# taz.de -- Die DFG gendert: Ohne Sternchen, ohne Doppelpunkt
       
       > Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat ihre Satzung geändert und bemüht
       > sich um einen geschlechtsneutralen Sprachgebrauch. Das gelingt nicht
       > immer.
       
 (IMG) Bild: Die DFG hat ihre Satzung geändert und ist um geschlechtsneutralen Sprachgebrauch weiterhin bemüht
       
       BERLIN taz | Die Deutsche Forschungsgemeinschaft, DFG, der mächtigste
       Verein von Wissenschaftler:innen in Deutschland, hat beschlossen ihre
       Satzung gendergerecht zu überarbeiten. Das beschloss die DFG auf ihrer
       Jahresmitgliederversammlung am Mittwoch. Insbesondere wurde bei der
       Überarbeitung der Satzung auf die Verwendung geschlechtsneutraler Sprache
       Wert gelegt, heißt es in einer Pressemitteilung.
       
       So solle es künftig die „Antragstellenden“ und die „Gutachtenden“ heißen,
       wie Sprecher Marco Finetti auf Anfrage der taz erklärt. Aus Gründen der
       Lesbarkeit habe man sich entschieden auf Sternchen, Doppelpunkt und andere
       Formen gendergerechter Sprache zu verzichten.
       
       Mit Verweis auf Lesbarkeit und Verständlichkeit hat die DFG auch bei
       stehenden Rechtsbegriffen sowie den Bezeichnungen der Organe an den
       bisherigen Formulierungen festgehalten. So heißt es weiterhin das Präsidium
       und der Senat sowie der/die Präsident/- in und der/die Generalsekretär/-in.
       An der Spitze der DFG stehen aktuell übrigens zwei Frauen, seit 2020 heißt
       die Präsidentin Katja Becker, die Generalsekretärin Heide Ahrens.
       
       Die DFG wurde 1920 gegründet. Die Mitglieder sind Hochschulen,
       außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, wissenschaftliche Verbände und
       die Akademien der Wissenschaften. Sie fördert wissenschaftliche Forschung
       und Exzellenz und verfügt dafür über 3,3 Milliarden Euro pro Jahr. Geld,
       das zum allergrößten Teil aus öffentlichen Quellen stammt. Organisiert ist
       die DFG als privatrechtlicher Verein.
       
       Die sprachlichen Änderungen in der Satzung werden denn auch erst mit der
       Eintragung ins Vereinsregister gültig und veröffentlicht. Das könne nach
       Auskunft Finettis noch einige Wochen dauern.
       
       9 Jul 2021
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anna Lehmann
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
 (DIR) Gendergerechte Sprache
 (DIR) DFG
 (DIR) Gendergerechte Sprache
 (DIR) Gendern
 (DIR) DFG
 (DIR) DFG
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Gendergerechte Sprache: Adieu, Fräulein!
       
       Vor fünfzig Jahren wurde die Anrede „Fräulein“ aus dem Sprachgebrauch
       verbannt. Ein Grundstein für gendergerechte Sprache?
       
 (DIR) Debatte übers Gendern: In der Sackgasse
       
       Erst die Debatte ums richtige Gendern bringt das Gendern in Verruf. Denn
       der Diskurs driftet ins Dogmatische ab und fördert so Verbote.
       
 (DIR) 100 Jahre DFG: „Das hatten wir noch nie“
       
       Die Deutsche Forschungsgemeinschaft wollte groß feiern. Doch die geplante
       Jubiläumsveranstaltung wurde ein Opfer der Corona-Pandemie.
       
 (DIR) Wahlen der Forschungsorganisationen: Die DFG erhält erstmals eine Chefin
       
       Bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) steht erstmals eine Frau an
       der Spitze. Satzungsänderung soll Betriebsfrieden sichern.