# taz.de -- Nachrichten in der Coronapandemie: Lockerungen in der Kritik
       
       > In Deutschland fallen die Coronamaßnahmen. Scharfe Kritik kommt von
       > Gewerkschaften und Mediziner:innen. Für Muslime beginnt der 3.
       > Ramadan in der Pandemie.
       
 (IMG) Bild: Wie sinnvoll ist der Wegfall der Coronamaßnahmen?
       
       ## Ramadan in der Pandemie
       
       Für die meisten der 1,9 Milliarden Muslime weltweit hat der Fastenmonat
       Ramadan begonnen. Im dritten Ramadan während der Corona-Pandemie haben
       viele Länder in diesem Jahr ihre Auflagen gelockert. In Saudi-Arabien
       können die Menschen den Fastenmonat nun wieder ganz normal feiern. Der
       Golfstaat erlaubt auch wieder volle Moscheen. Im vergangenen Jahr durften
       Gläubige dort dagegen nur 30 Minuten beten, zudem waren das traditionelle
       gemeinsame Fastenbrechen und das Frühstück vor dem Morgengrauen (Suhur) in
       Moscheen verboten. Auch Ägypten lockerte dank sinkender Corona-Zahlen
       Beschränkungen im Land. Indien schaffte alle Maßnahmen ab. In den
       vergangenen Jahren waren dort größere Menschenansammlungen noch nicht
       erlaubt gewesen.
       
       In Ländern wie dem Irak, Ägypten und Tunesien wurde die Sorge um die
       Pandemie inzwischen von der Angst vor Lebensmittelknappheit verdrängt.
       Schuld daran ist Russlands Krieg in der Ukraine. Russland und die Ukraine
       sind für viele arabische Staaten wichtige Lieferanten für Weizen und
       Sonnenblumenöl. Nun drohen Engpässe. Vielerorts steigen deshalb bereits die
       Preise. Im Libanon sowie den Bürgerkriegsländern Jemen und Syrien müssen
       viele arme Menschen ohnehin seit langem Mahlzeiten auslassen. (dpa)
       
       ## Hamburg offiziell Corona-Hotspot – Maskenpflicht bleibt bestehen
       
       Ganz Hamburg ist seit Samstag offiziell Corona-Hotspot und unterliegt damit
       strengeren Pandemieschutz-Regeln als die meisten anderen Bundesländer. Nach
       der neuen, auf Basis eines Bürgerschaftsbeschlusses vom vergangenen
       Mittwoch erlassenen Eindämmungsverordnung besteht unter anderem die
       FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen bis Ende April fort. Dazu zählen etwa der
       Einzelhandel, der öffentliche Personennahverkehr und Veranstaltungen. In
       der Gastronomie könne die FFP2-Maske am Platz abgenommen werden. Bei
       Einkäufen des täglichen Bedarfs reiche eine medizinische Maske.
       
       Für Clubs und Diskotheken gilt der Verordnung zufolge das
       2G-Plus-Zugangsmodell. Demnach darf ohne einen tagesaktuellen Corona-Test
       nur in die Läden rein, wer geboostert ist oder einen Basisschutz plus eine
       Genesung nachweisen kann. Ungeimpfte haben keinen Zutritt. Besucher von
       Kliniken und Pflegeeinrichtungen benötigen neben einer FFP2-Maske einen
       negativen Corona-Test. Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern sind bislang die
       einzigen Länder, die sich flächendeckend zum Hotspot erklärt haben. In den
       anderen Ländern, also auch bei den Nachbarn Schleswig-Holstein und
       Niedersachsen, laufen die strengen Corona-Maßnahmen dagegen weitgehend aus.
       
       Für das Shoppen bedeutet das: Wer am Samstag oder an diesem verkaufsoffenen
       Sonntag in Hamburg einkaufen möchte, braucht dazu eine FFP2-Maske. Wer das
       Gleiche jenseits der Stadtgrenze tun möchte und in eine der fast 100
       Gemeinden in Schleswig-Holstein fährt, in der die Bäderregelung mit
       Sonntagsöffnungen gilt, kann auf eine Maske verzichten. Gleiches gilt für
       Niedersachsen, wo in mehreren Orten an diesem Wochenende ein
       verkaufsoffener Sonntag ist oder die Bäderregelung gilt. (dpa)
       
       ## Lehrer raten zum freiwilligen Tragen von Masken
       
       Der Deutsche Philologenverband ruft zum freiwilligen Tragen von Masken auf.
       „Wir freuen uns über jedes Stück zurück zur Normalität an unseren Schulen.
       Aber die Schritte müssen zur aktuellen Lage passen“, sagte die
       Verbandsvorsitzende Susanne Lin-Klitzing dem „RedaktionsNetzwerk
       Deutschland“ (Samstag). Das Ende der Maskenpflicht im Unterricht passe
       derzeit nicht zu den hohen Infektionszahlen. Der Verband empfehle daher
       eine verantwortungsbewusste Maskenfreiwilligkeit an den Schulen für
       Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte.
       
