# taz.de -- Überschwemmungen in Quito: Flutwelle in Ecuadors Hauptstadt
       
       > Mindestens 24 Menschen sterben in Quito. Durch heftige Regenfälle lief
       > ein Auffangbecken an den Hängen eines Vulkans über.
       
 (IMG) Bild: Eine Schneise von Schlamm und Verwüstung in Quito
       
       QUITO afp | Bei den schwersten Überschwemmungen seit zwei Jahrzehnten sind
       in Ecuadors Hauptstadt [1][Quito] mindestens 24 Menschen ums Leben
       gekommen. Zwölf Menschen würden noch vermisst, 48 seien verletzt, teilten
       die Behörden am Dienstagabend mit. Nach Angaben von Bürgermeister Santiago
       Guarderas fielen allein am Montag 75 Liter Regen pro Quadratmeter. Eine
       mächtige Flutwelle traf unter anderem einen Sportplatz mitten während eines
       Volleyball-Trainings.
       
       Die Überschwemmungen begannen am Montag an den Hängen des Vulkans
       Pichincha, der Ecuadors Hauptstadt überragt. Aufnahmen örtlicher Medien
       zeigten, wie die schlammigen Wassermassen die Straßen Quitos erreichen,
       während Retter den Einwohnern helfen, sich in Sicherheit zu bringen. Autos
       wurden von Geröll und Schlamm verschlungen, Häuser überschwemmt. Auch die
       Stromversorgung brach zusammen.
       
       Laut Bürgermeister Guarderas brachte der sintflutartige Regen ein
       Auffangbecken am Hang des Vulkans zum Überlaufen. Das Becken hatte zuvor
       laut Angaben des Bürgermeisters fast das vierfache der üblichen Wassermenge
       aufgenommen. Eine ein Kilometer lange Flutwelle ergoss sich daraufhin über
       einen Sportplatz, auf dem Volleyballspieler gerade vor den Augen von
       Zuschauern trainierten. Wie viele von ihnen unter den Opfern waren, blieb
       zunächst unklar.
       
       Guarderas zufolge war seit 2003 nicht mehr so viel Regen gefallen wie am
       Montag. Soldaten wurden mobilisiert, um den Rettungskräften bei den
       Aufräum- und Bergungsarbeiten zu helfen. Die Behörden schlossen am Dienstag
       nicht aus, dass unter dem Schlamm und den Trümmern noch weitere Leichen
       gefunden werden könnten, während Militärs mit Hunden die Suche nach
       Überlebenden fortsetzten.
       
       Ecuadors Präsident [2][Guillermo Lasso] sprach den Angehörigen der Opfer
       sein Beileid aus. Auf Twitter versprach er, dass die Behörden ihre Such-
       und Rettungsbemuhungen sowie die Aufräumarbeiten fortsetzen werden.
       Verletzte würden in Gesundheitszentren versorgt und psychologisch betreut.
       
       Seit Oktober haben schwere Regenfälle 22 der 24 Provinzen des
       südamerikanischen Landes heimgesucht. Dabei wurden bis Sonntag laut dem
       Katastrophenschutz mindestens 18 Menschen getötet und 24 weitere verletzt.
       Wissenschaftler warnen schon seit längerem, dass der Klimawandel das Risiko
       von Starkregen weltweit erhöht.
       
       2 Feb 2022
       
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