# taz.de -- Treffen der G20-Außenminister in Indien: Nicht polarisieren lassen
       
       > Schwellenländer sollten den G20-Gipfel nutzen, um ihre dringendsten
       > Fragen zu erörtern. Trotz Ukraine-Krieg.
       
 (IMG) Bild: Premierminister Modi begrüßt Sergej Lawrow auf dem G20 Treffen in Neu Delhi
       
       Beim diesjährigen Treffen der G20-Außenminister:innen in Delhi dominierte
       ein Thema: der russische Angriffskrieg. Fronten hatten sich gebildet und
       nahmen überhand. Dabei hatte sich das Vorsitzland Indien als Motto für
       seine Präsidentschaft „Eine Erde, eine Familie, eine Zukunft“ ausgesucht.
       Auf den Treffen soll über Lösungsansätze für die drängendsten Probleme der
       Welt beraten werden. Doch mit dem brutalen russischen Angriffskrieg in der
       Ukraine könnte ein weiteres zentrales Thema zu kurz kommen: der
       Klimawandel. Dabei müsste gerade der eher vereinen als spalten.
       
       Die Erderhitzung trifft den Globalen Süden besonders hart, was die aktuelle
       G20-Präsidentschaft unter Indiens Premierminister Narendra Modi angehen
       will. Immerhin haben die Gastgeber nach dem Treffen eine Zusammenfassung
       veröffentlicht, der – mit Ausnahme von China und Russland – alle zugestimmt
       haben.
       
       Natürlich wurde auch die Klimakrise in der Zusammenfassung erwähnt. Aber
       der Krieg verschlingt große finanzielle Ressourcen, die sonst gegen die
       Folgen der Erderhitzung eingesetzt werden könnten. Auch Annalena Baerbock
       betonte, die Klimakrise sei die größte Sicherheitsgefahr für die meisten
       Länder, die zu mehr Vertreibung, mehr Flucht, mehr Opfern führe als
       regionale Konflikte und Krisen. Dennoch [1][sei der russische Angriffskrieg
       auf vielen Ebenen sehr präsent].
       
       Doch wie jeder weiß, ist [2][der Globale Süden verwundbarer]. Er braucht
       mehr Klimaschutz, um die Ernten zu sichern, sowie Strom für Kühlketten bei
       der Lebensmittellagerung. Indiens Ansatz, dem Globalen Süden eine Stimme zu
       geben, ist richtig, denn die westlichen Länder drehen sich nur zu gerne um
       sich selbst. Deshalb wurde auch über den Kampf gegen Armut und Schulden
       gesprochen.
       
       Es wäre schade, wenn der G20-Gipfel nicht als Chance für Schwellen- und
       Entwicklungsländer genutzt würde, deren dringendste Fragen zu erörtern. Bis
       zum Ende der Präsidentschaft ist noch Zeit. Doch das Abschlusstreffen darf
       nicht wieder durch die Gräben zwischen dem russisch-chinesischen Verbund
       und den westlichen Ländern gespalten werden.
       
       3 Mar 2023
       
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