# taz.de -- Streik im Weihnachtsgeschäft: Ikea will nicht reden
       
       > Die Gewerkschaft Ver.di hat zum Streik aufgerufen. Hamburger
       > Ikea-Mitarbeiter*innen fordern einen Tarifvertrag für die kommende
       > Digitalisierung.
       
 (IMG) Bild: Wollen bei der Digitalisierung von Ikea mitgenommen werden: Streikende Hamburger Beschäftigte
       
       HAMBURG taz | „Respect“ dröhnt am Freitagvormittag aus den
       Lautsprecherboxen vor dem [1][Ikea-Möbelhaus in Hamburg-Altona.] Der Titel
       des Songs von Aretha Franklin fasst zusammen, so einer der streikenden
       Ikea-Mitarbeiter, was die Mitarbeiter des schwedischen Möbelherstellers an
       ihrem Arbeitgeber beklagen: An Respekt lasse es Ikea besonders im Zuge der
       fortschreitenden Digitalisierung gegenüber den Mitarbeiter*innen
       vermissen.
       
       [2][Einem „Zukunftstarifvertrag“, wie es auch die Gewerkschaft Ver.di
       bundesweit fordert,] wollen die rund 100 Ikea-Mitarbeiter*innen durch ihren
       ganztägigen Streik am Freitag näherkommen.
       
       Gerade die Digitalisierung sei es, so einer der streikenden Mitarbeiter,
       die die Arbeit bei Ikea mittlerweile zur Belastung macht. Es bestehe die
       Angst, dass es durch die Digitalisierung zu Abgruppierungen kommt. Das
       heißt, dass Arbeitsschritte vereinfacht würden, was jedoch eine schlechtere
       Bezahlung der Tätigkeiten zur Folge haben kann. Zunehmende Digitalisierung
       habe außerdem eine stärkere Überwachung zur Folge. Mitarbeitende würden so
       einem größeren Konkurrenzdruck und damit Stress ausgesetzt.
       
       Kündigungen drohten somit jederzeit. „Ikea sieht das einfach zu sehr aus
       betriebswirtschaftlicher Sicht, was viel zu kurz gedacht ist“, beklagt
       Ver.di-Sprecher Rinus Kempf. „Beschäftigte müssen mitgenommen und
       qualifiziert werden, damit das funktioniert“, sagt er.
       
       ## Ikea lehnt Gespräche ab
       
       Der geforderte Zukunftstarifvertrag könnte dabei Abhilfe schaffen: Ver.di
       fordert etwa die Einbeziehung der Mitarbeiter*innen in die
       Umstrukturierungen. Auch soll es Qualifizierungsmaßnahmen für alle
       Beschäftigten im Hinblick auf die zukünftigen Tätigkeiten und neu
       eingesetzten Technologien geben. Für diese Forderungen haben auch vor
       weiteren Ikea-Fillialen in Hamburg und Berlin beschäftigte am Freitag
       gestreikt.
       
       [3][Doch der Konzern zeigt wenig Interesse,] darüber mit der Gewerkschaft
       reden zu wollen. „Nach intensiver Beratung sind wir zu dem Ergebnis
       gekommen, bei unserer ursprünglichen Entscheidung zu bleiben und keine
       Verhandlungen mit ver.di aufzunehmen“ und verweisen darauf etwaige
       Forderungen mit dem Betriebsrat zu klären.
       
       16 Dec 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Ueber-die-Dinge-des-alltaeglichen-Lebens/!5879295
 (DIR) [2] https://handel.verdi.de/unternehmen/g-i/ikea/++co++cf67d69c-aa19-11ea-bea0-001a4a160100
 (DIR) [3] /Moebel-aus-Zwangsarbeit-in-Belarus/!5896081
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Paul Weinheimer
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Streik
 (DIR) Verdi
 (DIR) Hamburg
 (DIR) Warnstreik
 (DIR) Ikea
 (DIR) Filmbranche
 (DIR) Ikea
 (DIR) Wien
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Roter Teppich und Mitbestimmung: Weil Glamour nicht satt macht
       
       Für mehr Mitbestimmung: Das Hamburger Filmfest hat einen Betriebsrat
       gegründet. In der Branche ist man damit ziemlich weit vorne.
       
 (DIR) Möbel aus Zwangsarbeit in Belarus: Ikea räumt Fehler ein
       
       Der schwedische Konzern sieht Probleme bei Lieferungen von Möbeln aus
       Gefängnissen in Belarus. Kritik kommt auch von der EU-Kommission.
       
 (DIR) Gutes Design und Wohnungen für alle: Wer hat's erfunden?
       
       Was nach skandinavischer Gestaltung ausschaut, stammt oft aus Wien.
       Caroline Wohlgemuth über Österreichs vergessene Avantgarde.