# taz.de -- Verbündete*r für trans Menschen sein: Verstehen, mitfühlen, entspannen > Was können cis Leute am heutigen #TransDay tun – und an allen anderen > Tagen natürlich auch? Eine Liste, die mitnichten vollständig ist. (IMG) Bild: Wissen ist besser als Gewissheit: Demo zum Transgender Day 2021 in Barcelona Die gute Nachricht ist ja, dass die Ampel ein Selbstbestimmungsgesetz für trans Leute versprochen hat. Und dass dieses zu schreiben kein Hexenwerk sein dürfte. Aber vorher fällt erst noch allen Nebenbei-Genderexpert*innen ein – die sonst nur aufwachen, wenn jemand „J. K. Rowling“ sagt –, dass sie lang keinen Beitrag mehr zur Debatte geleistet haben. Aber schauen wir auf die, [1][um die’s wirklich geht], heute am Internationalen Transgender Day of Visibility (#transdayofvisibility). Es geht um Menschen, deren Geschlecht nicht mit dem übereinstimmt, was andere von außen zu erkennen glauben. Trans Leute, zur Erinnerung, fordern Gleichberechtigung, Jobs, Gesundheit, Sicherheit; außerdem die Reform des Transsexuellengesetzes, welches so was von last century ist, dass es bis vor elf Jahren noch einen Sterilisationszwang enthielt. Das möchte die Regierung wie gesagt ersetzen durch ein „Selbstbestimmungsgesetz“ – [2][was wiederum alle Freund*innen einer von außen verordneten Geschlechteridentität schade finden]. Aber nur weil die Auseinandersetzung so schwiiiierig ist, macht das trans Leute nicht bloß zu armen Opfern, das muss auch am Trans Day noch betont werden. Das sind normale Menschen und außerdem starke und stolze Queers, und sie sind pissed off. Nur ist ihnen nicht damit geholfen, wenn jetzt alle ihre Insta-Accounts entweder auf „bedingungslose Solidarität“ oder auf „Man wird ja wohl noch sagen dürfen“ stellen und sich dann gegenseitig des Schlechtmenschentums bezichtigen. Was aber sonst tun, am Trans Day und an allen anderen 365 und ein paar zerquetschten Tagen, um ein*e gute*r Verbündete*r zu sein? ## Nachfragen statt hinterfragen Zunächst mal entspannen. Gender ist so kompliziert und widersprüchlich; völlig okay, nicht alles zu kapieren und keine „abschließende Meinung“ zu haben. Es geht auch nicht um richtig oder falsch. Sondern um Respekt. [3][Respektiert fühlen sich Menschen meistens, wenn das, was sie sagen, gehört wird und das, was sie sind, akzeptiert.] Nachfragen ist höflich und signalisiert Offenheit und Interesse. Aber Hinterfragen ist übergriffig, es sei denn, man steht jemandem sehr nahe. Wissen ist besser als Gewissheit. Leute mit falschen Pronomen anreden: passiert. Ist peinlich. Aber lieber nicht wütend auf trans Leute werden, besser auf die deutsche Sprache. Noch besser: entspannen! Sich selber fragen, wie sich das anfühlen könnte, wenn alle Welt über dich verhandelt; wann man sich das letzte Mal machtlos und ausgeliefert gefühlt hat. Das kann Empathie aufbauen. Empathie kann heißen, dass man plötzlich fühlt, was die anderen fühlen, Wut und Unbehagen, Traurigkeit. Am besten rausschreien, -singen oder -trommeln. [4][Am besten mit anderen] – und in Richtung Abgeordnete. Und danach: entspannen. Kennen Sie schon die neue Eistee-Gesichtsmaske? 31 Mar 2022 ## LINKS (DIR) [1] /Transgender-Kinder-und-Jugendliche/!5798327 (DIR) [2] /Transfeindliche-Feministinnen/!5827790 (DIR) [3] /Diskriminierung-von-trans-Menschen/!5827338 (DIR) [4] https://www.queer.de/events_detail.php?event_id=5934 ## AUTOREN (DIR) Peter Weissenburger ## TAGS (DIR) Kolumne Unisex (DIR) Schwerpunkt Gender und Sexualitäten (DIR) Schwerpunkt LGBTQIA-Community (DIR) Trans (DIR) Transgender (DIR) GNS (DIR) Transgender (DIR) Schwerpunkt Gender und Sexualitäten (DIR) Deutsche Bahn (DIR) Trans (DIR) Schwerpunkt Gender und Sexualitäten (DIR) Transgender (DIR) Lesestück Recherche und Reportage ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Rechtliche Anerkennung von trans Eltern: Willkommen zurück in den 80ern Die Geburtsurkunde hält Mama fest, auch wenn die gebärende Person ein Papa ist. In der Konsequenz werden Betroffene häufig zwangsweise geoutet. (DIR) NDR-Doku über Queerness in Deutschland: Der Fortschritt trügt Mobbing, Anfeindungen, diskriminierende Gesetze: „Jeder Tag ein Kampf?“ zeigt, wie queere Menschen in Deutschland leben und behandelt werden. (DIR) Urteil gegen die Deutsche Bahn: Mehr Optionen als „Mann“ und „Frau“ Kund:innen der Deutschen Bahn dürfen nicht gezwungen werden, sich bei der Anrede einzig zwischen „Frau“ und „Mann“ zu entscheiden. Das entschied ein Gericht. (DIR) trans Mädchen fast totgeprügelt: Auf dem Friedhof zurückgelassen Drei Kinder sollen ein trans Mädchen so schwer verletzt haben, dass sie in Lebensgefahr schwebte. Das Motiv soll Transfeindlichkeit gewesen sein. (DIR) Feminismus bei Trans-Kämpfen: Selbstverständlich unsere Sache Die Bewegung für geschlechtliche Selbstbestimmung ist Teil des Feminismus. Es geht ihr um dieselben Anliegen. Körperliche Integrität zum Beispiel. (DIR) Alice Schwarzer zu Transsexualität: Agenda statt Authentizität Alice Schwarzer mal wieder: Die selbst ernannte Feministin hat ein Buch über Transsexualität geschrieben – und dabei nicht viel verstanden. (DIR) Transgender Kinder und Jugendliche: Eine Welt voller Hürden Eine Transition in jungen Jahren ist schwierig. Denn Medizin, Bürokratie und Gesellschaft erschweren den Prozess – vorgeblich zum Schutz der Kinder.