# taz.de -- Nachrichten zur Coronakrise: Fünfte Welle in Frankreich
       
       > In Frankreich verdoppelt sich die Infektionszahl. In Deutschland steigt
       > die 7-Tage-Inzidenz auf einen neuen Höchststand. Israel startet mit der
       > Kinderimpfung.
       
 (IMG) Bild: Nicht nur in Amsterdam gibt es Proteste gegen die Corona-Maßnahmen in den Niederlanden
       
       ## Fünfte Coronawelle in Frankreich
       
       Auch in Frankreich schnellen die Corona-Infektionszahlen derzeit wieder in
       die Höhe. „Die fünfte Welle ist blitzschnell gestartet“, sagte
       Regierungssprecher Gabriel Attal am Sonntag bei einer Pressekonferenz. Im
       Sieben-Tages-Schnitt lag die Zahl der täglichen Neuinfektionen am Samstag
       bei 17.153. Eine Woche zuvor war dieser Wert nur gut halb so hoch gewesen.
       
       Im Vergleich zu den vorangegangen Wochen ist der Anstieg bei der Zahl der
       Neuinfektionen dramatisch. Bislang hatte es drei Wochen gedauert, bis sich
       der Sieben-Tages-Schnitt der täglichen Neuinfektionen verdoppelte. (afp)
       
       ## Mehrere Tausend demonstrieren in Brüssel
       
       Mehrere Tausend Menschen sind in Brüssel gegen verschärfte Corona-Maßnahmen
       in Belgien auf die Straße gegangen. Die Demonstration sei von der Stadt
       Brüssel genehmigt worden, sagte eine Sprecherin der Polizei Brüssel-Ixelles
       der Nachrichtenagentur Belga zufolge am Sonntag. Die Demonstrantinnen und
       Demonstranten kritisieren dem Bericht zufolge etwa, dass es zuletzt öfter
       nötig ist, ein Corona-Zertifikat etwa in Restaurants und anderen
       Lebensbereichen vorzuzeigen. Ähnlich wie in Deutschland war die Zahl der
       täglichen Corona-Infektionen auch in Belgien in den vergangenen Wochen
       deutlich gestiegen. (dpa)
       
       ## Sorge wegen Radikalisierung in Österreich
       
       In Österreich droht nach Einschätzung von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP)
       eine weitere Radikalisierung der Gegner der Corona-Maßnahmen. Das sei sein
       Eindruck aufgrund der Kontrollen der 2G-Regel und von Vorkommnissen [1][bei
       der Demonstration von rund 40 000 Menschen am Samstag in Wien], sagte
       Nehammer am Sonntag.
       
       Ein konkretes Beispiel für die Gewaltbereitschaft sei ein Brandanschlag auf
       ein Polizeiauto in Linz. Die beiden Tatverdächtigen hätten danach
       zugegeben, dass sie dabei die beiden Polizisten, die sie zuvor kontrolliert
       hätten, töten wollten. „Das ist ein Ausmaß an Radikalisierung, das in
       keiner Weise hinnehmbar ist.“ Es gebe Morddrohungen gegen den Kanzler und
       den Gesundheitsminister. (dpa)
       
       ## Israel startet Impfung von Kindern
       
       Die Impfung von Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren gegen das
       Coronavirus soll in Israel am Dienstag beginnen. „Dies sind spezielle
       Vakzine für Kinder, sie sind angepasst worden und es ist nur ein Drittel
       der Dosis, die Erwachsene erhalten“, sagte Regierungschef Naftali Bennett
       am Sonntag bei der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem. Millionen
       Kinder auf der Welt, vor allem in den USA, hätten sie bereits erhalten.
       „Die Impfstoffe sind sicher und effektiv, sie gewähren die Gesundheit
       unserer Kinder.“
       
       Bennett verwies auf die jüngste Corona-Welle in Europa; auch in Israel sei
       wieder ein gewisser Anstieg des R-Faktors zu beobachten. „Der Winter
       beginnt und wir stehen offenbar vor einer Erkrankungswelle bei Kindern.“
       
       Der Ministerpräsident bekräftigte, sein eigener Sohn David werde „einer der
       ersten“ sein, der den Impfstoff für Kinder in dieser Altersgruppe erhalten
       werde. „Dies erwarte ich auch von allen anderen israelischen Eltern, und
       gewiss von Ministern, die Kinder und Enkelkinder im relevanten Alter
       haben.“ (dpa)
       
       ## Inzidenz wieder auf Höchstwert
       
       Die bundesweite Corona-Inzidenz ist erneut auf einen neuen Höchststand
       gestiegen und damit den 14. Tag in Folge. Das Robert-Koch-Institut (RKI)
       meldete am Sonntag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 372,7 nach 362,2 am
       Samstag. Vor einer Woche lag der Wert bei 289. Zudem verzeichnete das RKI
       binnen 24 Stunden 42.727 Neuinfektionen. Das sind 9.229 Fälle mehr als am
       Sonntag vor einer Woche. 75 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit
       dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen
       eines Tages auf 99.062. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als
       5,35 Millionen Corona-Tests positiv aus.
       
