# taz.de -- Tesla-Fabrik bei Berlin: Elon rückt die letzten Papiere raus
       
       > Tesla hat die fehlenden Dokumente für die Genehmigung der Fabrik in
       > Grünheide eingereicht. Die Landesregierung drückt aufs Tempo.
       
 (IMG) Bild: Hier geht's nach Tesla: Schild auf der Baustelle in Grünheide
       
       POTSDAM/GRÜNHEIDE dpa | Eine wichtige Hürde für die Entscheidung über die
       erste europäische Fabrik von US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide bei
       Berlin ist aus dem Weg geräumt. Tesla reichte nach Angaben der
       Brandenburger Landesregierung [1][die noch fehlenden Dokumente] für das
       Genehmigungsverfahren ein.
       
       „Zum Ende der 50. Kalenderwoche (13.-19.12.) sind die ausstehenden
       Unterlagen und Informationen eingegangen, die die Voraussetzung für eine
       Entscheidung über den Tesla-Antrag bilden“, sagte ein Sprecher des
       Umweltministeriums der dpa. Diese Unterlagen würden nun unter anderem vom
       Landesamt für Umwelt und der Unteren Wasserbehörde des Landkreises
       Oder-Spree geprüft. „Ein Termin für die Entscheidung kann deshalb nicht
       benannt werden.“
       
       Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) wirbt um Geduld. „Ich
       bin optimistisch, wir dürfen uns aber auch nicht auf den letzten Metern
       verstolpern“, sagte er. „Wichtig ist jetzt, dass wir weiter mit der nötigen
       Geduld alles dafür tun, die Genehmigungsverfahren fachlich gut weiterlaufen
       zu lassen. Wir sind darauf angewiesen, vor allem aber Tesla selbst, dass am
       Ende eine rechtssichere Genehmigung vorliegt.“
       
       Es nutze nichts, wenn die Genehmigung am Ende vor Gericht in Teilen oder in
       Gänze scheitere. Tesla habe bisher eine „riesengroße Geschwindigkeit“ an
       den Tag gelegt, die alle Seiten gefordert habe. „Vor zwei Jahren standen
       auf der Fläche, auf der jetzt eine Auto- und Batteriefabrik entsteht,
       kleinere Kiefern.“
       
       Der Regierungschef dringt auf schnellere Genehmigungen. „Wir brauchen
       dringend eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren in der Art und
       Weise, wie es sie vor 30 Jahren schon einmal in den ostdeutschen Ländern
       gab“, sagte Woidke. „Hierfür muss die Dauer der Verfahren in den Behörden
       und die Anzahl der rechtlichen Instanzen, bei denen man Widerspruch gegen
       die Projekte einlegen kann, deutlich begrenzt werden.“
       
       Woidke warnte: „Wenn wir jetzt ein „Weiter so“ akzeptieren beim Ausbau der
       erneuerbaren Energien, beim Bau von Übertragungsnetzen und beim Ausbau von
       Schienenverbindungen, werden wir es nicht schaffen, Klimaneutralität und
       Wohlstand zu sichern.“ SPD, Grüne und FDP haben im Koalitionsvertrag mehr
       Tempo bei Planungs- und Genehmigungsverfahren vereinbart.
       
       [2][Tesla-Chef Elon Musk] hatte gehofft, dass die ersten Autos in Grünheide
       spätestens im Dezember 2021 von den Bändern rollen können. Dort werden
       schon Fahrzeuge produziert, aber über interne Tests. Der Start der
       Massenproduktion war laut Tesla stets für 2022 geplant. Bisher baut das
       Unternehmen seine Fabrik über mehrere vorzeitige Zulassungen.
       
       In Brandenburg wird grundsätzlich mit grünem Licht gerechnet, auch wenn es
       zu Auflagen kommen könnte, weil zu den Grundlagen für vorzeitige
       Genehmigungen eine positive Prognose für das gesamte Projekt gehört.
       
       ## Kritik von Naturschützern
       
       Naturschützer befürchten negative Folgen für die Umwelt und das
       Trinkwasser. Tesla hatte die Bedenken zurückgewiesen. Der Umweltverband
       Grüne Liga Brandenburg sieht mehrere Fragen ungeklärt. Die Einstufung der
       Abfälle nach der Abfallverzeichnis-Verordnung und der Störfallverordnung
       scheine nicht abschließend geklärt, sagte Landesgeschäftsführer Michael
       Ganschow. Ob eine Einleitgenehmigung der Abwässer der Batterieproduktion
       vorliege, sei nicht bekannt.
       
       Neben offenen Fragen zur Versickerung von Niederschlagswasser könne zudem
       eine nicht rechtmäßige wasserrechtliche Nutzungsgenehmigung dazu führen,
       dass die Wasserversorgung für Tesla nicht gesichert sei. Dazu läuft ein
       Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder).
       
       30 Dec 2021
       
       ## LINKS
       
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       Band rollen. Wie gefällt das den Leuten vor Ort? Ein Besuch.