# taz.de -- Diktatur in Argentinien: Geburtsort: Morón, Name: Unbekannt
       
       > Während Argentiniens Militärdiktatur blühte der Handel mit Säuglingen.
       > Mit 22 erfährt Carina Rosavik, dass auch sie betroffen ist – und macht
       > sich auf die Suche nach ihrer Herkunft.
       
 (IMG) Bild: Carina Rosavik (rechts) und Carolina Sangiorgis wussten bis 2022 nichts voneinander
       
       Mit dem Klingeln an der Tür nimmt Carina Rosaviks Leben eine Wende. Zwei
       Männer stehen davor, einer fragt: „Haben Sie Zweifel an Ihrer Herkunft?“ Es
       ist das Jahr 1999, im September, Rosaviks Mutter ist vor zwei Wochen an
       einem Schlaganfall verstorben. Und ja, Carina Rosavik hat Zweifel daran,
       wer ihre biologischen Eltern sind, große sogar. Sie bittet die beiden
       Männer herein, in das Einfamilienhaus im argentinischen Córdoba.
       
       Rosavik, damals 22 Jahre alt, und die Männer setzen sich an diesem Tag ins
       Wohnzimmer, so erinnert sie sich. Die beiden stellen sich als Vertreter von
       Menschenrechtsorganisationen vor. Sie haben sich der Suche von Nachkommen
       von Menschen verschrieben, die während der Militärdiktatur Argentiniens
       zwischen 1976 und 1983 ermordet wurden. Menschen, die schwanger oder mit
       Säuglingen oder Kleinkindern inhaftiert wurden und deren Kinder die
       Militärs verschenkten oder verkauften. Die Kinder wuchsen bei fremden
       Familien auf, oft ohne jemals davon zu erfahren.
       
       Carina Rosavik weiß, dass sie 1976 gleich zu Beginn der Diktatur geboren
       wurde. Sie hat auch von den Verbrechen des Militärs gehört, von den
       zehntausenden Entführungen, der Folter und den sogenannten
       [1][Todesflügen], bei denen politisch Verfolgte sediert und anschließend
       über dem Fluss Rio de la Plata oder vor der Küste Argentiniens aus dem
       Flugzeug in den Tod gestürzt wurden. Insgesamt gehen
       Menschenrechtsorganisationen von 30.000 Verschwundenen aus. Es ist die
       Geschichte des Landes, aus dem sie kommt, aber sie spielt zu einer Zeit, an
       die sich Carina Rosavik nicht erinnert, abstrakt und weit weg.
       
       Doch an diesem Nachmittag tragen die beiden Männer die Geschichte zu ihr.
       In das Wohnzimmer ihres vermeintlichen Elternhauses. Mit einer Akte,
       hunderte Seiten dick.
       
       In der Akte ist ihr Leben in Dokumenten festgehalten: eine rätselhafte
       Geburtsurkunde, Prozessunterlagen, ein medizinischer Bericht,
       Laborgutachten, auf denen ihr Name steht.
       
       Es sind Belege für ein von Rosaviks Eltern streng gehütetes Geheimnis.
       Belege, die Gewissheiten mit sich bringen: Dass ihre Mutter gelogen hat
       darüber, wo Carina Rosavik geboren wurde und von wem. Dass die diffuse
       Suche nach der Wahrheit, die ihr bisheriges Leben prägte, einen Sinn hatte
       und kein Gespenst war. Was Rosavik zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß,
       ist: Dass bald auch jemand nach ihr suchen wird.
       
       Über 20 Jahre später, im September 2022, steht Carina Rosavik vor einem
       Wandgemälde in Córdoba. Auf der bunt angemalten Wand sind ein kleines
       Mädchen und ein Schriftzug abgebildet: „Mama buscame“ – „Mama suche mich“.
       Carina Rosavik, eine Frau mit wachem Blick, ist inzwischen 47 Jahre alt.
       Das Bild, es könnte von ihr stammen. Drei Stunden lang erzählt sie der taz
       ihre Geschichte, vor dem Wandbild, später in einem Café, dann bei einem
       Spaziergang durch die Stadt. Sie spricht oft schnell, fast gehetzt. Selbst
       wenn sie von Dingen erzählt, die lange zurückliegen, klingt es, als wären
       sie gestern passiert.
       
