Beschränkungen bestehen bleiben, berichten lokale Medien. Die
       Regierung hatte zuvor angekündigt, die Lage Mitte Mai neu zu bewerten. Die
       drittgrößte Volkswirtschaft der Welt hatte vor einem Monat den landesweiten
       Ausnahmezustand ausgerufen. Die Regierung meldete diese Woche einen
       Rückgang der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten um 20 Prozent.
       In Tokio sank die Zahl der Neuerkrankungen am Mittwoch auf nur noch 10.
       (rtr)
       
       ## Nur drei Neuinfektionen in China gemeldet
       
       3.01 Uhr: China meldet drei neue Coronavirus-Fälle, [15][nach sieben tags
       zuvor]. Alle neuen Infektionen seien lokal übertragen worden – zwei in der
       nordöstlichen Provinz Liaoning und einer in der Provinz Jilin, teilen die
       Gesundheitskommissionen des Landes mit. Die Gesamtzahl der mit dem Virus
       infizierten Personen liegt nach offiziellen Angaben nun bei 82.929, die
       Zahl der Todesopfer bleibt unverändert bei 4.633. (rtr)
       
       ## Paul-Ehrlich-Institut erwartet Ende 2020 Impfstoffkandidaten
       
       1.28 Uhr: Der Präsident des für die Zulassung von Medikamenten zuständigen
       Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, ist zuversichtlich, dass bis Ende
       des Jahres konkret über die Zulassung [16][eines Impfstoffes] gesprochen
       werden könne. „Ich gehe davon aus, dass es in Deutschland drei weitere
       klinische Prüfungen von Impfstoffkandidaten geben wird“, sagt Cichutek in
       einem Interview mit der Zeitung Mannheimer Morgen. Ab Herbst könne es
       bereits Prüfungen zur Sicherheit und zur Wirksamkeit des Impfstoffs geben.
       „Wenn all diese klinischen Prüfungen positiv ausfallen, unterhalten wir uns
       gegen Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres darüber, wie man in
       Richtung einer Zulassung kommt.“ Cichutek ist optimistisch, dass
       grundsätzlich ein Impfstoff gegen das Sars-Cov-2-Virus entwickelt werden
       könne. „Wir kennen schon das Antigen, also den gefährlichen
       Erregerbestandteil, mit dem das Coronavirus in die Zellen eindringt“,
       betont er. (rtr)
       
       ## Trump widerspricht seinem Gesundheitsexperten Fauci
       
       0.30 Uhr: US-Präsident Donald Trump hält die Warnungen des
       Gesundheitsexperten und Beraters Anthony Fauci vor den Risiken einer zu
       schnellen Wiedereröffnung der Wirtschaft für „nicht vertretbar“. „Für mich
       ist es keine vertretbare Lösung“, sagt Trump vor Reportern im Weißen Haus.
       Der Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten
       (NIAID) hatte zuvor bei seiner Anhörung vor dem Gesundheitsausschuss des
       Senats ausgesagt, dass sich der Staat bis zum Vorliegen eines Impfstoffs
       auf die bewährten Maßnahmen und Beschränkungen konzentrieren solle. Eine zu
       frühe Lockerung der Beschränkungen des öffentlichen Lebens könne nicht nur
       Menschen, sondern auch die Erholung der Wirtschaft gefährden. (rtr)
       
       ## Fünf Prozent der Spanier*innen könnten infiziert sein
       
       0.00 Uhr: In Spanien deutet eine Studie darauf hin, dass 2,3 Millionen
       Menschen und damit zehnmal mehr als offiziell bekannt mit dem Virus
       infiziert sind. Bei der Erhebung seien 90.000 Personen in 36.000 Haushalten
       getestet worden, teilt das Gesundheitsministerium mit. Dabei habe sich
       gezeigt, dass hochgerechnet 5 Prozent der Bevölkerung infiziert sei, was
       bei 45 Millionen Einwohnern rund 2,3 Millionen bedeute. Nach offiziellen
       Angaben gibt es etwas weniger als 230.000 Covid-19-Fälle in Spanien. (rtr)
       
       ## RKI: Reproduktionsfaktor sank am Mittwoch auf 0,81
       
       0.00 Uhr: Der Reproduktionsfaktor „R“ in Deutschland sinkt nach Angaben des
       Robert-Koch-Instituts weiter unter [17][den kritischen Wert von „1“].
       Aktuell betrage er 0,81, teilt das Institut in seinem aktuellen Lagebericht
       mit. Am Dienstag hatte er bei 0,94 gelegen, am Montag bei 1,07. Ein Wert
       unter 1,0 bedeutet grob gesagt, dass ein Infizierter im Schnitt weniger als
       eine andere Person ansteckt. Dies ist nach Angaben des RKI ein wichtiges
       Ziel auch mit Blick auf die Lockerung von Beschränkungen. Das Institut
       hatte zuletzt aber auch erklärt, die Zahl allein sei nicht entscheidend, um
       die aktuelle Lage zu bewerten. (rtr)
       
       [18][Hier] finden Sie die Live-Ticker der vergangenen Tage. Alle Texte der
       taz zum Thema finden sich in unserem [19][Schwerpunkt Coronavirus].
       
       14 May 2020
       
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