# taz.de -- G7 in Hiroshima: Tut mehr für atomare Abrüstung!
       
       > Die Konsequenzen eines Atomschlags sind unbeherrschbar und würden die
       > gesamte Menschheit betreffen. Die G7 sollten dies in Hiroshima
       > anerkennen.
       
 (IMG) Bild: Der Abwurf einer Atombombe darf sich nie wiederholen
       
       Die Welt blickt auf den [1][G7-Gipfel in Hiroshima]. Die Gefahr einer
       nuklearen Konfrontation ist im vergangenen Jahr erheblich gestiegen. Die G7
       müssen beim Hiroshima-Gipfel also handeln und dürfen nicht länger
       unzureichende Initiativen als Fortschritt verkaufen. Es gibt vier konkrete
       Maßnahmen, um der nuklearen Bedrohung entgegenzuwirken.
       
       Erstens sollten die Staatschefs die Überlebenden des [2][Atombombenabwurfs
       auf Hiroshima] treffen und die humanitären Folgen eines Atomkriegs
       anerkennen. Regierungschefs von Atomwaffenstaaten müssen sich mit den
       Auswirkungen eines solchen Kriegs auseinandersetzen. Bisher ist das nicht
       ausreichend geschehen. Das Anerkennen der Realität ist der erste Schritt
       zur Besserung. Zweitens sollten die G7 jegliche Drohung mit dem Einsatz von
       Atomwaffen verurteilen. Atomares Säbelrasseln, wie jüngst aus Russland,
       muss international geächtet werden. Die Staaten des
       UN-Atomwaffenverbotsvertrags oder die Erklärung der G20 im November 2022
       haben diese Verurteilung bereits formuliert. Die G7 sollten sich dem
       anschließen.
       
       Drittens muss das Ende der nuklearen Teilhabe erklärt werden. Die in
       Deutschland und Italien stationierten US-Atomwaffen haben keine
       militärische Bedeutung, untergraben aber die Abrüstungsintentionen. Ihr
       Abzug könnte ein Zeichen gegen die geplante Stationierung von Atomwaffen in
       Belarus setzen und Russland weiter isolieren.
       
       Viertens benötigen die G7 einen konkreten Plan zur weltweiten Abschaffung
       von Atomwaffen. Der Atomwaffenverbotsvertrag bietet einen anerkannten
       Rahmen dafür. Die G7 sollten diesen Vertrag unterstützen.
       
       Die humanitären Konsequenzen eines Atomschlags sind unbeherrschbar und
       würden die gesamte Menschheit betreffen. Die G7 sollten dies in Hiroshima
       anerkennen. Die Mehrheit der Länder der Welt und die globale
       Zivilgesellschaft unterstützen den Atomwaffenverbotsvertrag. Es wird Zeit,
       dass auch die G7 sich auf die richtige Seite der Geschichte stellen.
       
       19 May 2023
       
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 (DIR) Florian Eblenkamp
       
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