       Carina Rosavik kommt am 12. Dezember 1976 zur Welt. Als Kind lebt sie mit
       der Frau und dem Mann, die sie als ihre Eltern kennenlernt, und einem
       jüngeren Bruder in einem Einfamilienhaus in Córdoba. Der Vater arbeitet als
       Mechaniker beim Militär, die Mutter betreibt einen kleinen Laden für
       Haushaltsgeräte. Als Carina in die Schule kommt, fällt ihr zum ersten Mal
       auf, dass etwas nicht passt. „Als meine Eltern mich einmal dort abholten,
       hat ein anderes Kind gefragt, ob das meine Großeltern sind.“ Ihre Mutter
       ist damals um die 50, ihr Vater um die 60 Jahre alt.
       
       Als sie in die Pubertät kommt, bemerkt sie noch etwas: Sie und ihr Bruder
       sehen sich nicht ähnlich, und die beiden Geschwister ähneln auch ihren
       Eltern nicht. Aber so etwas gibt es auch in anderen Familien, also denkt
       sie nicht weiter darüber nach. Mit 15 nimmt ihre Mutter sie mit zum Arzt,
       obwohl sie sich gar nicht krank fühlt. Fünf Röhrchen Blut habe man ihr dort
       abgenommen: „Weil es so viel Blut war und ich nicht verstand, warum,
       erinnere ich mich noch so gut an diesen Tag“, erzählt sie. Es gebe einen
       Verdacht auf Anämie, habe ihre Mutter auf dem Heimweg erklärt. Den Arzt
       sieht Carina Rosavik nicht wieder.
       
       Je älter sie wird, desto lauter werden ihre Zweifel. Und eine Erinnerung
       drängt sich ihr auf: Als Dreijährige sitzt sie im Büro des Ladens der
       Mutter, als eine Nonne hereinkommt, in jeder Hand einen Korb. Die Nonne
       fragt die Mutter: “Welches wolltest du nochmal? Junge oder Mädchen?“
       “Junge“, antwortet die Mutter. „Von diesem Tag an hatte ich den kleinen
       Bruder, den ich mir so sehr gewünscht hatte. Nur hatte ich meine Mutter
       niemals schwanger gesehen“, erinnert sich Rosavik.
       
       Mit 17 konfrontiert Carina Rosavik ihre Mutter zum ersten Mal mit ihren
       Zweifeln. Als sie von der Nonne und dem Korb spricht, wird die Mutter
       wütend: “Wie willst du dich an etwas erinnern, das so lange her ist?“ Sie
       solle aufhören, sich solche Geschichten auszudenken. Zu dem Zeitpunkt weiß
       Carina Rosavik nicht, dass der Handel mit Neugeborenen ein Geschäft ist und
       auch sie vielleicht einmal in einem solchen Korb lag, eingetauscht gegen
       eine Summe Geld.
       
       Mit Anfang 20 fragt Carina Rosavik ihre Mutter geradeaus: “Bin ich
       adoptiert, ja oder nein?“ Ihre Mutter verneint. “Wo sind dann die Fotos von
       dir als Schwangere?“ Die gebe es nicht mehr, sie seien bei einem Feuer
       verbrannt. Später, bei einem anderen Streit, verspricht sich die Mutter,
       wählt eine Formulierung, die sie in Rosaviks Augen verrät. Sie sagt: “Wir
       haben dich aus Buenos Aires mitgebracht.“ Statt: “Ich habe dich in Buenos
       Aires bekommen.“ Carina Rosavik schreit sie an: “Siehst du, du bist nicht
       meine Mutter.“ So erzählt sie es. An den Streit erinnere sie sich nur noch
       schemenhaft, sagt sie. Aber an die Wut, die Verzweiflung und die Ohnmacht
       von damals erinnere sie sich noch gut.
       
       In dieser Zeit geraten Carina Rosavik und ihre Mutter immer wieder
       aneinander. Die Mutter sei oft nervös und fahrig gewesen, zum Einschlafen
       habe sie Tabletten gebraucht. An ihren Vater habe sie liebevolle
       Erinnerungen, aber auch er habe zu ihren Fragen geschwiegen. Er stirbt
       1997, als sie 21 Jahre alt ist. Während der Diktatur und bis zu seiner
       Rente war ihr Vater Angehöriger des Militärs. Ließ diese Nähe nicht den
       Verdacht zu, dass er in eine illegale Adoption verstrickt gewesen sein
       könnte? Darauf angesprochen, zuckt Carina Rosavik mit den Schultern. “Mein
       Vater war immer sehr gut zu mir.“ Mit ihm habe sie einen Verbündeten
       verloren, trotz seines Schweigens.
       
       Ein Jahr nach dem Tod des Vaters erleidet die Mutter einen Schlaganfall,
       ist halbseitig gelähmt, kann nicht mehr sprechen. Rosaviks Fragen an ihre
       Eltern bleiben nun endgültig unbeantwortet.
       