       Scharfe Kritik am Vorgehen der politischen Entscheidungsträger übte die
       Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). „Die Politik lässt die
       Schulen und damit Lehrkräfte, Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern mit
       dem Ende der Maskenpflicht allein. Wieder einmal“, sagte GEW-Chefin Maike
       Finnern dem „RedaktionsNetzwerk“. „Die Politik erklärt den
       Gesundheitsschutz für beendet – das Coronavirus sagt ‚Danke‘. Das ist
       verantwortungslos.“ (epd)
       
       ## Patientenschützer hält Wegfallen von Maßnahmen für „fatal“
       
       Patientenschützer haben scharfe Kritik am Wegfall vieler
       Corona-Schutzmaßnahmen an diesem Wochenende geübt. Masken im Nahverkehr und
       beim Einkaufen „müssen bleiben“ und auch andere Instrumente wie
       konsequentes Testen würden „leichtfertig dort aus der Hand gegeben, wo es
       die Hochrisikogruppe schützt“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Stiftung
       Patientenschutz, Eugen Brysch, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Das sei
       „fatal“.
       
       Auch geplante Quarantäne-Verkürzungen hält Brysch für gefährlich und
       kritisierte scharf, dass Beschäftigte in Heimen und Krankenhäusern trotz
       Infektion unter Umständen arbeiten dürfen. „Infizierte Menschen mit milden
       Symptomen zum Dienst aufzufordern ist Wahnsinn“, sagte der
       Patientenschützer der „NOZ“. Seine Sorge ist demnach auch, dass sich dann
       Arbeitnehmer auch rechtfertigen müssten, wenn sie zu Hause bleiben.
       
       Trotz der zuletzt sinkenden Inzidenzen sei für die vulnerablen Gruppen noch
       keine Entspannung in Sicht. „Täglich sterben Hunderte“, sagte er der
       Zeitung. Es treffe vor allem Menschen in Pflegeheimen oder Bedürftige, die
       zu Hause leben und dort von ambulanten Pflegediensten versorgt würden. Um
       das Virus aus Einrichtungen herauszuhalten, werde noch immer viel zu wenig
       getan. „Ein konsequentes Testregime für Mitarbeiter wäre sehr effizient“,
       sagte Brysch. Davon wollten die Landesregierungen jedoch „nichts wissen“.
       Vielmehr werde das Impfen „immer als der einzige Weg aus der Pandemie
       verkauft“. (afp)
       
       ## Inzidenzen in Berlin und Brandenburg weiter gesunken
       
       Die Werte für die Corona-Inzidenz in Berlin und Brandenburg sind erneut
       zurückgegangen. So wurden für Berlin in den vergangenen sieben Tagen 889,1
       neue Infektionen pro 100 000 Einwohner registriert, wie aus den aktuellen
       Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen hervorgeht. Am
       Freitag lag der Wert noch bei 916, an den Tagen davor zum Teil deutlich
       über 1000. Im Bundesdurchschnitt liegt er aktuell bei 1531,5. Berlin hat
       nach wie vor mit Abstand die niedrigste Inzidenz aller Bundesländer.
       
       Innerhalb eines Tages registrierte das RKI 5515 neue Corona-Infektionen in
       der Hauptstadt. Insgesamt waren es bisher 917 349 nachgewiesene Fälle. Zwei
       neue Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen kamen dazu. Damit
       wurden seit Beginn der Pandemie 4386 Tote in Berlin registriert.
       
