# taz.de -- Lektionen der Woche: Süße Nager, steile Kurven
       
       > Bei 100 Prozent ist längst nicht Schluss. Disney rettet den Osten. Eine
       > Maus mit Zorro-Maske. Fünf Dinge, die wir diese Woche gelernt haben.
       
 (IMG) Bild: Niedlich: Der Gartenschläfer ist Tier des Jahres 2023
       
       1 Bei 100 Prozent ist nicht Schluss
       
       Gebannt starren wir auf Kurven. Erst auf Inzidenzwerte und Impfquoten,
       zuletzt auf Gaspreise und – ganz wichtig – Gasspeicherfüllstände. Da
       jubelten wir bei entscheidenden Hürden: 60, dann 80 Prozent. [1][Am Montag
       meldeten die Kurven:] 100,02 Prozent. Wie kann das sein? „Das von den
       Gasspeicherbetreibern ausgewiesene Arbeitsgasvolumen gibt die gesicherte
       Kapazität an“, erklärt die Bundesnetzagentur. Die physikalischen
       Möglichkeiten der Speicher lägen teilweise darüber. Es kann also
       weitergepumpt werden.
       
       2 Disney rettet den Osten
       
       Corona zwang die Kreuzfahrtbranche fast in die Knie, dazu kam der
       [2][Klimascham]. Doch nach zwei Jahren Krise boomen Kreuzfahrten wieder.
       Das hat auch der US-Konzern Disney erkannt – und von den [3][insolventen]
       [4][MV-Werften] in Wismar die „Global Dream“ gekauft. Rund 900 Mitarbeiter
       haben so eine mittelfristige Perspektive. Das Schiff, das noch gar nicht
       fertiggestellt ist, war ursprünglich für den asiatischen Raum bestimmt –
       als schwimmender Glücksspielpalast. Statt Roulette und Blackjack gibt es ab
       2025 wohl Arielle-Musicals und Frozen-Restaurants. Disney als Retter in der
       Not – klingt wie im Film, oder?
       
       3 Mäuse tragen Masken
       
       Das kommende Jahr hat schon seinen ersten Star: den Gartenschläfer. Der
       kleine Nager wurde von der Deutschen Wildtierstiftung zum Tier des Jahres
       gewählt. Sein Lebensraum hat sich in Europa zuletzt halbiert. Der
       Gartenschläfer entstammt der Familie der Schlafmäuse, ist an seiner
       markanten schwarzen Zorro-Maske zu erkennen und ist im Vergleich zu den
       artverwandten Haselmäusen und Siebenschläfern bislang wenig bekannt. Möge
       die Wahl dies ändern.
       
       4 Läuft bei uns
       
       Die Preise steigen, die Angst vor einer Wirtschaftskrise wächst. Aber
       Deutschlands größten Unternehmen geht’s richtig gut. Hurra! Im vergangen
       Quartal stiegen die Umsätze der 40 DAX-Konzerne um 23 Prozent, die Gewinne
       um 28 Prozent. 2022 wird voraussichtlich sogar ein Rekordjahr. Wie das
       geht? Die Unternehmen legen die steigenden Kosten für Personal, Logistik,
       Energie auf die Kunden um. Ach so, Mist.
       
       5 Tech ist tot
       
       Ob bei Amazon, Twitter oder Facebook, im Silicon Valley werden derzeit
       [5][Tausende Mitarbeiter von Techfirmen entlassen]. Die Rede ist von einer
       ganzen Reihe von Gründen. Fehlinvestitionen, Ende des Coronabooms, sonstige
       Veränderungen im Techsektor. Anders ist das bei der wochentaz. Der geht es
       eine Woche nach Geburt blendend und sie freut sich über Tausende neue
       LeserInnen.
       
       18 Nov 2022
       
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