# taz.de -- Sturmtief „Ylenia“ über Berlin: Sturmnacht verlief glimpflich
       
       > Die Deutsche Bahn stellt vorerst den Fernverkehr in Berlin und
       > Brandenburg ein. Die Berliner Feuerwehr warnt weiter davor, das Haus zu
       > verlassen.
       
 (IMG) Bild: Am Berliner Hauptbahnhof war am Donnerstagmorgen wegen Sturmtief „Ylenia“ für viele Endstation
       
       BERLIN dpa | Die [1][Deutsche Bahn hat den Fernverkehr] in mehreren
       Bundesländern, darunter in Berlin und Brandenburg, eingestellt. Bis in die
       Mittagsstunden seien keine Fernzüge im Einsatz, teilte die Bahn am
       Donnerstagmorgen mit. Auch im Regionalverkehr komme es zu Zugausfällen und
       Verspätungen. Wegen des noch andauernden Sturms sei mit weiteren Störungen
       zu rechnen. Das aktuelle Sturmtief beeinträchtige den Zugverkehr in Berlin
       und Brandenburg stark, sagte ein Bahnsprecher. „Bäume sind auf Gleise und
       Oberleitungen gefallen, wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Störungen zu
       beseitigen.“
       
       Wegen des Sturms hat die Berliner Feuerwehr am Donnerstagvormittag zum
       zweiten Mal den Ausnahmezustand ausgerufen. Ausnahmezustand bedeutet, dass
       so viele Alarmrufe eingehen, dass sie nicht mehr wie sonst üblich
       nacheinander abgearbeitet werden können, sondern andere Prioritäten gesetzt
       werden. Das kommt häufiger vor.
       
       Zuvor hatte die Feuerwehr am frühen Donnerstagmorgen zum ersten Mal
       vorübergehend [2][den Ausnahmezustand ausgerufen], wie ein Sprecher der
       Berufsfeuerwehr sagte. Rund zwei Stunden später, um 4.30 Uhr, wurde er
       wieder beendet. Der Feuerwehr zufolge war die Lage am frühen Morgen
       entspannter, man kümmere sich nun vor allem um Folgeeinsätze.
       
       Ab 2 Uhr war den Angaben zufolge zunächst ein starker Anstieg an
       wetterbedingten Einsätzen zu verzeichnen. Gegen 2.30 Uhr habe man sich
       entschieden, den Ausnahmezustand auszurufen. Mehrere Freiwillige
       Feuerwehren wurden in den Dienst gerufen, um die Berufsfeuerwehr zu
       unterstützen.
       
       Die Auswirkungen des Sturmtiefs auf U-Bahn, Straßenbahn und Busse in Berlin
       waren indes, anders als im Fernverkehr, „kleiner als erwartet“. Das teilte
       ein Sprecher der Berliner Verkehrsbetriebe BVG am Donnerstagmorgen mit.
       Wegen umgestürzter Bäume und großer Äste oder Gegenstände auf der Fahrbahn
       mussten einige Buslinien umgeleitet werden. Bei der Straßenbahn sei es nur
       ganz vereinzelt zu Störungen gekommen.
       
       Als Vorsichtsmaßnahme fahren die Straßenbahnen und U-Bahnen auf den
       Außenstrecken zudem langsamer, hieß es. In der Nacht sei es zu kurzzeitigen
       Verspätungen bei den Nachtbuslinien gekommen. Insgesamt sei die Lage aber
       sehr ruhig, sagte der Sprecher.
       
       Die Feuerwehr musste zu Dutzenden Einsätzen ausrücken. Dabei handelte es
       sich ihren Angaben nach überwiegend um umgestürzte Bäume und lose
       Dachziegel oder ähnliche Gebäudeschäden. In Lichterfelde waren etwa drei
       Bäume auf parkende Autos gefallen, auch ein Lichtmast wurde mitgerissen.
       Meldungen von Verletzten lagen aus Berlin zunächst nicht vor.
       
       ## Brandenburger Feuerwehren im Dauereinsatz
       
       In Brandenburg war die Feuerwehr in vielen Landkreisen im Dauereinsatz.
       Bisher sei es noch zu keinen witterungsbedingten Verkehrsunfällen gekommen,
       sagte ein Feuerwehrsprecher am Donnerstagmorgen. In den Landkreisen
       Cottbus, Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz, Dahme-Spreewald und
       Elbe-Elster sei es demnach in der Nacht zu etwa 150 Einsätzen wegen
       umgefallener Bäume gekommen, sagte der Sprecher. Besonders in den
       Landkreisen Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz seien viele Bäume auf die
       Fahrbahn gefallen, hieß es.
       
       Auch in den Landkreisen Frankfurt (Oder), Oder-Spree und Märkisch Oderland
       habe es seit den frühen Morgenstunden viele Einsätze gegeben – insgesamt
       etwa 80, wie ein anderer Sprecher am Donnerstagmorgen mitteilte, ebenfalls
       vor allem wegen umgefallener Bäume.
       
       Die Berliner Feuerwehr warnt weiterhin davor, das Haus zu verlassen, wenn
       das nicht unbedingt nötig sei. Es sei damit zu rechnen, dass der Sturm im
       Laufe des Vormittags noch einmal an Stärke zunehme, warnte der
       Feuerwehrsprecher. Wälder und Parkanlagen in Berlin sollten besser nicht
       betreten werden, etwa weil durch den Sturm Äste von den Bäumen fallen
       könnten.
       
       17 Feb 2022
       
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