# taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Wie wurden die Buchstaben erfunden?
       
       > Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
       > beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Juri, 9 Jahre alt.​
       
 (IMG) Bild: Diese Buchstaben kann man sogar essen: Herstellung von Russisch Brot
       
       Lieber Juri, du hast bestimmt in der Schule schon etwas über das alte
       Ägypten erfahren. Vor 5.000 Jahren erfanden die Menschen im alten Ägypten
       die Hieroglyphen. Die Zeichen zeigten zum Beispiel einen Vogel oder eine
       Schlange.
       
       Mehr als 700 dieser Zeichen gab es am Anfang und über die Jahrhunderte
       kamen immer mehr dazu, bis es 7.000 waren. Stell dir vor, du müsstest heute
       7.000 Buchstaben im Unterricht aufsagen! Du säßest noch am nächsten Tag in
       der Schule.
       
       Nahe der ägyptischen Stadt Luxor stieß man 1999 auf Überbleibsel einer
       ersten Buchstabenschrift auf zwei Kalksteinen. Wenn du einen Globus zu
       Hause hast, oder einen Atlas, kannst du Luxor darauf gerne einmal suchen:
       Die Stadt liegt im heutigen Ägypten am Nil. Die Forscherinnen und
       Forscher fanden zwei Inschriften, die Hieroglyphen noch sehr ähnelten.
       
       Unsere heutigen Buchstaben nahmen vermutlich ihre Anfänge in der
       phönizischen Schrift vor etwa 3.200 Jahren. Die Phönizier lebten entlang
       der Ostküste des Mittelmeeres. Ihr Alphabet hatte insgesamt 22 Buchstaben.
       Unsere heutigen Vokale A, E, I, O, und U fehlten aber zum Beispiel noch, da
       sie für ihre Schrift keine Vokale benötigten.
       
       Die Phönizier waren Seefahrer und Kaufleute, und so legten sie von der
       Ostküste mit ihren Schiffen ab und verbreiteten die Buchstaben im ganzen
       Mittelmeerraum.
       
       Ein wichtiger Handelspartner der Phönizier waren die alten Griechen.
       Spätestens vor 3.000 Jahren übernahmen diese die Schrift und ergänzten die
       für sie wichtigen Vokale als Buchstaben. Die alten Griechen drehten auch
       einige Buchstaben, wie das A, einfach um. Sonst würde es womöglich noch
       heute auf dem Kopf stehen.
       
       Als nächstes waren die Römer dran (von Julius Cäsar, einem berühmten
       Herrscher der Römer, hast du bestimmt schon mal gehört). Vor etwa 2.700
       Jahren begannen sie, von Italien aus, langsam immer mehr Gebiete zu
       beherrschen.
       
       Damals formten sie aus dem griechischen Alphabet unser heutiges
       Buchstabensystem: Das lateinische Alphabet. Ursprünglich umfasste es aber
       nur 20 Schriftzeichen. Mit der Zeit kamen das G, J, U, W, Y und Z dazu.
       
       Heute wird darüber diskutiert, ob man neben den 26 Buchstaben auch die
       Buchstaben ä, ö, ü und ß zu unserem Alphabet zählen sollte, immerhin
       schreiben wir sie in allerlei Wörtern.
       
       Du siehst also, lieber Juri, dass sich auch unser heutiges Alphabet noch
       jederzeit ändern kann.
       
       Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an kinderfragen@taz.de
       
       27 Aug 2022
       
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