# taz.de -- Nach Pleite bei Bundestagswahl: Linke ringt um Neuaufstellung
       
       > Der Parteivorstand der Linken will bei der Entscheidung über die
       > Fraktionsspitze mitmischen. Er befürchtet: Trotz Wahldebakel bleibt es,
       > wie es ist.
       
 (IMG) Bild: Janine Wisslers Ambitionen auf den Fraktionsvorsitz sind begrenzt
       
       BERLIN taz | Während die CDU nach ihrer Wahlniederlage [1][um Plan und
       Personal für eine Neuaufstellung ringt], ist es um die gleichfalls
       gebeutelte Linkspartei seit dem Wahlsonntag ruhig geworden. Viel zu ruhig
       für den Geschmack mancher Genoss:innen. Sie befürchten, dass die Fraktion
       auf ihrer Sitzung am 25.Oktober erneut Dietmar Bartsch und Amira Mohamed
       Ali an die Spitze wählt, ohne dass zuvor mit der Partei darüber gesprochen
       wurde, ob und wie beide die Fraktion künftig führen.
       
       „Ich fordere eine gemeinsame Sitzung von Vorstand und Fraktion noch bevor
       der Fraktionsvorsitz neu gewählt wird“, sagte Maximilian Becker, Mitglied
       des Parteivorstands, der taz. „Das gebietet der Respekt vor der
       innerparteilichen Demokratie.“ Die beiden zentralen Gremien der Linken
       müssten sich über den Prozess der Neuaufstellung verständigen. „Erst wenn
       dieser Prozess klar ist, sollte das dazu passende Personal gefunden
       werden.“
       
       Der Parteivorstand hatte Anfang Oktober eine solche „zeitnahe“ gemeinsame
       Sitzung beider Gremien beschlossen, „in der Konsequenzen aus dem Ergebnis
       für die gemeinsame Arbeit und die Arbeit der Fraktion diskutiert werden“.
       Linkenchefin Janine Wissler sagte der taz, ein solches Treffen werde es
       geben. „Aber vor dem 25. Oktober ist es nicht realisierbar.“ Die
       Parteiführung und die Fraktionsvorsitzenden seien aber im ständigen
       Austausch.
       
       Bartsch und Mohamed Ali haben sich bislang nicht öffentlich geäußert, ob
       sie erneut als Fraktionsvorsitzende antreten. Bartsch, der die Fraktion
       seit 2015 führt, [2][wird mitverantwortlich für das mit 4,9 Prozent
       desaströse Wahlergebnis gemacht.] Es gibt daher Rufe nach einem Wechsel an
       der Spitze.
       
       Gute Chancen werden dem Parlamentarischen Geschäftsführer Jan Korte
       eingeräumt, möglicherweise in einer Doppelspitze mit Janine Wissler. Deren
       Ambitionen sind begrenzt. „Der Parteivorsitz füllt mich gut aus“, sagte
       Wissler der taz. Auch Sören Pellmann, der das Leipziger Direktmandat
       verteidigt hat und damit der Linken zum Einzug in den Bundestag verhalf,
       kann sich vorstellen, für den Fraktionsvorsitz zu kandidieren. Aber nicht
       gegen Bartsch und Mohamed Ali. Auf Anfragen der taz reagierten beide
       bislang nicht.
       
       13 Oct 2021
       
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