       In Brandenburg beträgt die Wochen-Inzidenz 1106,3 und ist damit wie in
       Berlin leicht zurückgegangen. Am Freitag lag der Wert noch bei knapp 1125,
       Mitte der Woche bei noch mehr als 1200. Landesweit sind nach RKI-Angaben
       4246 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Die Gesamtzahl seit
       Pandemiebeginn vor mehr als zwei Jahren ist damit auf 695 181 gestiegen.
       Die Statistik verzeichnet acht neue Todesfälle. Insgesamt starben in
       Brandenburg bisher 5432 Menschen im Zusammenhang mit Corona-Infektionen.
       (dpa)
       
       ## Kubicki begrüßt Ende der Corona-Auflagen
       
       Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat den Wegfall fast
       aller Corona-Beschränkungen in Deutschland an diesem Sonntag als „wichtigen
       und erfreulichen Schritt in Richtung Normalität“ begrüßt. „Wir vollziehen
       das nach, was auch in den europäischen Nachbarländern zum Teil schon seit
       längerem umsetzt wird“, sagte der Bundestagsvizepräsident der Deutschen
       Presse-Agentur in Berlin. „Omikron hat den Blick auf die Pandemie deutlich
       verändert. Deutschland ist keine Insel. Wir sind in dieser Frage ziemlich
       spät dran.“
       
       Nach dem Infektionsschutzgesetz sind von diesem Sonntag an Maskenpflichten
       oder 2G- und 3G-Zutrittsregeln in Geschäften, Schulen, Kultur- und
       Freizeiteinrichtungen prinzipiell nicht mehr möglich. Es gibt aber eine
       Ausnahmemöglichkeit, wenn Landesparlamente für eine Region eine besonders
       kritische Corona-Lage feststellen. Von dieser so genannten Hotspot-Regel
       machen vorerst aber nur Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern Gebrauch. Weiter
       möglich sind Maskenpflichten auch in Kliniken oder Pflegeheimen, Bussen und
       Bahnen. An der entsprechenden Änderung des Infektionsschutzgesetzes gibt es
       weiter deutliche Kritik aus den Ländern. Die meisten von ihnen erklärten
       die Vorgaben im Gesetz für nicht rechtssicher genug. (dpa)
       
       ## Landesweit fallen Klinikbeschäftigte wegen Corona-Infektionen aus
       
       Die Lage der Krankenhäuser in Niedersachsen bleibt angespannt.
       „Pandemiebedingte Ausfälle von Klinikpersonal bei zeitgleich hohem
       Mehraufwand für Infektionsschutzmaßnahmen stellen die Krankenhäuser vor
       große Herausforderungen“, teilte der Sprecher der Niedersächsischen
       Krankenhausgesellschaft mit. Demnach fallen landesweit zahlreiche
       Beschäftigte wegen Corona-Infektionen oder Quarantäne aus. „In der Folge
       sind Krankenhäuser zum Teil gezwungen, planbare Eingriffe zu verschieben.“
       Mit Blick auf den Wegfall zahlreicher Corona-Schutzmaßnahmen rief die
       Krankenhausgesellschaft dazu auf, die Entwicklung der Corona-Lage genau zu
       beobachten. „Die Politik darf die personelle und wirtschaftliche
       Belastungssituation der Krankenhäuser auch in dieser Phase der Pandemie
       nicht außer Acht lassen.“
       
       Auf die medizinische Versorgung ukrainischer Flüchtlinge und Patienten
       seien die Krankenhäuser in Niedersachsen grundsätzlich vorbereitet, schrieb
       der Sprecher. „Infolge von Kriegstraumata von Geflüchteten ist zu erwarten,
       dass die Leistungsbereiche Psychiatrie und Kinderpsychiatrie künftig
       stärker gefordert werden.“ Der Krankenhausgesellschaft zufolge sollte
       geprüft werden, ob aus der Ukraine geflüchtete Fachkräfte aus dem
       medizinischen oder pflegerischen Bereich in Deutschland arbeiten können.
       „Insbesondere Menschen, die absehbar eine längere Zeit in Deutschland
       bleiben werden, sollte eine berufliche Teilhabe ermöglicht werden.
       Herausforderungen dürften hierbei die Anerkennung beruflicher
       Qualifikationen sowie der Erwerb deutscher Sprachkenntnisse sein.“ (dpa)
       
       ## Berliner Senat will Impfungen für Geflüchtete voranbringen
       
       Eine Corona-Auffrischungsimpfung hat nur ein sehr kleiner Teil der in
       Deutschland angekommenen ukrainischen Kriegsflüchtlinge erhalten. Auch zwei
       Impfungen kann lediglich eine Minderheit nachweisen. Berlin will diese
       Situation verbessern und dafür bürokratische Hindernisse aus dem Weg
       räumen, wie die Senatsverwaltung für Gesundheit der Deutschen
       Presse-Agentur mitteilte. So könnten auch Geflüchtete ohne Lichtbildausweis
       geimpft werden. Nach Angaben der Gesundheitsverwaltung sind rund 1,7
       Prozent der ukrainischen Flüchtlinge geboostert und etwa ein Drittel
       doppelt geimpft.
       
