# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Weiter viele Tote in den USA
       
       > Larry King ist mit Corona gestorben. In den USA fordert die Pandemie
       > derzeit mehr als 3.000 Menschenleben täglich. Und in Brandenburg gilt
       > verschärfte Maskenpflicht.
       
 (IMG) Bild: Hat mit der Coronakrise eine große Aufgabe zu Beginn seiner Amtszeit: US-Präsident Joe Biden
       
       ## Verschärfte Maskenpflicht in Brandenburg
       
       In Brandenburg gilt seit Samstag eine [1][verschärfte Maskenpflicht] – in
       den Geschäften scheinen sich die Menschen daran auch zu halten. „Wir haben
       bislang keine Beschwerden“, sagte Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer
       beim Handelsverband Berlin-Brandenburg, am Samstagnachmittag.
       
       Im öffentlichen Nahverkehr, in Geschäften und Büros müssen seit Samstag
       OP-Masken, FFP2-Masken und solche mit der Bezeichnung N95, P2, DS2 oder
       KN95 getragen werden. Masken mit Ausatemventil sind laut
       Gesundheitsministerium unzulässig. Alltagsmasken aus Stoff reichen nicht
       mehr aus.
       
       In Potsdam haben Mitarbeitende des Ordnungsamtes nach Angaben der Stadt die
       Einhaltung der verschärften Maskenpflicht kontrolliert. Erst einmal gehe es
       darum, die Menschen zu informieren, sagte Sprecher Jan Brunzlow. Es gebe
       keine Schwerpunktkontrollen mit der Polizei. Anfang nächster Woche soll
       Bilanz gezogen werden. (dpa)
       
       ## 18.678 Neuinfektionen in Deutschland
       
       Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 16.417
       Coronaneuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 879 neue
       Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am
       Samstagmorgen bekanntgab. Vor genau einer Woche hatte das RKI 18.678
       Neuinfektionen und 980 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.
       
       Der Höchststand von 1.244 neuen Todesfällen war am 14. Januar erreicht
       worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit
       33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren
       jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.
       
       Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000
       Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Samstagmorgen bei 112,6.
       Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.
       Die Zahl schwankte danach und sinkt seit einigen Tagen wieder. (dpa)
       
       ## Sachsen verschärft Einreisen
       
       Nach Einstufung Tschechiens als Coronahochrisikogebiet hat Sachsen für
       Grenzpendler Ausnahmen von der verschärften Testpflicht verfügt. Laut einer
       am Samstag in Kraft getretenen Allgemeinverfügung müssen sich Menschen, die
       zur Arbeit nach Sachsen einreisen, wöchentlich nur zweimal auf das
       Coronavirus testen lassen. Der Test ist auch erst nach der Einreise
       möglich, muss aber vor Arbeitsbeginn erfolgen. Für die Ausnahme müssen
       Betroffene bei der Einreise einen gültigen Arbeitsvertrag vorweisen können.
       
       Begründet wurde der Schritt damit, dass viele Menschen aus Tschechien in
       Sachsen arbeiten – laut Staatskanzlei mehr als 10 000. Damit soll die
       „Funktionsfähigkeit“ der Betriebe in der Grenzregion sichergestellt werden.
       Für Grenzpendler aus Polen ändert sich nichts – das Land gilt nicht als
       Hochinzidenzland.
       
       „Hochinzidenzgebiete“ sind Länder mit deutlich höheren Infektionszahlen als
       in Deutschland. Der Grenzwert ist in der Regel eine Inzidenz von 200.
       Darunter fallen neben Tschechien unter anderem Spanien, Portugal, Ägypten,
       Israel und die USA. Für Einreisende aus diesen Ländern gilt ab Sonntag eine
       strengere Testpflicht. (dpa)
       
       ## Weiter viele Coronatodesfälle in den USA
       
       In den USA sind 3.655 Todesfälle binnen eines Tages im Zusammenhang mit dem
       Coronavirus registriert worden. Diese Zahl für Freitag meldete die
       Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore am Samstagmorgen (MEZ) auf
       ihrer Internetseite. Der bisherige Höchstwert an Coronatoten war am 12.
       Januar mit 4.462 verzeichnet worden. Die Anzahl der registrierten
       Neuinfektionen binnen 24 Stunden erreichte am Freitag 186.891. Der
       bisherige Tagesrekord wurde am 2. Januar mit 298.031 neuen Fällen
       verzeichnet.
       
       In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang rund 24,8
       Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 414.000
       Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem
       anderen Land der Welt.
       
       Der neue US-Präsident Joe Biden hat die Amerikaner darauf eingestimmt, dass
       die Coronalage im Land erst einmal schlechter wird. Die Pandemie
       einzudämmen ist eines der Hauptanliegen Bidens, der am Mittwoch vereidigt
       worden war. Bereits in den ersten Stunden im Amt hatte er eine
       Maskenpflicht unter anderem in Regierungsgebäuden angeordnet.
       
       Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher
       einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der
       Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden die Zahlen –
       unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der
       Toten – nachträglich aktualisiert. (dpa)
       
       ## US-Moderator Larry King mit Corona gestorben
       
       Der berühmte US-Talkshow-Moderator Larry King ist tot. Er starb im Alter
       von 87 Jahren in einem Krankenhaus Los Angeles, wie das von ihm gegründete
       Medienunternehmen Ora Media am Samstag mitteilte. Medienberichten zufolge
       war King an einer Coronavirus-Infektion erkrankt.
       
