# taz.de -- Vegan leben mit Kindern: Zwang bringt eh nichts!
       
       > Die Eltern ernähren sich vegan – und was ist mit dem Nachwuchs? Unsere
       > Kolumnistin plädiert für Gelassenheit von allen Seiten.
       
 (IMG) Bild: Innehalten und gelassen bleiben!
       
       Neulich, beim Dinner mit einem befreundeten Veganerpaar, das Kinder hat,
       kamen wir auf Fragen zu sprechen, die diesem oft von Nichtveganern gestellt
       werden: Wie es denn so sei, die eigenen Kinder vegan zu ernähren? Ob das
       gesundheitlich nicht schwierig sei? Oder psychologisch? Und was sie
       eigentlich tun würden, wenn das Kind bei Freunden doch mal einen Hotdog
       oder ein Stück nichtvegane Geburtstagstorte will?
       
       Nun – da bereiten unsere Freunde sich einfach vor. Die meisten Eltern haben
       nämlich gar kein Problem damit, ihren kleinen Gästen eine mitgebrachte
       vegane Extrawurst zu braten oder etwa eier- und milchfreie Cupcakes zu
       servieren. Was wiederum die Gesundheit angeht, fragen interessanterweise
       oft jene Eltern, die kein Problem damit haben, ihre Kinder regelmäßig mit
       Fertigpizza vor den Fernseher zu setzen. Dabei kann unbedachter Konsum
       jeglicher Art zu Fehlernährung führen – egal, ob mit oder ohne
       Tierprodukten. Eine gut austarierte Ernährung kann dagegen in beiden Fällen
       funktionieren.
       
       Häufig wird veganen Eltern auch der Vorwurf gemacht, sie würden den Kindern
       ihre Überzeugungen aufzwingen. Gegenfrage: Welche Eltern tun das nicht? Ob
       es darum geht, wie viel Zeit Kinder vor dem Fernseher oder [1][am
       Smartphone verbringen dürfen], ob sie religiös oder atheistisch erzogen
       werden, wie sie sich benehmen sollen, welche Wörter sie nicht verwenden
       sollen oder was sie anziehen.
       
       Ich denke, alle Eltern sorgen auf die eine oder andere Art dafür, dass ihre
       Kinder nach ihren Vorstellungen handeln. Zumindest so lange, bis die Kinder
       eigene Entscheidungen treffen. Dass vegane Eltern ihre Ernährungsweise mit
       ihren Kindern teilen – ob aus Gründen der Gesundheit, des Tierwohls
       und/oder der Umwelt – ist somit völlig normal.
       
       Und natürlich wird mit den Kids darüber gesprochen, offen und mit Empathie.
       Es gab natürlich auch mal Ausnahmen, wo das Kind ein Stück Fleisch, oder
       Kuhmilcheis probiert und dann selbst entschieden hat, ob es das zu Ende
       essen möchte oder nicht. Das finde ich eine gute Lösung. AVAP eben – genau
       wie [2][meine Philosophie „As Vegan As Possible“].
       
       Was aber, wenn die Kids – aus Trotz, aus Gruppendruck oder weil es ihnen
       einfach schmeckt – komplett ausscheren und alles essen wollen? Bei den
       Kindern meiner Freunde spielt das aktuell keine Rolle, kann sich aber
       vielleicht ändern, wenn sie ins Teenageralter kommen. Sollte das der Fall
       sein, halte ich es für am besten, dass die jungen Menschen ausprobieren,
       was für sie passt.
       
       Zwang bringt eh nichts! Die Grundlage dazu, eine informierte Entscheidung
       zu treffen, haben die Eltern gelegt. Die eigenen Lebensgrundsätze muss
       schlussendlich jeder selbst finden.
       
       13 Nov 2021
       
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