       In dieser Zeit wird Carina Rosavik schwanger. Sie pflegt ihre Mutter, bis
       sie selbst ins Krankenhaus muss. Etwas stimmt nicht mit der
       Schwangerschaft, sie soll eine Blutprobe abgeben. Dabei kommt heraus:
       Carina Rosavik hat eine andere Blutgruppe als in ihren Dokumenten angeben,
       sie passt nicht zu der ihrer Eltern. Rosavik weiß jetzt sicher, dass ihre
       Eltern nicht die biologischen sein können.
       
       In diesen Monaten des Jahres 1999 bleibt für Carina Rosavik nichts, wie es
       war. Im sechsten Monat verliert sie das Kind. Wenige Wochen später, im
       September 1999, stirbt die Mutter. Etwa vierzehn Tage später klingelt es an
       der Tür. Es sind Martín Fresneda und sein Kollege, mit Rosaviks Akte unterm
       Arm.
       
       Eine der Menschenrechtsorganisationen, die sie vertreten, ist über
       Argentinien hinaus bekannt geworden – die Abuelas de Plaza de Mayo. Es ist
       die Organisation der Mütter von Verschwundenen, die zum Zeitpunkt ihrer
       Entführung schwanger waren oder kleine Kinder bei sich hatten. Die Abuelas
       sind die Großmütter dieser Kinder, sie suchen ihre Enkel:innen.
       
       Martín Fresneda, selbst ein Kind von Verschwundenen, erinnert sich im
       Telefonat mit der taz an Besuche wie den bei Carina Rosavik. “Bei der
       ersten Kontaktaufnahme mit Verdachtsfällen waren wir immer sehr angespannt.
       Es kam oft vor, dass uns die Tür vor der Nase zugeschlagen wurde, wenn wir
       den Leuten mitteilten, dass sie nach unseren Recherchen Kinder von
       Verschwundenen waren.“
       
       Carina Rosavik aber reagiert anders: Sie habe zu der Zeit nur noch 47 Kilo
       gewogen, ausgemergelt sei sie gewesen, erzählt sie. “Als sie mir die
       Wahrheit über meine Eltern sagten, ging es mir nicht schlecht. Im Gegenteil
       – ich fühlte mich gut, irgendwie erleichtert“, erinnert sie sich. „Es war
       ein magischer Moment, als ob mir endlich jemand attestierte, dass ich nicht
       verrückt bin.“
       
       Die Abuelas de Plaza de Mayo demonstrierten seit 1977 für die Rückgabe der
       Enkelkinder an ihre biologischen Familien. Und sie recherchierten wie
       verdeckte Ermittlerinnen, gingen in Waisenhäuser, Geburtshäuser, Kliniken,
       auf der Suche nach Neugeborenen, die ihre Enkel:innen sein könnten.
       
       Ihr Aktivismus sprach sich herum, immer mehr suchende Frauen kamen zu den
       heimlichen Treffen. Sie brachten kleine Geschenke oder Blumensträuße mit,
       als würden sie auf eine Geburtstagsfeier gehen. Als Tarnung und zum Schutz
       vor politischer Verfolgung durch das Militär. Sie hörten sich um, sammelten
       Beobachtungen, zum Beispiel von Leuten, denen auffiel, dass der Nachbar,
       ein Militär, plötzlich ein Kind hatte, obwohl die Ehefrau nie schwanger
       gewesen war.
       
       Heute wird der Raub von Kindern in Argentiniens Diktatur als Teil eines
       [2][systematischen Plans] gesehen, mit dem Ziel, die Kinder von
       Oppositionellen in Familien mit der „richtigen“ Ideologie aufwachsen zu
       lassen. Auch in anderen totalitären Staaten oder Kriegen wurde und wird
       dieses Verbrechen begangen, etwa unter der [3][Franco-Diktatur] in Spanien.
       Oder auch aktuell im [4][Angriffskrieg Russlands] gegen die Ukraine, wo
       nach ukrainischen Angaben bereits [5][16.000 ukrainische Kinder] vom
       russischen Militär verschleppt wurden.
       
       Anfang der 80er Jahre feierte die Genetik einen Durchbruch: Anhand von
       DNA-Vergleichen ließ sich nun auch die Abstammung eines Kindes von seinen
       Großeltern nachweisen. Die Abuelas setzten sich für ein staatlich
       gefördertes Programm zur Analyse und Dokumentation von genetischen Daten
       ein. Mit Erfolg: Ende der 80er wurde die Nationale Bank für genetische
       Daten gegründet, wenige Jahre später die Nationale Kommission für das Recht
       auf Identität, kurz CoNaDI. Beide Institutionen sollten auch für Rosavik
       noch eine wichtige Rolle spielen.
       
