# taz.de -- Die Torys und Truss: Nicht länger regierungsfähig > Die Torys lösen nicht ein, was sie versprochen haben. Die einzig richtige > Antwort auf das wiederholte Versagen sind Neuwahlen. (IMG) Bild: Protest gegen die Tories während ihres Parteitags in Birmingham Anfang Oktober Den britischen Torys fehlt unter Liz Truss jegliches Mandat, das Vereinigte Königreich weiter zu regieren. Und das auch, nachdem Finanzminister Jeremy Hunt das politische Programm der „Trickle-Down-Economics“ zerriss. Truss gesteht zwar Fehler ein, verteidigt aber unverändert das Festhalten an ihrem Amt. Dabei genießt sie weder in der konservativen Fraktion noch [1][unter Parteimitgliedern] noch Zustimmung. Und bei den Wähler:innen sinkt ihr Beliebtheitsgrad auf den Gefrierpunkt. Zwölf Jahre und über vier Nationalwahlen hinweg sprach die britische Mehrheit der konservativen Partei ihr Vertrauen aus. Eigentlich nennenswert war in dieser Zeit einzig der Brexit. Nachdem das Duo Truss und der kurzfristig als Finanzminister agierende [2][Kwasi Kwarteng] die britische Wirtschaft auf Eis lenkte, will Jeremy Hunt nun alle möglichen Programme kürzen, um das Land so zu rehabilitieren. Austeritätspolitik 2.0 raunt es in den Reihen der oppositionellen Labour Partei, die zu recht an die konservativ geführten Regierungen in den Jahren von 2010 bis 2019 erinnert. Diese Jahre führten dazu, dass es bis heute an allen Ecken und Enden an ausreichenden Diensten und Investitionen mangelt. Ex-Premierminister Boris Johnson wollte hier etwas ändern und konnte damit 2019 sogar Hochburgen der Labour erobern. Sein Programm – trotz der Pandemie in Gang gesetzt – scheiterte letztendlich am [3][„Partygate“]. Weder das Truss-Kwarteng-Mini-Budget noch die Revidierungen des neuen Finanzministers halten die Wahlversprechen von 2019. Torys fragen sich, wer sie nun anstelle von Truss vertreten könnte, und denken sogar an eine Rückkehr Johnsons. Doch eigentlich gibt es nur eine Antwort auf das Versagen dieser Partei – Neuwahlen! Labours Vorschläge einer grünen Wende und sozial und wirtschaftlich verantwortlicher Politik scheinen mehr die Bedürfnisse der Zeit und den Geschmack der derzeitigen Wähler:innen zu treffen, als Torys, die sich meilenweit von ihren Wahlversprechen entfernt haben und ihr Mandat zum Regieren verspielt haben. 19 Oct 2022 ## LINKS (DIR) [1] /Regierungskrise-in-Grossbritannien/!5885694 (DIR) [2] /UK-Finanzminister-entlassen/!5888250 (DIR) [3] /Boris-Johnson-und-Partygate/!5857253 ## AUTOREN (DIR) Daniel Zylbersztajn-Lewandowski ## TAGS (DIR) Schwerpunkt Brexit (DIR) Großbritannien (DIR) Liz Truss (DIR) Tories (DIR) Boris Johnson (DIR) Labour Party (DIR) Großbritannien (DIR) Großbritannien (DIR) Liz Truss (DIR) Großbritannien (DIR) Großbritannien (DIR) Großbritannien (DIR) Großbritannien (DIR) Großbritannien (DIR) Wahlen Großbritannien ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Sunak wird britischer Premier: Ohne Wahlkampf an die Macht Nun ist klar: Rishi Sunak wird Parteivorsitzender der britischen Konservativen – und damit Premier. Er übernimmt einen politischen Scherbenhaufen. (DIR) Rücktritt britischer Premierministerin: Regierungsunfähige Konservative Krachend gescheitert ist nicht nur die Kurzzeit-Premierministerin Liz Truss. Hinter ihr steht auch eine dysfunktionale Regierungspartei. (DIR) Britische Premierministerin tritt zurück: Truss will nicht mehr weiterkämpfen Nach nur sechs Wochen im Amt tritt die britische Premierministerin Liz Truss zurück. Sie bleibt im Amt, bis ein Nachfolger feststehe. (DIR) Liz Truss tritt zurück: Premierministerin für sechs Wochen Die britische Regierungschefin zieht die Konsequenzen. Bis Freitag kommender Woche wollen die Tories über ihre Nachfolge bestimmen. (DIR) Britische Premierministerin: Sie will weiterkämpfen Liz Truss hat im britischen Unterhaus kämpferisch um Abgeordnete geworben, damit sie nicht hinterrücks gestürzt wird. (DIR) UK-Finanzminister entlassen: Liz Truss tauscht aus Premierministerin Truss feuert ihren Parteifreund Kwasi Kwarteng. Verbunden hatte beide die Liebe zum Wirtschaftswachstum. (DIR) Großbritanniens neue Premierministerin: Liz Truss hat nur diese Chance Die neue Premierministerin hat gar keine Zeit für neoliberale Pläne. Angesichts der Energiekrise muss sie es erst einmal durch den Winter schaffen. (DIR) Urwahl der britischen Konservativen: Truss setzt sich knapp durch Die Favoritin für die Nachfolge Boris Johnsons hat die Urwahl an der konservativen Parteibasis gewonnen. Allerdings erzielte sie nur 57 Prozent. (DIR) Kommunalwahl in Großbritannien: Starke Einbußen für Tories Labour gewinnt viele Sitze. Die Hoffnungen auf einen baldigen Machtwechsel auf nationaler Ebene könnten aber verfrüht sein.