       Impfungen für Geflüchtete aus der Ukraine sind in den Corona-Impfzentren
       wie in Tegel und in den Corona-Impfstellen möglich, außerdem bei
       niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Aufklärungsgespräche sind in den
       Impfzentren auch auf Ukrainisch möglich. Dort steht laut
       Gesundheitsverwaltung ein Dolmetscherdienst zur Verfügung. Zum Einsatz
       kommen die Impfstoffe von Biontech, Moderna und Novavax. Die
       Aufklärungsmaterialien zu den mRNA-Impfstoffen von Biotech und Moderna gibt
       es auch auf Ukrainisch und Russisch. Laut der Gesundheitsverwaltung werden
       außerdem in den Unterkünften für Geflüchtete Impfungen durch mobile
       Impfteams angeboten. Informationen zur Zahl der Impfungen für ukrainische
       Flüchtlinge in Berlin liegen der Gesundheitsverwaltung nicht vor.
       
       Ein Problem neben der Sprachbarriere sind in vielen Fällen die in der
       Ukraine verwendeten Impfstoffe. Die Impfquote beträgt etwa 33 bis 35
       Prozent der impffähigen Personen. Bei den Impfungen sind nach Auskunft der
       Gesundheitsverwaltung etwa zu gleichen Teilen die in der EU zugelassenen
       Impfstoffe Comirnaty von Bionech/Pfizer und Spikevax von Moderna, sowie die
       in der EU nicht zugelassenen Impfstoffe Sputnik V und der chinesische
       Impfstoff Sinovac zum Einsatz gekommen. Bei den nicht zugelassenen
       Impfstoffen muss die Impfserie von Anfang an begonnen werden. (dpa)
       
       ## Sachsen-Anhalt dringt auf umfassende Hilfe des Bundes bei Impfzentren
       
       Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne hat eine
       verlässliche Beteiligung des Bundes bei der Finanzierung der Impfzentren
       angemahnt. „Unsere Forderung ist, dass sich der Bund wie bisher mit 50
       Prozent an den Kosten beteiligt. Wir hoffen, dass es da am 7. April eine
       Einigung gibt“, sagte die SPD-Politikerin, die aktuell Vorsitzende der
       Gesundheitsministerkonferenz ist, der Deutschen Presse-Agentur. Am
       Donnerstag findet die nächste Ministerpräsidentenkonferenz statt. Die
       Regierungschefs wollen mit dem Bund Finanzierungsfragen zur Versorgung von
       Geflüchteten aus der Ukraine klären, auch im Gesundheitsbereich.
       
       „Die geflüchteten Menschen haben einen sehr unterschiedlichen Impfstatus.
       Das Angebot der Impfstellen in den Landkreisen und kreisfreien Städten
       sollte auch um Masernschutzimpfungen erweitert werden“, sagte Grimm-Benne.
       Darauf hätten sich die Ressortchefs bereits verständigt und den Bund
       gebeten, entsprechende Regelungen zu treffen. In Deutschland gilt bei
       Neueintritt in Kita oder Schule für Kinder ab dem ersten Lebensjahr eine
       Masern-Impfnachweispflicht.
       
       Die SPD-Politikerin will die Impfzentren jedoch nicht nur im Hinblick auf
       geflüchtete Menschen aus der Ukraine offenhalten – auch die bisher
       ungeklärte Frage einer möglichen allgemeinen Corona-Impfpflicht spiele eine
       Rolle. Man müsse zunächst die Entscheidung des Bundestages abwarten, sagte
       Grimm-Benne. „Wir wollen nicht wieder in die Situation kommen, dass wir im
       Herbst Impfzentren neu aufbauen müssen.“ Aktuell beteiligt sich der Bund
       zur Hälfte an den Kosten der Impfzentren. Grimm-Benne warnte davor, dass
       der Bund den Anteil ab Juli womöglich auf 25 Prozent reduzieren könnte.
       (dpa)
       
       ## Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken auf 1531,5
       
       Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert
       Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner
       und Woche am Samstagmorgen mit 1531,5 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte
       der Wert bei 1586,4 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz
       bei 1758,4 (Vormonat: 1171,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten
       dem RKI binnen eines Tages 196.456 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus
       Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben.
       Vor einer Woche waren es 252.026 Ansteckungen.
       
       Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem
       Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg,
       Niedersachsen und Brandenburg nicht oder nicht vollständig. Das wiederum
       führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird
       damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer
       hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – wegen überlasteter
       Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen
       lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
       
       Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 292
       Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 278 Todesfälle. Das RKI
       zählte seit Beginn der Pandemie 21 553 495 nachgewiesene Infektionen mit
       Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da
       viele Infektionen nicht erkannt werden.
       
       Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100 000
       Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 7,33 an
       (Donnerstag: 7,21). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen.
       In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die
       eine andere Haupterkrankung haben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am
       Samstagmorgen mit 16.886 200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter
       Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind,
       stieg auf 129.987. (dpa/rtr)
       
       ## DGB warnt vor Lockerung bei Corona-Quarantäne
       
       Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die erwogene Lockerung der
       Quarantäne-Regelungen bei einer Corona-Infektion heftig kritisiert. „Mit
       diesem Vorschlag würde die Bundesregierung die Bekämpfung des
       Infektionsgeschehens faktisch aus der Hand geben“, sagte
       DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Das
       Bundesgesundheitsministerium und das Robert Koch-Institut (RKI) hatten
       vorgeschlagen, dass die Absonderungen für Infizierte und für
       Kontaktpersonen von Infizierten auf fünf Tage verkürzt und nicht mehr
       streng gehandhabt werden. Empfohlen werden soll, freiwillig Kontakte zu
       reduzieren und – beginnend nach fünf Tagen – wiederholt Tests oder
       Selbsttests zu machen. Die Länder können bis zu diesem Montag Stellung zu
       dem Vorschlag nehmen.
       
       Piel sagte, die Koalition dürfe sich nicht aus der Verantwortung stehlen
       und den Infektionsschutz damit zur Privatsache machen. „Zusammen mit dem
       Ende der Maskenpflicht wäre das Ergebnis verheerend: Personen mit
       besonderem Risiko einer schweren Erkrankung könnten sich beim Einkauf im
       Supermarkt dann nicht einmal darauf verlassen, dass sich keine nachweislich
       Corona-Infizierten im Laden befinden“, sagte Piel. „Ein Ende der
       Isolationspflicht riskiert, dass die Betriebe selbst zu
       Infektionsbeschleunigern werden“, so die Gewerkschafterin. Die Arbeitgeber
       müssten auch weiterhin den Schutz vor Corona-Infektionen am Arbeitsplatz
       sicherstellen. Schon allein deshalb müsse verhindert werden, dass
       nachweislich Infizierte zur Arbeit erscheinen und ihre Kolleginnen und
       Kollegen anstecken. Sie forderte den Bund auf, auch weiterhin für
       Verdienstausfälle zu bezahlen, die den Beschäftigten durch Isolation
       entstehen.(dpa)
       
       ## Unternehmen halten an Maskenpflicht fest
       
       Trotz der allgemeinen Corona-Lockerungen halten deutsche Unternehmen an
       ihren Schutzmaßnahmen fest. In einer Umfrage der „Welt am Sonntag“ einem
       Vorabbericht zufolge, geben unter den Dax40-Konzernen die meisten Befragten
       an, dass ihre Mitarbeiter zunächst weiterhin eine Maske tragen müssten.
       Meistens müssen die Mitarbeiter nur in Innenräumen eine Maske tragen, wenn
       sie ihren eigenen Arbeitsplatz verlassen. (rtr)
       
       ## Kassenärzte erwarten mehr Fälle von Long Covid
       
       Die deutschen Kassenärzte erwarten eine deutliche Zunahme von Long Covid
       Fällen. „Der Beratungsbedarf in den Arztpraxen ist jetzt schon immens. Und
       er wird eher noch wachsen“, sagt der Vorstandvorsitzende der
       Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, der Funke Mediengruppe
       einem Vorabbericht zufolge. Angesichts der hohen Fallzahlen in der
       aktuellen Omikronwelle könne es sein, dass auch die Zahl der Patienten mit
       Verdacht auf Long Covid in den kommenden Wochen noch einmal deutlich
       ansteige. (rtr)
       