       Zehntausende haben seither Blutproben bei der nationalen Gendatenbank
       abgegeben. Die einen auf der Suche nach ihrer biologischen Herkunft, die
       anderen nach verschwundenen Angehörigen, alle in der Hoffnung auf ein
       Match. Doch die meisten DNA-Abgleiche fallen negativ aus, [6][über 14.000
       „Negativos“] sind es aktuell. Ein Grund dafür ist, dass noch immer nicht
       alle Gebeine ermordeter Verschwundener geborgen worden sind, aus geheimen
       Gräbern, dem Rio de la Plata oder vom Meeresgrund.
       
       Die Zahl der Kinder von Verschwundenen schätzen
       Menschenrechtsorganisationen auf 500. Bis heute konnten von ihnen [7][132
       per DNA-Abgleich gefunden] und mit ihren biologischen Familien vereint
       werden.
       
       Nach dem Besuch der Menschenrechtler glaubt Carina Rosavik, sie könnte eine
       der verbleibenden offenen Fälle sein. Nein, sie fühlte es sogar, sagt
       Rosavik. Sie nimmt an jenem Tag den Faden auf, den die zwei Männer ihr an
       die Hand geben.
       
       In der Akte findet Carina Rosavik zwei Geburtsurkunden, die nicht identisch
       sind. Laut der einen Geburtsurkunde wurde Rosavik in einer Klinik in San
       Justo la Matanza geboren, einem Vorort von Buenos Aires, als Carina
       Rosavik. In der anderen steht Morón, ein anderer Vorort von Buenos Aires,
       knapp sieben Kilometer entfernt, eingetragen als “N.N.“, lateinisch für
       Nomen Nescio, Name unbekannt.
       
       Mit den Informationen der Menschenrechtler und aus den Dokumenten in der
       Akte setzt sich für Carina Rosavik nach und nach ein Bild ihrer eigenen
       Biografie zusammen. Das kinderlose Paar aus Córdoba hatte den Säugling
       offenbar kurz nach der Geburt in Buenos Aires abgeholt und mit nach Hause
       genommen. In Córdoba versuchten die Eltern, das Kind beim Standesamt als
       ihr eigenes zu registrieren. Das wurde ihnen zum Verhängnis. Der
       Sachbearbeiter des Standesamtes, der mit dem Militärapparat nichts zu tun
       hatte, wurde misstrauisch ob ihres hohen Alters. Die Mutter 46, der Vater
       55. Und weil das Kind in Buenos Aires geboren worden war, hätte es auch
       dort zuerst registriert werden müssen.
       
       Der Standesbeamte informierte die Polizei, das Paar kam in
       Untersuchungshaft, das Mädchen in ein Waisenhaus. Als ein Strafverfahren
       gegen das Paar eingeleitet wurde, erfuhren auch die Abuelas de Plaza de
       Mayo davon und sammelten fortan alles, was sie zu dem Fall finden konnten.
       Erst heimlich, dann nach Ende der Diktatur offiziell und mit Unterstützung
       der Behörden. Sie gingen davon aus, dass Carina Rosavik in einem geheimen
       Geburtshaus zur Welt kam, das unter der Kontrolle des Militärs stand.
       
       Carina Rosavik blieb in dem Waisenhaus, bis zwei Jahre später ein
       Adoptionsverfahren eingeleitet wurde. Die Eltern mit Kinderwunsch: wieder
       dasselbe Paar aus Córdoba, das das Mädchen als Neugeborene aus Buenos Aires
       als ihr eigenes Kind hatte ausgeben wollen. Das Strafverfahren: wegen
       fehlender Beweise eingestellt. So steht es in den von den Abuelas
       zusammengetragenen Gerichtsakten und Dokumenten.
       
       In der Akte findet Carina Rosavik auch ein Dokument, an das sie mit ihrer
       Erinnerung aus Jugendtagen anknüpfen kann. Darin steht, dass ihre DNA schon
       mal abgeglichen wurde, als sie 15 Jahre alt war, auf richterliche
       Anordnung. Die Abuelas hatten damals den Verdacht, dass sie die Enkelin
       einer bestimmten Familie sein könnte, und erwirkten vor Gericht den
       DNA-Abgleich. Rosavik weiß nun, wofür die fünf Röhrchen Blut eigentlich
       bestimmt waren, das ihr damals abgenommen wurde, und dass der vermeintliche
       Verdacht auf Anämie eine Lüge war.
       
