# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Neue Risikogebiete
       
       > Zypern und Katalonien sind nun Risikogebiete. Virologin Brinkmann fordert
       > ein neues Testkonzept an Schulen. Die Inzidenz sinkt nicht mehr.
       
 (IMG) Bild: Wird wohl noch eine Weile so bleiben: leere Strände in Zypern
       
       ## Neues Testkonzept für Schulen
       
       Die Virologin Melanie Brinkmann fordert ein neues Coronatestkonzept [1][für
       Schulen]. „Ich finde es wichtig, auch Kinder und Jugendliche vor einer
       Infektion mit Sars-CoV-2 zu schützen“, sagte die Wissenschaftlerin dem
       Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Deltavariante werde nach den
       Sommerferien „sehr schnell durch die Schulen rauschen, wenn wir keine
       Vorsorge treffen“, betonte Brinkmann.
       
       Statt weniger präzisen Antigenschnelltests spricht sich die
       Wissenschaftlerin des Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für
       Infektionsforschung für den vermehrten Einsatz sogenannter Lollitests oder
       Gurgeltests aus. „Das spart Kosten und kann per PCR ausgewertet werden“,
       erläuterte die Virologin.
       
       Außerdem sollten Brinkmann zufolge Masken getragen werden, um das
       Infektionsrisiko zu senken. Auch Ventilatoren direkt in den Fensterscheiben
       seien eine gute Lösung. „Ohne zusätzliche Maßnahmen werden die Infektionen
       wieder zunehmen, es wird zu Quarantäneschleifen kommen, wie man es jetzt
       schon in Großbritanniens Schulen beobachten kann“, sagte die Virologin.
       (epd)
       
       ## Inzidenz sinkt nicht weiter
       
       Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist
       erstmals seit Wochen nicht weiter gesunken, teilte das Robert Koch-Institut
       mit. Aktuell beträgt die Inzidenz bundesweit 4,9. Innerhalb eines Tages
       wurden zuletzt [2][599 Neuinfektionen mit dem Coronavirus] registriert, das
       sind 21 mehr als am Sonntag vor einer Woche. Sieben weitere Menschen
       starben. Damit erhöht sich die Zahl der insgesamt gemeldeten Todesfälle auf
       91.030. Insgesamt fielen in Deutschland bislang rund 3,7 Millionen
       Corona-Tests positiv aus. (dpa)
       
       ## Zypern und Katalonien ab Sonntag Risikogebiete
       
       [3][Mit Zypern] und der spanischen Region Katalonien stehen ab Sonntag, den
       4. Juli zwei weitere Urlaubsziele auf der Liste der Coronarisikogebiete.
       Außerdem gelten nun auch drei weitere Regionen in Spanien und Norwegen als
       Risikogebiete, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte. Der
       Schritt hat aber kaum faktische Auswirkungen für Urlauber, da Flugreisende
       sich ohnehin bei Einreise testen lassen müssen und damit dann die
       Quarantänepflicht entfällt. Allerdings bedeutet die Einstufung als
       Risikogebiet, dass das Auswärtige Amt von Reisen dorthin abrät. (dpa)
       
       ## Coronakrise mindert Ausbildungschance von Geflüchteten
       
       Die Coronapandemie hat sich negativ auf die Ausbildung von Geflüchteten
       ausgewirkt. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Industrie- und
       Handelskammertages (DIHK) unter 70 Wirtschaftsorganisationen, wie die
       Funke-Zeitungen berichteten. Demnach gaben 60 Prozent der Befragten an,
       [4][Geflüchtete seien stärker von den Auswirkungen der Pandemie] betroffen
       als ihre Kolleginnen und Kollegen.
       
       An der Umfrage nahmen 41 Industrie- und Handelskammern, 16 Handwerkskammern
       und 13 andere Organisationen wie Landwirtschaftskammern oder Bildungsträger
       teil. Rund jede dritte befragte Organisation berichtete demnach von einer
       mangelnden technischen Ausstattung, die die geflüchteten Auszubildenden
       hemme. Häufig fehle es an Laptops oder einer stabilen Internetverbindung.
       