       King interviewte im Lauf seiner 63 Jahre langen Karriere tausende
       Politiker*innen, darunter US-Präsidenten [2][und andere Staatsoberhäupter],
       sowie andere Prominente aus aller Welt im Fernsehen, für das Radio und für
       Online-Medien. Besonders seine Sendung „Larry King Live“ auf CNN erreichte
       von 1985 bis zu ihrer Einstellung im Jahr 2010 regelmäßig ein
       Millionenpublikum. (rtr)
       
       ## Mehr als 200 Neuinfektionen in China
       
       In China, [3][wo das Coronavirus Ende 2019 erstmals aufgetreten war], sind
       mehr als 200 neue Corona-Infektionsfälle entdeckt worden. 69 der insgesamt
       206 Neuinfektionen gab es in den nordöstlichen Provinzen Heilongjiang und
       Jilin, wie die Behörden am Samstag mitteilten. Betroffen waren demnach
       zudem auch die Provinz Hebei mit 15 Fällen. Aus der Hauptstadt Peking und
       der Millionenmetropole Shanghai wurden je drei Fälle gemeldet. 107 der
       Infizierten zeigten Symptome, wobei in 17 Fällen das Virus aus dem Ausland
       nach China gebracht worden sei, wie es weiter hieß.
       
       Diese neuen Fällen fallen zeitlich mit dem Beginn eines 76 Tage dauernden
       Lockdowns der Millionenstadt Wuhan in der Provinz Hubei vor einem Jahr
       zusammen. Dort war das Virus im Dezember 2019 erstmals aufgetreten. Mit
       strikten Maßnahmen ging das bevölkerungsreichste Land gegen das Coronavirus
       vor. Dazu zählten Ausgangssperren für Millionen, Zwangsquarantäne,
       Massentests und strikte Einreisebeschränkungen. Seit dem Sommer konnte das
       Virus damit weitgehend unter Kontrolle gebracht werden. Das Leben und die
       Wirtschaftstätigkeit hat sich insgesamt wieder normalisiert.
       
       In Hongkong riegelten die Behörden allerdings am Samstag aus Angst vor
       einer sprunghaften Verbreitung des Coronavirus einen besonders dicht
       besiedelten Stadtteil ab. Tausende Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und
       Einwanderungsbehörden waren dort seit dem Morgen beschäftigt, die rund 10
       000 Bewohner des Jordan-Viertels nach und nach alle auf den Erreger zu
       testen. Grund für die Abschottung ist die jüngste Häufung von
       Corona-Infektionen in dem Stadtteil. Von den 55 am Freitag in ganz Hongkong
       gemeldeten Neuansteckungen machten sie fast die Hälfte aus. (dpa)
       
       Großbritannien meldet einen Tagesrekord von 478.248 Impfungen. Der
       Regierung zufolge haben damit insgesamt fast 5,9 Millionen Briten die erste
       von zwei benötigten Dosen erhalten. In Großbritannien leben knapp 67
       Millionen Menschen. (rtr)
       
       ## Experten verwundert über Johnsons Aussage zu Sterblichkeit
       
       Britische Experten haben sich verwundert gezeigt über die Aussagen von
       Premierminister Boris Johnson zu einer womöglich höheren Sterblichkeit bei
       der in Großbritannien nachgewiesenen Virus-Variante. Derzeit liefen mehrere
       Untersuchungen. Es sei „nicht vollständig klar“, dass die Mutante tödlicher
       sei, sagte die medizinische Direktorin der Gesundheitsbehörde Public Health
       England, Yvonne Doyle, am Samstag dem Sender BBC Radio 4. „Es ist zu früh,
       das zu sagen.“ Es gebe zwar Hinweise. Aber: „Es handelt sich nur um eine
       kleine Zahl von Fällen, und es ist viel zu früh, um zu sagen, was
       tatsächlich herauskommen wird“, sagte Doyle.
       
       Der Wissenschaftler Mike Tildesley, Mitglied des Expertengremiums Sage,
       sagte der BBC, es sei zu früh für klare Aussagen. „Ich würde gerne noch ein
       oder zwei Wochen warten und ein bisschen analysieren, bevor wir wirklich
       starke Schlussfolgerungen ziehen.“ Die Zahl der Todesfälle sei zwar leicht
       gestiegen, von 10 auf 13 je 1000 Patienten. „Aber das basiert auf einer
       ziemlich kleinen Datenmenge“, sagte Tildesley. Er sei sehr überrascht
       gewesen, dass Johnson die Information auf einer Pressekonferenz verkündet
       habe. „Ich mache mir Sorgen, dass wir Dinge voreilig melden, wenn die Daten
       noch nicht wirklich besonders aussagekräftig sind“, sagte Tildesley.
       
       Regierungschef Johnson hatte am Vorabend gesagt, es gebe „einige Hinweise“,
       dass die Variante tödlicher ist als die bislang vorherrschende. Dafür gebe
       es „einige Hinweise“ sagte der britische Premierminister Boris Johnson am
       Freitag in einer Pressekonferenz in London. Die Mutation B.1.1.7 war Ende
       vergangenen Jahres in der südostenglischen Grafschaft Kent aufgetaucht und
       hatte sich rasch in London und Teilen des Landes ausgebreitet.
       
       Bei Viren treten stetig zufällige Veränderungen im Erbgut auf, Mutationen
       genannt. Manche verschaffen dem Erreger Vorteile – etwa, indem sie ihn
       leichter übertragbar machen. Die in Großbritannien aufgetretene Variante
       ist nach Ansicht britischer Experten 30 bis 70 Prozent leichter übertragbar
       als die bislang vorherrschende. (dpa)
       
       23 Jan 2021
       
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