# taz.de -- Konflikt um die Ukraine: Biden sichert Unterstützung zu
       
       > Die USA sehen sich der ukrainischen Souveränität verpflichtet. Das sagt
       > US-Präsident Biden dem ukrainischen Staatschef Selenski am Telefon.
       
 (IMG) Bild: Telefondiplomatie: US-Präsident Biden telefonierte letzte Woche mit Putin, jetzt mit Selenski
       
       WASHINGTON/KIEW dpa | US-Präsident Joe Biden hat seinem ukrainischen
       Kollegen Wolodymyr Selenski im [1][Konflikt mit Russland] Unterstützung
       zugesichert. Biden habe klargemacht, dass die USA und ihre Verbündeten
       „entschlossen antworten werden, falls Russland weiter in die Ukraine
       einmarschiert“, teilte das Weiße Haus in Washington am Sonntag nach einem
       Telefonat der beiden Präsidenten mit. Biden und Selenski unterstützen
       demnach auch die diplomatischen Bemühungen um einen Abbau der Spannungen
       mit Russland.
       
       In der kommenden Woche – am 9. und 10. Januar – sind [2][Gespräche der USA
       mit Russland in Genf] geplant. Danach ist eine Sitzung des
       Nato-Russland-Rates angesetzt – die erste seit zweieinhalb Jahren. Zudem
       soll es anschließend noch Gespräche der Organisation für Sicherheit und
       Zusammenarbeit in Europa (OSZE) geben.
       
       Er habe mit Biden die „gemeinsamen Aktionen der Ukraine, der USA und
       Partner für den Erhalt des Friedens in Europa“ sowie Schritte zur
       Deeskalation besprochen, teilte Selenski im Kurznachrichtendienst Twitter
       mit. Selenski hatte erst in seiner Neujahrsansprache gesagt, dass er nicht
       nur die 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim zur
       Ukraine zurückholen wolle. Auch die von prorussischen Separatisten
       kontrollierten Teile der Ostukraine sollten zurückkommen, sagte er.
       
       Die USA werfen Russland seit Wochen einen Truppenaufbau in Gebieten an der
       Grenze zur Ukraine vor. Befürchtet wird, dass russische Truppen in der
       Ex-Sowjetrepublik einmarschieren könnten. Russland bestreitet solche Pläne
       für eine Invasion und wirft seinerseits der Ukraine vor, zusätzliche
       Soldaten in die Region verlegt zu haben.
       
       ## USA bestehen auf Minsker Friedensplan
       
       Biden betonte nach Angaben des Weißen Hauses, dass sich die USA der
       Souveränität und der territorialen Unversehrtheit der Ukraine verpflichtet
       sähen. Die US-Regierung hat für den Fall eines russischen Angriffs auf die
       Ukraine mit harten Wirtschaftssanktionen gedroht, die mit den Verbündeten
       in Europa koordiniert würden. Zudem soll in einem solchen Fall die Präsenz
       der Nato in ihren östlichen Mitgliedsstaaten ausgebaut werden. Die USA
       würden der Ukraine demnach auch zusätzliche Hilfen gewähren, darunter für
       die Streitkräfte.
       
       Biden, der am Donnerstag [3][mit Putin telefoniert] hatte, unterstrich in
       dem Gespräch mit Selenski auch, dass für die Lösung des Konflikts in der
       Ostukraine der Minsker Friedensplan gelte. Er unterstützte auch das
       sogenannte Normandie-Format, wie das Weiße Haus mitteilte. Russland hatte
       mehrfach kritisiert, dass die Ukraine die unter internationaler Vermittlung
       getroffenen Vereinbarungen immer wieder verletze.
       
       In der Vierer-Gruppe des Normandie-Formats versuchen Frankreich,
       Deutschland, Russland und die Ukraine den seit fast acht Jahren dauernden
       Konflikt zu lösen. Mehr als 13.000 Menschen sind nach UN-Schätzungen im
       Donbass seit 2014 bei Kämpfen zwischen ukrainischen Regierungstruppen und
       den von Russland unterstützten Separatisten getötet worden.
       
       3 Jan 2022
       
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