       Carina Rosavik stößt auch auf ein Bild von sich als Kind auf einem
       Kindergeburtstag einer Freundin. Wer das Bild wie beschafft hatte, hätten
       die Männer ihr nicht sagen können. “Es war, als wären sie mir durch mein
       Leben gefolgt“, sagt sie.
       
       Die Menschenrechtsorganisationen wussten schon lange vor 1999 von Carina
       Rosaviks unklarer Herkunft. Doch etwas hielt sie davon ab, Rosavik früher
       aufzusuchen: Sie hätten sich ihr erst nach ihrer Volljährigkeit nähern
       dürfen, erklärt Martín Fresneda im Telefonat mit der taz. Ihre Eltern
       hätten das juristisch durchgesetzt, als Rosavik ein Teenager war und als
       die Organisation der Abuelas bereits einmal versucht hatte, Kontakt
       aufzunehmen. Erst als 1999 beide Eltern tot waren und Rosavik volljährig,
       war der richtige Moment gekommen, sagt der Menschenrechtler.
       
       Carina Rosavik hat nach dem Besuch ganz unterschiedliche Gefühle. Sie ist
       erleichtert über die neue Gewissheit, wütend, weil sie ihre Eltern nicht
       mehr konfrontieren kann, und traurig, weil sie sich der Familie, die sie
       trotz der vielen offenen Fragen immer als ihre betrachtet hat, nicht mehr
       richtig zugehörig fühlt. Eine Unruhe breitet sich aus, die anders ist als
       die Zweifel der Vergangenheit. Sie speist sich aus der Erkenntnis, dass es
       da draußen jemanden geben könnte, der ihr das Gefühl von Zugehörigkeit
       wieder zurückgeben könnte. Eine andere Mutter, ein anderer Vater,
       vielleicht Geschwister, Tanten, Onkel. Lebend oder tot.
       
       Carina Rosavik stürzt sich in die Suche. Sie gibt erneut eine DNA-Probe ab,
       befragt Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins ihrer Adoptivfamilie. Alle
       geben an, nichts über die Umstände ihrer Geburt zu wissen. Eine alte
       Freundin der Eltern habe auf sie eingeredet: „Was soll dieses Suchen? Deine
       Eltern haben dich geliebt, dir alles gegeben, was du brauchtest. Warum
       kannst du dich nicht zufriedengeben?“ Carina Rosavik fühlt sich
       missverstanden und allein. Manchmal werden nun auch andere Zweifel laut:
       Bin ich undankbar? Habe ich überhaupt ein Recht auf die Wahrheit?
       
       Das hat sie. Zumindest laut [8][Artikel 8 der UN-Kinderrechtskonvention],
       die Argentinien 1990 ratifiziert hat. Dort steht: Die Vertragsstaaten
       verpflichten sich, das Recht des Kindes zu achten, seine Identität,
       einschließlich seiner Staatsangehörigkeit, seines Namens und seiner
       gesetzlich anerkannten Familienbeziehungen, ohne rechtswidrige Eingriffe zu
       behalten.
       
       Zwei Monate später kommt das Ergebnis des DNA-Abgleichs: Wieder negativ.
       Wieder kein Hinweis auf ihre Herkunft.
       
       In den folgenden Jahren jobbt Carina Rosavik in einem Restaurant, dann bei
       einem Handyanbieter. Zweimal wird sie schwanger, bekommt Tochter und Sohn.
       Sie hat nun eine eigene Familie, aber auch die vermag die Leerstelle nicht
       zu füllen.
       
       2004 hört sie von der CoNaDi, der Nationalen Kommission für das Recht auf
       Identität, und von einem neuen, besseren DNA-Verfahren. Diesmal wird ihr
       nicht nur Blut abgenommen. Sie wird fotografiert, gibt eine Haarprobe ab,
       ihr Körper wird abgefilmt, Muttermal für Muttermal. Zwei Monate wartet sie
       auf die Ergebnisse. Zwei Monate, in denen die Hoffnung wieder wächst.
       
       Dann der Anruf: Negativ. Zum dritten Mal keine Übereinstimmung. Carina
       Rosavik ist entmutigt. „Für eine lange Zeit spürte ich danach so eine
       Leere“, erinnert sie sich. „Ich wusste einfach nicht, wie und wo ich noch
       weitersuchen sollte.“
       
       2008 hört Carina Rosavik von einer Plattform namens Facebook. Sie erstellt
       ein Profil, tritt einer Gruppe bei, in der Menschen Gesuche für vermisste
       Familienangehörige posten, und beginnt sich zu vernetzen. „Plötzlich gab es
       Leute wie mich, in der gleichen Situation, die ohne oder nur mit sehr
       wenigen Daten nach ihren biologischen Familien suchten.“ Wenn sie davon
       erzählt, hört man ihr die Erleichterung, mit dem Suchen nicht mehr allein
       zu sein, noch heute an. Sie wird zur digitalen Aktivistin, ist nun in
       mehreren Gruppen aktiv, hilft anderen Suchenden, sich zu vernetzen. Endlich
       bewegt sich etwas.
       