       Rund jede vierte Organisation habe zudem berichtet, dass die
       Sprachkenntnisse während der Pandemie kaum gefördert wurden, auch würden
       sich die eingeschränkten Austauschmöglichkeiten nachteilig auf die
       Integrationsfortschritte auswirken.
       
       Der Umfrage zufolge werden geflüchtete Auszubildende häufig vor allem in
       den Branchen ausgebildet, die von der Pandemie besonders schwer getroffen
       sind und dessen Unternehmen in den Lockdown-Monaten lange schließen
       mussten. So nannten 80 Prozent der befragten Organisationen das Gastgewerbe
       als besonders relevant für den beruflichen Einstieg Geflüchteter. 58
       Prozent nannten zudem den Einzelhandel als relevant. (afp)
       
       ## Ein Comeback der Dienstreisen
       
       Aufgrund der gesunkenen Infektionszahlen wächst nach Angaben der Lufthansa
       die Nachfrage nach Dienstreisen – und auch die Deutsche Bahn rechnet mit
       mehr geschäftlichen Fahrten. „Wir erleben derzeit ein Comeback der
       Dienstreise. Gerade in Deutschland und Europa zieht die Nachfrage der
       Unternehmen nach Flugreisen wieder deutlich an“, sagte Lufthansa-Vorstand
       Harry Hohmeister der Welt am Sonntag. „Seit vier Wochen registrieren wir
       eine verstärkte [5][Nachfrage nach dienstlichen Flügen] für September,
       Oktober und November. Das ist ein deutliches Signal.“
       
       Hohmeister erwartet, dass die Dienstflüge im dritten und vierten Quartal
       dieses Jahres lediglich 30 bis 40 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichen
       dürften. „Das ist aber eine Vervielfachung im Vergleich zum
       Vorjahreszeitraum“, sagte er. „Ich schätze, dass wir als Lufthansa bei den
       Dienstreisen am Ende wieder bei 90 Prozent des Vorcoronaniveaus landen
       werden.“
       
       Nach Angaben des Hauptgeschäftsführers des Verbands Deutsches
       Reisemanagement (VDR), Hans-Ingo Biehl, schicken kleine mittelständische
       Unternehmen eher Mitarbeiter auf Dienstreisen als Großkonzerne, die weiter
       sehr vorsichtig seien. Auch Biehl bestätigt, dass der Wunsch nach mehr
       persönlichem Austausch bei vielen Unternehmen wieder da sei: „Fraglich ist
       jedoch, ob das Infektionsgeschehen das zulässt.“ Entsprechend vorsichtig
       ist die Prognose: Möglich sei, dass bis Ende des Jahres die Dienstreisen
       wieder 50 Prozent oder mehr des Vorkrisenniveaus erreichten. (dpa)
       
       ## Olympia-Auftakt wohl ohne Zuschauer
       
       Die Eröffnungszeremonie der [6][Olympischen Spiele in Tokio] wird
       möglicherweise ohne Zuschauer über die Bühne gehen. Das berichtete die
       größte japanische Tageszeitung Yomiuri Shimbun. Am 8. Juli wollten Japans
       Organisatoren mit der Regierung, der Stadtverwaltung sowie dem
       Internationalen Olympischen und dem Paralympischen Komitee zur weiter
       strittigen Frage der Zulassung von Zuschauern zusammenkommen. Dabei werde
       voraussichtlich entschieden, einen Teil der Wettkämpfe ohne Zuschauer
       abzuhalten. Das gleiche sei auch für die am 23. Juli geplante
       Eröffnungszeremonie zu erwarten.
       
       Tokio befindet sich derzeit noch bis zum 11. Juli in einem Quasi-Notstand,
       nachdem am 20. Juni der Notstand mit strengeren Regeln nach rund zwei
       Monaten aufgehoben worden war. Laut Yomiuri Shimbun erwägt die Regierung
       eine Verlängerung des Quasi-Notstands, möglicherweise um einen Monat. Eine
       Entscheidung solle am 8. Juli nach Beratung mit Experten fallen. (dpa)
       
       4 Jul 2021
       
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