       Die Hospitalisierungsrate gab das RKI zuletzt mit 5,34 an, der Höchststand
       lag Mitte Dezember des vergangenen Jahres bei über 15. Der Wert gibt an,
       wie viele Corona-Infizierte je 100.000 Einwohner*innen binnen sieben
       Tagen in Krankenhäuser eingewiesen wurden. Er soll nach Beschluss von Bund
       und Ländern künftig Maßstab für eine Verschärfung der
       Corona-Schutzmaßnahmen sein. Ab einer Inzidenz von drei in einem Bundesland
       soll die 2G-Regel gelten, ab sechs die 2G-Plus-Regel und ab neun sollen
       weitere Maßnahmen verhängt werden können.
       
       Die Hospitalisierungsrate ist [2][wegen eine großen Meldeverzugs als
       Indikator allerdings sehr umstritten]. Laut einer Berechnung von
       Wissenschaftler:innen der Ludwig-Maximilians-Universität in München
       sind die vom RKI angegeben Werte [3][“systematisch zu niedrig und zwischen
       den Bundesländern nicht vergleichbar.“]
       
       Laut ihren Berechnungen habe die Hospitalisierungsrate in Bayern am
       Donnerstag bei [4][18,72 und nicht wie vom RKI angegeben bei 8,15 betrage].
       In Thüringen lag sie demnach gar bei 33,5, statt der vom RKI gemeldeten
       18,6.
       
       Starke Anstiege der Infektionszahlen gibt es weiter vor allem im Südosten,
       aber auch in anderen Bundesländern breitet sich das Coronavirus weiter aus.
       In Sachsen stieg die Inzidenz auf 862,1, in Bayern legte sie auf 639,4 zu.
       Dann folgt Thüringen mit 628. Einen starken Anstieg verzeichneten zuletzt
       auch Brandenburg mit nunmehr 559,5 und Sachsen-Anhalt mit einer Inzidenz
       von 500. In den fünf Ländern ist die Impfquote unterdurchschnittlich. 18
       Landkreise registrieren inzwischen sogar Werte von mehr als 1000, zwei
       Landkreise mehr als noch am Vortag. Die niedrigste Inzidenz weist
       Schleswig-Holstein mit 134,6 auf. (rtr/taz)
       
       ## Mehrere EU-Länder jetzt Corona-Hochrisikogebiete
       
       Wegen stark steigender Infektionszahlen gelten Belgien und ein Großteil der
       Niederlande seit Sonntag als Corona-Hochrisikogebiete. Auch das bei
       Urlaubern beliebte Griechenland sowie Irland fallen nach einer Einstufung
       durch die Bundesregierung in diese Kategorie. Im Fall der Niederlande sind
       die Überseegebiete Aruba, Curacao und Sint Maarten ausgenommen. Das
       Robert-Koch-Institut (RKI) hatte die Regelung am Freitag bekanntgegeben.
       
       Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder
       genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf
       Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Von der
       Liste der Hochrisikogebiete gestrichen wurden am Sonntag: Französisch
       Guayana, Neukaledonien, Costa Rica, Guatemala, Guayana und Suriname.
       
       In der Europäischen Union hatte es im Spätsommer zwischenzeitlich gar keine
       Corona-Hochrisikogebiete gegeben. Als Hochrisikogebiete werden Länder und
       Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind
       aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind
       das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems
       oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.
       
       Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet ist automatisch auch eine
       Reisewarnung des Auswärtigen Amts verbunden. Sie erleichtert Touristen die
       kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein
       Reiseverbot. (dpa)
       
       ## Erneut Ausschreitungen bei Protesten in den Niederlanden
       
       In den Niederlanden ist es die zweite Nacht in Folge zu Ausschreitungen bei
       [5][Protesten gegen die Coronamaßnahmen] gekommen. In Den Haag setzte die
       Polizei am Samstagabend Wasserwerfer gegen Randalierer*innen ein, die
       die Beamt:innen mit Feuerwerkskörpern attackierten sowie Ampeln und
       Verkehrsschilder beschädigten, wie die Polizei auf Twitter mitteilte.
       