       Ohne dass Carina Rosavik etwas davon weiß, tut sich in dieser Zeit noch
       etwas. Ebenfalls im Jahr 2008 gibt in der knapp 1.000 Kilometer entfernten
       Küstenstadt Mar del Plata eine Frau im ähnlichen Alter wie Carina Rosavik
       eine DNA-Probe ab: Carolina Sangiorgi, geboren am 25.06.1978 in Morón, im
       Speckgürtel von Buenos Aires, wie Carina Rosavik. Auch sie weiß nicht, wer
       ihre biologischen Eltern sind, auch in ihrer Geburtsurkunde wurde sie als
       N.N. vermerkt, ohne genaue Angaben zum Geburtsort. Doch anders als über
       Rosaviks Leben lag über ihrem kein Schatten, der alles verdunkelte, keine
       Lüge.
       
       Im September 2022 sitzt Carolina Sangiorgi, eine fröhliche Frau, zweifache
       Mutter, am Wohnzimmertisch in ihrer Wohnung in Mar del Plata und erzählt
       von ihrer Kindheit. Schon als kleines Mädchen hätten ihre Eltern ihr
       erklärt, dass sie zwar nicht die biologische, dafür aber ihre
       “Herzenstochter“ sei, legal adoptiert, mit vollständigen Unterlagen. Sie
       zeigt mehrere Dokumente aus den späten 70er Jahren, teilweise mit
       handschriftlichen Vermerken.
       
       Dann erzählt Carolina Sangiorgi, wie ihr Mann 2007 ein Buch über die
       Schrecken der Militärdiktatur gelesen habe. „Es hat ihn nicht mehr
       losgelassen.“ Er habe sie gefragt: „Was, wenn du ein Kind von
       Verschwundenen bist?“ Carolina Sangiorgi, damals 30 Jahre alt, fühlte nie
       den Drang, ihren biologischen Wurzeln nachzuspüren. Sie habe sich in ihrer
       Kindheit immer zugehörig und niemals belogen gefühlt. 2008 gibt sie
       schließlich doch der Neugier nach und eine DNA-Probe ab. Das Ergebnis
       wenige Wochen später: negativ. Kurz ist da ein Gefühl von Enttäuschung.
       Dann lebt sie ihr Leben weiter. So kommt es, dass die beiden Frauen sich
       erst 15 Jahre später begegnen.
       
       In Córdoba ist Carina Rosavik lange vor allem digital aktiv. Bis sie sich
       im April 2014 zum ersten mal mit Leuten trifft, die in einer ähnlichen
       Situation sind wie sie. An einem Nachmittag sitzen mehrere Frauen und ein
       Mann in einem Stuhlkreis im Stadtarchiv von Córdoba, eine Psychologin
       moderiert. Nacheinander erzählen sie, wen sie suchen und seit wann. Manche
       Stimmen zittern, andere brechen, es fließen Tränen. Eine Frau sagt: „Ich
       hatte immer dieses Gefühl, nicht dazuzugehören, nicht die Tochter meiner
       Eltern zu sein.“Für Rosavik ist es, als würde sie sich selbst zuhören.
       
       Dann ist eine ältere Frau an der Reihe, die nicht nach ihren Eltern sucht,
       sondern nach ihrem Kind. Sie erzählt, als junge Frau habe sie als
       Haushaltshilfe bei einer Familie gearbeitet. Als sie ungewollt schwanger
       wurde, habe die Familie ihr angeboten, ihr mit dem Kind zu helfen. Doch als
       das Kind zur Welt kam, habe man es ihr weggenommen und behauptet, es sei
       tot geboren worden. Den angeblich toten Körper des Säuglings habe man sie
       weder sehen noch beerdigen lassen.
       
       Carina Rosavik fühlt sich wie gelähmt. Eine Mutter, der mutmaßlich ihr
       Neugeborenes geraubt wurde? Von gewöhnlichen Ärzt:innen, und nicht von
       Militärs? Was, wenn Rosavik gar keine Tochter von Verschwundenen war? Wenn
       ihre Mutter gar nicht tot war, sondern noch nach ihr suchte, wie diese
       Frau? Der Gedanke ist ihr so unheimlich, dass sie an jenem Abend ihre
       eigene Geschichte nicht mehr erzählt.
       