       ## Mediner:innen dringen auf die schnelle Einführung einer
       Corona-Impfpflicht
       
       Vertreter von Ärzten und Kliniken in Deutschland fordern das zügige
       Einführen einer Corona-Impfpflicht. „Wenn es keine Mehrheit für eine
       Impfpflicht ab 18 Jahren gibt, brauchen wir zumindest eine Impfpflicht für
       alle ab 50 Jahren“, sagte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger
       Bund, Susanne Johna, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom
       Samstag. „Wichtig ist, dass wir diese Nachweispflicht jetzt sofort
       einführen und nicht erst im Herbst“, fügte Johna hinzu. „Damit die
       Impfpflicht auch rechtzeitig gegen eine weitere Corona-Welle wirken kann,
       müssen wir uns beeilen und dürfen nicht mehr wochenlang warten.“
       
       Die Politik habe in der Pandemie „oft genug“ erst abgewartet „und dann viel
       zu spät reagiert“, kritisierte die Medizinerin. „Ich mache mir große
       Sorgen, dass wir im Herbst in eine neue große Welle geraten und schon
       wieder ein Déjà-vu erleben.“ Die Krankenhäuser könnten dann „wieder enormen
       Belastungen ausgesetzt“ sein. Auch würden womöglich erneut umfangreiche
       Corona-Eindämmungsmaßnahmen notwendig.
       
       Ähnlich äußerte sich der Vorstandsvorsitzende der Deutschen
       Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß. „Wir haben uns klar für eine
       allgemeine Impfpflicht ausgesprochen, denn nur eine möglichst hohe
       Impfquote wird uns aus der immer wiederkehrenden Gefahr herausholen, die
       Kliniken zu überlasten“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom
       Samstag. „Ohne eine hohe Impfquote laufen wir Gefahr, dass sich in diesem
       Herbst das vergangene Jahr wiederholt und wir in die nächste Welle
       geraten.“ Die DKG sei für eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren,
       unterstrich Gaß. Sollte es dafür keine Mehrheit im Bundestag geben, sei
       „auf jeden Fall auch eine Impfpflicht ab 50 angezeigt und ein möglicher
       Kompromiss“.
       
       Am kommenden Donnerstag soll der Bundestag entscheiden, ob eine Impfpflicht
       kommt, für wen sie gelten soll und wie sie umgesetzt wird. Zuletzt war
       weiter unklar, welches der konkurrierenden Modelle mit einer Mehrheit
       rechnen kann. Auf dem Tisch liegen Anträge für eine Impfpflicht ab 18 sowie
       für eine Impfpflicht ab 50 mit vorgeschalteter Beratungspflicht. Beide
       Vorschläge haben Unterstützer in der Ampel-Koalition. Die Unionsfraktion
       will ein „Impfvorsorgegesetz“, das je nach Lage eine Impfpflicht für
       bestimmte Bevölkerungsgruppen erlauben würde. Weitere Anträge richten sich
       grundsätzlich gegen jede Impfpflicht. (afp)
       
       2 Apr 2022
       
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 (DIR) Nachrichten in der Coronapandemie: Viele wollen weiter Maske tragen
       
       Laut einer Umfrage will die Mehrheit der Deutschen weiter mit Schutz
       einkaufen. Der Marburger Bund fordert eine schnelle Impfpflicht. Die
       Inzidenz sinkt weiter.
       
 (DIR) Die juristische Corona-Bilanz: Demokratie in der Pandemie
       
       Die Bekämpfung der Pandemie folgte nicht nur den Inzidenzwerten. Immer
       wieder stellte die Politik gezielt die Weichen.
       
 (DIR) Corona-Maßnahmen in Deutschland: Ende der harten Coronaregeln
       
       In den meisten Bundesländern treten am 3. April die Basisregeln des
       Infektionsschutzes in Kraft. Nur zwei behalten die Maskenpflicht.
       
 (DIR) Ende der Maskenpflicht in Geschäften: Die Vorsicht siegt am „Freedom Day“
       
       Seit Freitag muss in Berlin beim Einkaufen kein Mund-Nasen-Schutz mehr
       getragen werden. Trotzdem tun das die meisten Kund*innen. Eine Reportage.
       
 (DIR) Nachrichten in der Coronapandemie: „Gipfel der Welle erreicht“
       
       Laut RKI-Chef ist der Höhepunkt der aktuellen Welle mittlerweile
       überschritten. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt weiter. Die Schweiz
       streicht alle Maßnahmen.