# taz.de -- ÖPNV in Deutschland: 49-Euro-Ticket rückt näher
       
       > Verkehrsminister:innen von Bund und Ländern einigen sich auf
       > Details für günstigen Nahverkehr. Woher das Geld kommen soll, ist aber
       > noch unklar.
       
 (IMG) Bild: Einigung erzielt: 49 Euro für alle und zwar bald
       
       BERLIN taz | Seit Wochen ringen sie um eine [1][Nachfolgeregelung für das
       im Sommer 52 Millionen Mal verkaufte 9-Euro-Ticket] für den ÖPNV. Nach
       einer erneuten zweitägigen Sitzung scheinen die
       Verkehrsminister:innen von Bund und Ländern nun über Parteigrenzen
       hinweg zumindest eine Teileinigung erreicht zu haben – kurz gesagt: ein
       papierloses 49-Euro-Ticket.
       
       Ausführlicher heißt es offiziell: „Die Verkehrsministerkonferenz hält in
       Übereinstimmung mit dem Bund einen Einführungspreis von 49 Euro/Monat im
       monatlich kündbaren Abonnement für ein mögliches Angebot.“
       Bundesverkehrsminister Volker Wissing tat, als sei die Entscheidung damit
       klar. „Die Verkehrsministerkonferenz hat sich darauf verständigt, [2][das
       Ticket zu 49 Euro] einzuführen“, sagte der FDP-Politiker. Dabei bleibt ein
       entscheidendes Detail nach wie vor offen: wie genau das Angebot finanziert
       werden soll.
       
       Geeinigt haben sich die Politiker:innen aber offenbar auf die
       Ausgestaltung: Laut Bremens Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne), die
       der Verkehrsministerkonferenz derzeit vorsitzt, soll das ÖPNV-Ticket
       bundesweit genutzt werden können und papierlos bleiben, also nur per App
       funktionieren. Die Länder seien bereit zur Kofinanzierung, sagte Schaefer.
       Das gelte aber nur, wenn der Bund weitere Unterstützung für die öffentliche
       Verkehrsinfrastruktur zusage.
       
       Man habe von Anfang an klargemacht, dass „zwingende Bedingung für ein
       deutschlandweites Ticket die Erhöhung der Regionalisierungsmittel ist“,
       sekundierte Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (CDU). „Das Ticket
       bringt nichts, wenn der Zug nicht fährt, für den es genutzt werden soll“,
       sagte auch Saarlands Verkehrsministerin Petra Berg. Die Finanzierungslücke
       bis 2031 betrage 30 Milliarden Euro, so die SPD-Politikerin.
       
       ## Im Januar soll es losgehen
       
       Als Grund nennen die Länder neben dem nötigen Ausbau des Angebots auch
       gestiegene Energiekosten. Nach ihren Vorstellungen soll die
       Energiekostensteigerung aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds bezahlt
       werden – dem von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigten
       „Doppel-Wumms“.
       
       „Auch wenn die Verhandlungen aufwendig waren, gehen wir mit einem klaren
       Ergebnis raus“, erklärte Minister Wissing. Das Ticket solle
       schnellstmöglich kommen. Ziel zur Einführung sei der 1. Januar 2023. „Das
       wäre ein idealer Zeitpunkt.“ Nun sei die Ministerpräsidentenrunde mit
       Scholz wieder am Zug, sagte Schaefer zum weiteren Vorgehen.
       
       Die Ampelkoalition hatte Anfang September [3][für ein bundesweites
       Nahverkehrsticket plädiert]. 1,5 Milliarden Euro will sie dafür jährlich
       bereitstellen – wenn sich die Länder in gleicher Höhe beteiligen.
       
       Aus Sicht der Linken ist das neue Ticket zu teuer: „Leider wird es weiter
       viele Menschen geben, die sich dieses Ticket nicht leisten können.“, sagte
       Parteichefin Janine Wissler. (mit dpa)
       
       13 Oct 2022
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Beate Willms
       
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