       Maria Gracia Iglesias, die Moderatorin der Gruppe an jenem Abend, erzählt
       der taz im September 2022, wie dieses Treffen auch für sie den Beginn einer
       neuen Phase der Aufarbeitung markierte. Für die 50-jährige Psychologin,
       eine wuselige Frau mit lautem Lachen, war es eines der ersten persönlichen
       Treffen von Suchenden in Córdoba und Umgebung, deren DNA-Abgleich noch kein
       Match mit Verschwundenen aus der Diktatur ergeben hatte. Sie sagt: „Als ich
       bemerkte, dass sich die Geschichten ähnelten, dachte ich, ich traue meinen
       Ohren nicht.“ Vielen war erzählt worden, ihre biologischen Mütter seien
       minderjährig gewesen, deshalb hätten sie sie als Neugeborene weggegeben. In
       manchen Fällen lagen gefälschte Geburtsurkunden vor. Iglesias war sich
       schnell sicher: Da musste noch etwas anderes hinterstecken.
       
       Maria Gracia Iglesias arbeitete bereits seit 2004 für die CoNaDi und hatte
       schon mehrere Familien mit vermissten Enkel:innen aus der Diktatur
       wieder zusammengeführt. Aber die tausenden „Negativos“ hatten ihr immer
       Rätsel aufgegeben. Nun schien es, als wären in Argentinien nicht nur
       hunderte Kinder von Oppositionellen verschwunden, sondern auch Neugeborene
       von Müttern, die mit Politik nichts zu tun hatten.
       
       Tatsächlich haben [9][anschließende Recherchen] von Iglesias und anderen
       Menschenrechtler:innen, Journalist:innen und Jurist:innen ergeben,
       dass vor, während und nach der Militärdiktatur an verschiedenen Orten im
       Land geheime Geburtshäuser betrieben wurden, von Hebammen oder Ärzt:innen.
       Ein System getragen von Menschen, die an dem Handel mit Säuglingen
       verdienten. Auch Polizisten und sogar Lkw-Fahrer beteiligten sich, indem
       sie Schwangere aus entlegenen Regionen zu den heimlichen Geburtshäusern
       brachten.
       
       Die betroffenen Frauen: jung, vulnerabel, oft minderjährig, das Kind meist
       unehelich gezeugt. Die Neugeborenen wurden teilweise zu Preisen im Wert von
       Kleinwagen oder Häusern verkauft. Um das langwierige Verfahren einer
       Adoption zu vermeiden, ließen sich wohlhabende Paare mit unerfülltem
       Kinderwunsch auf den Deal ein.
       
       War vielleicht auch Carina Rosaviks leibliche Mutter gar keine politisch
       Verfolgte, sondern ein Opfer dieses Systems?
       
       Nach dem Treffen im April 2014 wird Rosavik eine Art inoffizielles Mitglied
       von Iglesias’ Recherche-Team. Die Psychologin bringt ihr bei, Akten zu
       studieren und amtliche Dokumente zu lesen. Carina Rosavik findet Halt in
       der gemeinsamen Suche. Bis wieder ein einziger Tag ihr Leben in ein Davor
       und ein Danach teilt, wie damals 1999, als die beiden Männer vor ihrer Tür
       standen.
       
       Es ist der 24. August 2022. Am Nachmittag zieht sich Carina Rosavik in ihr
       Schlafzimmer zurück, um mit Maria Gracia Iglesias zu telefonieren. Sie
       sprechen über die neuesten Recherche-Ergebnisse, als Iglesias etwas sagt
       wie: “Cary, eigentlich wollte ich mit dir über etwas anderes sprechen.“
       Durch die technischen Fortschritte beim DNA-Vergleich seien in der
       genetischen Datenbank BNDG neue Übereinstimmungen gefunden worden. Es habe
       ein Match gegeben, zwei Schwestern, zu 100 Prozent blutsverwandt, gleiche
       Mutter, gleicher Vater – „eine Schwester“, sagt Iglesias.
       
       Carina Rosavik braucht einige Momente um zu begreifen, was Iglesias ihr da
       gerade erzählt: „Was sagst du? Ich glaub, ich versteh nicht. Du verarschst
       mich…“ „Doch Cary, es stimmt, wir sind sicher.“ Rosavik springt auf, rennt
       aus dem Zimmer, schreit es in die Wohnung und in die Welt: „Ich habe eine
       Schwester, eine blutsverwandte Schwester!“
       
       Am selben Tag erhält in der Küstenstadt Mar del Plata auch ihre Schwester
       die Nachricht über das Match. Es ist Carolina Sangiorgi.
       