       Auch in anderen Städten kam es zu kleineren Ausschreitungen, vor allem von
       Jugendlichen. In Amsterdam kamen mehrere tausend Demonstrant*innen zu
       einem Protestmarsch zusammen, obwohl die Kundgebung von den
       Organisator:innen nach den gewaltsamen Ausschreitungen in Rotterdam
       ab Abend zuvor eigentlich abgesagt worden war. Begleitet von einem großen
       Polizeiaufgebot verlief der Protest allerdings friedlich.
       
       Am Freitagabend waren in Rotterdam Proteste gegen die Coronabeschränkungen
       eskaliert. Autos waren in Brand gesetzt, Polizist:innen mit
       Feuerwerkskörpern und Steinen beworfen worden. Die Polizei feuerte
       Warnschüsse ab und setzte Wasserwerfer ein. Drei Demonstran:innen
       wurden den offiziellen Angaben zufolge durch Schüsse verletzt. 51 Menschen
       wurden festgenommen, davon waren rund die Hälfte Jugendliche.
       
       Bürgermeister Ahmed Aboutaleb hatte anschließend von einer „Orgie der
       Gewalt“ gesprochen. Polizist:innen seien gezwungen gewesen, ihre Waffen
       zu ziehen und direkt zu schießen. Justizminister Ferd Grapperhaus sprach
       von extremer Gewalt gegen Polizei und Feuerwehr. (rtr)
       
       ## NRW-Städte bauen wegen großer Nachfrage Impfangebote aus
       
       Lange Schlangen vor den Impfstellen und mobilen Impfeinheiten: Derzeit
       kommen die Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen mit dem Impfen gegen
       Corona kaum hinterher. Nach der Schließung der großen Impfzentren Ende
       September herrscht vor allem in den Großstädten hektische Betriebsamkeit
       beim Wiederaufbau der Impfstrukturen.
       
       Die Hausärztinnen und -ärzte können angesichts der explodierenden
       Corona-Zahlen den rapide gestiegenen Bedarf an Auffrischungsimpfungen nicht
       allein bewältigen. In vielen Regionen bekommen die Menschen erst wieder im
       kommenden Jahr in den Arztpraxen Termine für die sogenannten
       Booster-Impfungen. Die Städte müssen ihre Angebote nach dem Willen der
       Landesregierung so schnell wie möglich auch mit stationären Impfstellen
       erweitern. Das schafft eine Menge Probleme. (dpa)
       
       Schwesig kritisiert Spahn wegen Biontech-Begrenzung 
       
       Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat
       Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wegen der Begrenzung der Ausgabe
       von Biontech-Impfdosen an Hausärzte kritisiert. Das Gesundheitsministerium
       werfe damit „Brocken in das Impfgetriebe“, sagte Schwesig der Bild am
       Sonntag. „Ich habe kein Verständnis mehr für dieses Hin und Her.“
       Angesichts der schwierigen Corona-Lage forderte Schwesig, die angekündigte
       Begrenzung „unverzüglich“ zurückzunehmen.
       
       Das Ministerium hatte am Freitag angekündigt, dass die Höchstabgabemenge
       von Biontech-Impfstoff auf 30 Impfdosen pro Woche pro niedergelassenem Arzt
       oder niedergelassener Ärztin beschränkt werde. Hintergrund ist demnach,
       dass die Medizinerinnen und Mediziner derzeit zu mehr als 90 Prozent
       Biontech nachfragen. Das Ministerium warb dagegen dafür, vermehrt den
       Moderna-Impfstoff einzusetzen, da andernfalls ab Anfang kommenden Jahres
       der Verfall bereits eingelagerter Dosen drohe.
       
       Mit der Frage befassen sich nach Angaben von Mecklenburg-Vorpommerns
       Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) am Montagnachmittag nun auch die
       Ländergesundheitsminister in einer Schaltkonferenz. Der derzeitige
       Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz (GMK), Bayerns Ressortminister
       Klaus Holetschek (CSU), nannte die Lieferbegrenzungen in der „Bild am
       Sonntag“ „inakzeptabel“. Sie zerstörten Vertrauen und müssten „sofort
       zurückgenommen werden“. (afp)
       
