# taz.de -- Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe: Mehr Hilfe für die Ärmsten der Welt > Die Welternährungskrise eskaliert, immer mehr Menschen hungern. Gerade > jetzt will unsere Regierung mit grüner Beteiligung den Entwicklungsetat > kürzen. (IMG) Bild: Mehr, nicht weniger Hilfe wird gebraucht, wie in Äthiopien durch das Welternährungsprogramm Im Mittelpunkt der Haushaltsdiskussion steht, ob und wie es möglich ist, 2023 die Schuldenbremse einzuhalten und dennoch den vor allem aufgrund der gestiegenen Energiekosten gewachsenen Herausforderungen gerecht zu werden. Dabei wird übersehen, welche fatalen Folgen die multiplen Krisen für Millionen von Menschen in den Ländern des Globalen Südens haben. Der [1][Krieg Russlands gegen die Ukraine] und die damit verbundenen Folgen haben die Welternährungskrise eskalieren lassen und nach Schätzungen der Vereinten Nationen weitere 50 Millionen Menschen in den [2][Hunger] getrieben. Es ist befremdend, dass in einer solchen Situation die Bundesregierung die Mittel für den Kampf gegen den Hunger nicht dem enorm gestiegenen Bedarf anpasst, sondern jetzt sogar plant, [3][die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe signifikant zu kürzen]. Das würde Menschenleben kosten. Schon jetzt ist die Nothilfe weltweit dramatisch unterfinanziert. Da viele Industrienationen in der Krise zuerst an sich selbst denken und die Mittel zur Bekämpfung von extremer Armut und Hunger in den Entwicklungsländern gekürzt haben, gibt es für den von den Vereinten Nationen gemeldeten Bedarf nur Zusagen, die für ein Drittel der benötigten Hilfsmaßnahmen reichen. 640 Organisationen und Einzelpersonen fordern in dem parteiübergreifenden Appell: [4][„Lasst sie nicht verhungern!“], nicht bei den Ärmsten der Armen zu kürzen, sondern die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe um 2,7 Milliarden Euro zu erhöhen. Dies ist nicht nur aus humanitären Gründen geboten, sondern auch in geostrategischer Hinsicht nötig, um in Zeiten der Deutungshoheit, wer für die globale Ernährungskrise verantwortlich ist und wer sie wirkungsvoll bekämpft, gerade gegenüber den Ländern Afrikas glaubwürdig zu bleiben. Kürzungen der Entwicklungszusammenarbeit und der Humanitären Hilfe wären jetzt das völlig falsche Signal – auch im Hinblick auf die zurzeit stattfindenden Klimaverhandlungen in Ägypten. 9 Nov 2022 ## LINKS (DIR) [1] /Schwerpunkt-Krieg-in-der-Ukraine/!t5008150 (DIR) [2] /Hunger/!t5021462 (DIR) [3] https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2022/kw36-de-wirtschaftliche-zusammenarbeit-entwicklung-903654 (DIR) [4] http://lasstsienichtverhungern.tilda.ws/ ## AUTOREN (DIR) Thilo Hoppe ## TAGS (DIR) Bundestag (DIR) Humanitäre Hilfe (DIR) Entwicklungszusammenarbeit (DIR) Hungersnot (DIR) Armutsbekämpfung (DIR) Äthiopien (DIR) Schwerpunkt Klimawandel (DIR) Schwerpunkt Coronavirus (DIR) Landwirtschaft ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Baerbock besucht Äthiopien: Kooperation nach Friedensabkommen Zwei Tage lang besucht die Außenministerin den ostafrikanischen Staat. Auch China und Russland spielen bei den Gesprächen eine wichtige Rolle. (DIR) Oxfam kritisiert Industriestaaten: Klimawandel verschärft Hungerkrise Laut Oxfam gibt es fast doppelt so viele akut hungernde Menschen in Klima-Krisenherden. Die Organisation fordert mehr Einsatz wohlhabender Länder. (DIR) Jahresbericht der Welthungerhilfe: Immer mehr müssen hungern Die Zahl der Hungernden steigt. Grund dafür sind Pandemie, Kriege und Klimawandel. Mehr politisches Engagement ist gefragt. (DIR) UN-Agrarorganisation FAO warnt: Artenverlust bedroht Welternährung Die Nahrungsmittelproduktion basiert auf immer weniger Pflanzen- und Tierarten. Das erhöhe die Gefahr von Krankheiten, erklärt die FAO.