       Gegen 17 Uhr sehen sich die Schwestern zum ersten Mal auf den kleinen
       Bildschirmen ihrer Handys. Sangiorgis Mann filmt den Videoanruf mit seinem
       Handy. In dem Mitschnitt ist zu sehen, wie die beiden Frauen lachen und
       weinen, Carolina Sangiorgi hält sich die Hand vor den Mund, presst ein „Ich
       weiß gar nicht, was ich sagen soll“ hervor. Ein zweites Mal begrüßen sie
       sich, „Hallo Caro“, „Hallo Cary“, als wollten sie sich der Existenz der
       jeweils anderen nochmal vergewissern. Drei Stunden telefonieren sie,
       stellen einander Ehemänner und Kinder vor, plötzlich Schwager, Nichten und
       Neffen.
       
       Das Happy End scheint perfekt: das Glück zweier Schwestern, vereint nach
       über 40 Jahren, und sie sehen einander so ähnlich. Doch während Carolina
       Sangiorgis Leben noch reicher wird, bleibt in Carinas Rosaviks eine
       Leerstelle. Sangiorgi, die legal adoptiert worden ist und nie wirklich
       gesucht hat, freut sich über ein neues Familienmitglied. Carina Rosaviks
       drängendste Frage aber bleibt. Sie verändert sich nur von „Wer sind meine
       Eltern?“ in „Wer sind unsere Eltern?“
       
       Sangiorgi zeigt Rosavik ihre Adoptionspapiere und Geburtsurkunde. Doch das
       Einzige, was sich daran ablesen lässt, ist, dass sie beide in Morón geboren
       worden sein sollen, mit 18 Monaten Abstand. Für Carina Rosavik ist damit
       die Hoffnung auf eine neue Spur zu den biologischen Eltern schnell
       begraben.
       
       Gleichzeitig erscheinen ihre bisherigen Theorien mit der neuen Schwester in
       einem anderen Licht. Wären sie wirklich Töchter einer Verschwundenen, hätte
       die Mutter mit Rosavik im Bauch verhaftet worden sein müssen und dann auch
       das zweite Kind, ihre Schwester, in Gefangenschaft bekommen haben. Maria
       Gracia Iglesias von der Betroffenen-Organisation hält das für
       unwahrscheinlich, es passt nicht zu den Erkenntnissen, die
       Historiker:innen über die Militärdiktatur haben.
       
       Oder sind beide Töchter jeweils von einer Hebamme oder einem Arzt geraubt
       worden? Wie ließe sich erklären, dass die Mutter zweimal in die Fänge von
       Menschenhändler:innen geriet?
       
       Die letzte Option ist die wohl schmerzhafteste, weder Rosavik noch
       Sangiorgi sprechen sie von sich aus an: Hat die Mutter die Töchter
       freiwillig abgegeben? Carina Rosavik schüttelt beim Treffen im Café
       ungläubig den Kopf. Carolina Sangiorgi am Wohnzimmertisch in Mar del Plata
       schweigt erst, sagt dann „Ich glaub nicht.“
       
       Maria Gracia Iglesias sagt, die größte Hoffnung liege in den Müttern
       selbst. Die Suche nach der biologischen Familie ist auch ein Wettlauf gegen
       die Zeit. Die leibliche Mutter der beiden Schwestern könnte heute etwa
       zwischen 62 und 82 Jahren alt sein.
       
       Argentinien hat deshalb seit 2021 [10][Kampagnen] gestartet, die explizit
       die Mütter bitten, sich zu melden. Doch die Scham sei groß, sagt Iglesias,
       das Schuldgefühl, das eigene Kind nicht vor fremden Händen geschützt zu
       haben. Die Kampagnen seien ein Meilenstein in der Aufarbeitung des
       Menschenhandels mit Neugeborenen, ein Signal an die Gesellschaft, diesen
       Müttern Scham und Schuld zu nehmen.
       
       Das Leben hat Carina Rosavic schon zweimal überrascht. Das Klingeln der
       beiden Männer an der Tür. Der Telefonanruf mit der Nachricht, sie habe eine
       Schwester. Es ist nur eine kleine Hoffnung, aber vielleicht wartet da noch
       ein drittes Mal.
       
       Die Recherche fand im Rahmen eines Austauschprogramms des Vereins
       [11][Internationale Journalisten Programme e.V.] (IJP) in Argentinien
       statt.
       
       2 Apr 2023
       
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