       Tourismusbeauftragter rechnet mit Corona-Impfpflicht 
       
       Der Tourismusbeauftragte der geschäftsführenden Bundesregierung, Thomas
       Bareiß, rechnet mit einer Corona-Impfpflicht in Deutschland. Die sich immer
       mehr zuspitzende Lage mache deutlich, dass eine Impfpflicht früher oder
       später nicht vermeidbar sei, sagte der CDU-Politiker der Deutschen
       Presse-Agentur. „Es war in der Rückschau betrachtet falsch, das nicht
       gleich von Anfang an zu sehen. Die damalige Hoffnung ist nachvollziehbar,
       aber war nicht realistisch.“
       
       Nach der Ankündigung Österreichs, im Februar eine Corona-Impfpflicht
       einzuführen, wird auch in Deutschland über das Thema diskutiert. Bayerns
       Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte gesagt, er glaube, man werde am
       Ende darum nicht herumkommen. Vertreter von SPD und FDP lehnen eine
       Impflicht ab.
       
       Bareiß sagte: „Für mich ist es politisch nicht mehr verantwortbar, dass
       ganze Branchen, Einzelhändler, Restaurantbetriebe, Clubs, Bars und die
       ganze Kino-, Kultur- und Veranstaltungsszene 20 Monate im staatlich
       verordneten Krisenzustand leben und vor großen Existenzängsten stehen,
       während sich andere die Freiheit nehmen, sich nicht zu impfen.“ Man habe
       bisher mit historischen Maßnahmen und Summen viele Unternehmen retten
       können. Auf Dauer gehe das nicht. (dpa)
       
       ## Diakonie-Aufsichtsratschef fordert Impfpflicht für alle
       
       Der Aufsichtsratsvorsitzende des Diakonischen Werkes evangelischer Kirchen
       in Niedersachsen, Thomas Hofer, hat sich für eine generelle Impfpflicht in
       Deutschland ausgesprochen. Er könne sich zwar auch eine Impfpflicht für
       bestimmte Berufsgruppen, zum Beispiel in der Pflege, vorstellen. Aber das
       reiche nicht, betonte der Oberlandeskirchenrat am Samstag bei der
       braunschweigischen Landessynode.
       
       Corona sei eine soziale Herausforderung und nicht nur eine Frage der
       individuellen Gesundheit, so Hofer. Vor diesem Hintergrund appellierte er
       an die Öffentlichkeit: „Lassen Sie sich impfen und übernehmen Sie damit
       Verantwortung für sich selbst und unsere Gesellschaft.“ (dpa)
       
       ## Grünen-Experte fordert Vorbereitung für Patientenverlegungen
       
       Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen fordert wegen der anhaltend
       starken Zunahme von Corona-Infektionen umfassende Vorbereitungen für
       Patient:innenverlegungen in andere Kliniken. Dies sei „ein
       koordinativer Kraftakt“, der frühzeitig und zentral gesteuert werden
       sollte, sagte der Bundestagsabgeordnete der Deutschen Presse-Agentur. „Es
       ist durchaus realistisch, dass Hunderte Patienten in Kürze verlegt werden
       müssen.“ Für diese Herausforderung brauche es endlich einen operativen
       Bund-Länder-Krisenstab, den es bereits seit Beginn der Pandemie hätte geben
       müssen.
       
       „Schon nächste Woche werden zahlreiche Intensivstationen keine neuen
       Patienten mehr aufnehmen können“, warnte Dahmen. Im Süden und Osten des
       Landes reichten die Versorgungskapazitäten absehbar nicht aus. „Da wir
       wissen, dass etwa 0,7 Prozent aller Neuinfizierten auf der Intensivstation
       landen werden, können wir den Bedarf an Intensivbetten heute bereits
       zuverlässig für die nächsten zehn Tage vorhersagen.“ Daher müsse jetzt mit
       länderübergreifender Koordination und der logistischen Organisation der
       Patientenverteilung begonnen werden. „Das gelingt nur zentral und nicht,
       indem wir es auf ohnehin überlasteten Schultern abladen.“
       
       Der Grünen-Experte kritisierte, die von Bund und Ländern gewählte
       Hospitalisierungsrate sei ungeeignet als zentraler Maßstab für das jetzige
       Krisenmanagement. „Dieser Indikator erlaubt kein frühzeitiges Agieren, nur
       spätes Reagieren.“ In der Ereigniskette nach einer Ansteckung sei die
       Krankenhausaufnahme der letzte Faktor. Zudem habe sich gezeigt, dass die
       Hospitalisierungsrate wegen Nachmeldungen ständig nachträglich korrigiert
       werden musste. Der tagesaktuelle Wert sei deutlich zu niedrig und
       entsprechend sehr unzuverlässig. Als Leitindikatoren seien die
       Sieben-Tages-Inzidenz und die Verfügbarkeit und Belegung der Intensivbetten
       weiterhin am sinnvollsten. (dpa)
       
