# taz.de -- Plan von Cem Özdemir: Insektenburger mit Bio-Label
       
       > Was für andere Lebensmittel schon gilt, soll nach dem Willen von Cem
       > Özdemir auch bei Insekten möglich sein: Produkte mit Bio-Label.
       
 (IMG) Bild: Auch Insekten für Burger verdienen ein Bio-Label nach dem Willen von Cem Özdemir
       
       BERLIN epd/taz | Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) setzt
       auf ein Bio-Label für Insekten, die in Lebensmitteln oder Tierfutter
       verwendet werden. „Die Bundesregierung befürwortet eine Unterscheidung von
       ökologischen und konventionell erzeugten Insekten“, heißt es nach Angaben
       des RedaktionsNetzwerks Deutschland (Donnerstag) in einer Antwort seines
       Ministeriums auf eine Kleine Anfrage der Unions-Bundestagsfraktion.
       
       „Insbesondere im Futtermittelbereich werden damit neue Möglichkeiten
       ökologischer Proteinquellen geschaffen“, erklärte das Ministerium demnach.
       Mögliche Produktionsregeln würden derzeit auf EU-Ebene besprochen, dort ist
       die entsprechende Ökoverordnung verankert. In der Europäischen Union sind
       nach Angaben der Bundesregierung bislang vier Insekten als Lebensmittel
       zugelassen: Mehlkäfer, Wanderheuschrecke, Hausgrille und
       Getreideschimmelkäfer.
       
       Der neueste Zugang auf dem Markt der Insektenlebensmittel stammt aus dem
       Januar: Da erlaubte die EU einer vietnamesischen Firma, teilweise
       entfettetes Pulver aus Hausgrillen als Lebensmittel zu verkaufen. Im selben
       Monat trat auch eine Erlaubnis für Larven des Getreideschimmelkäfers in
       Kraft. Bereits seit Mitte 2021 dürfen Larven des Mehlkäfers und seit Ende
       2021 die Wanderheuschrecke als Nahrungsmittel vertrieben werden.
       
       Im Vergleich zu Fleischprodukten auf der Basis von Tieren wie Schweinen
       oder Hühnern haben Insekten eine günstigere Ökobilanz. Laut der
       UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) benötigen
       Hausgrillen sechsmal weniger Futter als Rinder, viermal weniger als Schafe
       und zweimal weniger als Schweine sowie Masthähnchen, um die gleiche Menge
       Protein zu produzieren.
       
       9 Mar 2023
       
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