# taz.de -- Krieg gegen die Ukraine: Zehntausende zu Protest erwartet
       
       > Für Sonntag mobilisiert ein breites Bündnis zu einer Demo in Berlin. Das
       > Motto des Protests: „Stoppt den Krieg!“
       
 (IMG) Bild: Schon in den vergangenen Tagen wurde immer wieder im Regierungsviertel protestiert
       
       BERLIN epd | Ein breites Bündnis von Organisationen ruft für Sonntag zu
       einer Demonstration in Berlin für Frieden in Europa auf. Zu der Kundgebung
       an der Siegessäule seien 20.000 Menschen angemeldet, sagte der
       Geschäftsführende Vorstand der Kampagnen-Plattform Campact, Christoph
       Bautz, als einer der Initiatoren am Freitag bei einer
       Online-Pressekonferenz.
       
       Getragen wird der Demonstrationsaufruf unter anderem von Friedens-, Umwelt-
       und Hilfsorganisationen sowie von Gewerkschaften und kirchlichen
       Organisationen. Der Aufruf steht unter dem Motto „Stoppt den Krieg!
       [1][Frieden für die Ukraine] und ganz Europa“. Darin wird die russische
       Regierung aufgefordert, sofort alle Angriffe einzustellen, sich aus der
       Ukraine zurückzuziehen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
       
       Weiter heißt es, dass aus Solidarität mit den Menschen in der Ukraine die
       Grenzen Europas offenbleiben und Flüchtende aus der Ukraine aufgenommen
       werden müssten: „Wir streiten gemeinsam für ein Europa der Abrüstung, der
       Entspannung und der Verständigung.“ Dies schließe Waffenlieferungen an die
       Ukraine klar aus.
       
       Auch der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in
       Deutschland (EKD), der mitteldeutsche Bischof Friedrich Kramer, rief dazu
       auf, jetzt für den Frieden auf die Straße zu gehen: „Mitten in Europa
       herrscht Krieg, der russische Präsident Wladimir Putin hat Grenzen
       überschritten. Dazu dürfen wir nicht schweigen.“ Grundlage für einen
       gerechten Frieden könne nur das internationale Recht sein. Putins Angriff
       stelle einen eklatanten Bruch des Völkerrechts dar und gefährde den Frieden
       in ganz Europa.
       
       ## DGB: Dunkelste Stunde seit 1945
       
       Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann,
       nannte den Krieg gegen die Ukraine „eine der dunkelsten Stunden seit Ende
       des Zweiten Weltkriegs“: „Unsere größte Sorge gilt den Menschen in der
       Ukraine.“ Gefordert sei jetzt ein solidarisches Europa, „das ihnen
       umfassende humanitäre Hilfe und Schutz anbietet“. Waffenlieferungen in
       Konfliktgebiete lehnten die Gewerkschaften strikt ab: „Deeskalation ist
       gefragt“, so Hoffmann.
       
       Greenpeace-Abrüstungsexpertin Anna von Gall betonte, „zwei Jahre nach dem
       Ausbruch einer globalen Pandemie, inmitten einer sich beschleunigenden
       Klimakatastrophe und des Zusammenbruchs der Artenvielfalt, ist das Letzte,
       was die Welt braucht, ein weiterer Krieg“. Die Generalsekretärin der
       katholischen Organisation pax Christi, Christine Hoffmann, betonte: „Putins
       Krieg gegen die Ukraine stellt ganz Europa in Frage.“
       
       Allerdings sei der Konflikt nicht militärisch zu lösen, so Hoffmann weiter.
       Auch Abschreckung durch Aufrüstung sei das falsche Mittel. Stattdessen
       müssten demokratische Kräfte auf zivilem Weg gestärkt werden.
       
       25 Feb 2022
       
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