       ## Kinderärzte warnen vor Schulschließungen
       
       Kinderärzte warnen eindringlich vor Schulschließungen wegen der
       Corona-Pandemie. „Ich plädiere dringend dafür, den Schulbetrieb während der
       gesamten vierten Welle aufrechtzuerhalten“, sagte der Präsident der
       Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, der
       „Rheinischen Post“ (Sonntag). Die Hauptansteckungen von Kindern und
       Jugendlichen gebe es im familiären Umfeld und in den Ferien. Die Schulen
       trügen sogar dazu bei, Infektionen bei Kindern zu kontrollieren. Dabei
       seien regelmäßiges Testen, das Tragen von Masken und Hygiene
       ausschlaggebend.
       
       Auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte mahnte,
       Schulschließungen dürfen nur als allerletzte Möglichkeit zur Bewältigung
       der Pandemie infrage kommen. „Eine weitere Schließung wird unabsehbare
       Folgen für die Kinder und Jugendlichen haben“, sagte Verbandssprecher Jakob
       Maske der Zeitung. Er verwies auf die schweren Folgen von
       Lockdown-Maßnahmen. Zu beobachten seien bei den Kindern und Jugendlichen
       eine immense Zunahme von psychiatrischen Erkrankungen, Adipositas,
       Spielsucht, Lernrückstände sowie ein Aufklappen der sozialen Schere. (epd)
       
       ## Brasilien: Zahl der Covidtoten auf niedrigstem Stand seit April 2020
       
       In Brasilien entspannt sich die Coronalage angesichts steigender Impfraten.
       Die Gesundheitsministerium meldet 8.833 Neuinfektionen und 217 weitere
       Covid-19-Tote binnen 24 Stunden. Damit sinkt die Zahl der im Durchschnitt
       der vergangenen zwei Wochen pro Tag Verstorbenen auf 228. Das ist der
       niedrigste Wert seit April 2020. Auf dem Höhepunkt der Krise waren es im
       April diesen Jahres annähernd 3000 gewesen.
       
       Gleichwohl ist Brasilien mit rund 22 Millionen registrierten Infektionen
       das weltweit am drittstärksten betroffene Land nach den USA und Indien. Bei
       der Zahl der Toten liegt es mit 612.587 auf Platz 2 noch vor Indien.
       (reuters)
       
       ## Jedes dritte Präventionsangebot der Krankenkassen abgebrochen
       
       Die Corona-Pandemie hat sich negativ auf Gesundheitsförderung und
       Prävention in Einrichtungen und Betrieben ausgewirkt. Im vergangenen Jahr
       wurde ein erheblicher Teil von Präventionsangeboten der Kranken- und
       Pflegekassen ausgesetzt oder abgebrochen, wie aus einer Befragung des
       GKV-Spitzenverbands hervorgeht, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe
       (Online/Montag) hervorgeht. Demnach wurden 31 Prozent der
       „lebensweltbezogenen“ Präventionsangebote, etwa in Kitas oder Stadtteilen,
       nicht über März 2020 hinaus fortgesetzt. Bei Angeboten in Betrieben waren
       es 36 Prozent, in stationären Pflegeeinrichtungen 24 Prozent.
       
       Die übrigen Angebote wurden laut Befragung teilweise eingeschränkt oder in
       veränderter Form fortgesetzt. Auch dank einer Umstellung auf digitale
       Formate hätten zwei Drittel der Aktivitäten fortgeführt werden können,
       sagte der stellvertretende Vorsitzende des Spitzenverbands der gesetzlichen
       Kassen, Gernot Kiefer, den Funke-Zeitungen. Digitale Angebote seien aber
       kein Ersatz für Aktivitäten und Zusammenarbeit vor Ort. Zudem müsse darauf
       geachtet werden, dass durch digitale Angebote keine Ungleichheit bei
       Gesundheitschancen entstehe.
       
       Der GKV-Spitzenverband schickte für die Untersuchung Fragebögen an 103
       Kranken- und Pflegekassen. Für den Bereich der lebensweltlichen Angebote
       antworteten 98 Kassen, für den Bereich Betriebe 70 und für den Bereich der
       stationären Pflege 72. (epd)
       
       21 Nov 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Coronaproteste-in-Wien/!5816787
 (DIR) [2] /Bund-Laender-Beschluss-zu-Corona/!5816620
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 (DIR) [4] https://twitter.com/gereonas/status/1462387077891473411
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