# taz.de -- Bundeswehreinsatz in der Sahel-Zone: Mali-Mandat gebilligt
       
       > Das Bundeskabinett will den Bundeswehreinsatz ein letztes Mal verlängern,
       > noch im Mai soll der Bundestag abstimmen. Angestrebt wird zudem die
       > Leitung der Sahel-Allianz.
       
 (IMG) Bild: Soldaten der Bundeswehr am 12. April im Camp Castor in Gao
       
       BERLIN rtr/epd | Das Bundeskabinett hat das Mali-Mandat für den dortigen
       Bundeswehreinsatz ein letztes Mal verlängert. Das Kabinett billigte das
       Mandat, das noch im Mai vom Bundestag beschlossen werden soll, nach Angaben
       aus Regierungskreisen am Mittwoch. Gleichzeitig wird aber mit dem
       [1][teilweisen Abzug der rund 1.000 Soldatinnen und Soldaten] bereits
       begonnen. „Wir können sie langsam ausdünnen und erfüllen den Auftrag
       trotzdem noch“, sagte der für den Rückzug verantwortliche Oberst Heiko
       Bohnsack dem Tagesspiegel.
       
       Der Mali-Einsatz der Bundeswehr im Rahmen des UN-Minusma-Mandats ist
       umstritten, weil die Militärregierung des Landes den Bewegungsspielraum der
       Bundeswehr einschränkt und immer enger [2][mit Russland und den Söldnern
       der sogenannten Wagner-Truppe zusammenarbeitet]. Deutschland hatte deshalb
       bereits seine Beteiligung an der EU-Ausbildungsmission für die malischen
       Truppen eingestellt. Ziel der verschiedenen Militärmissionen im Land ist
       es, [3][islamistische Rebellen] zu bekämpfen.
       
       Zudem wurde am Mittwoch bekannt, dass Bundesentwicklungsministerin Svenja
       Schulze (SPD) für den Vorsitz der Sahel-Allianz kandidieren will. Das geht
       aus der am Mittwoch in Berlin vorgestellten Sahel-Plus-Initiative der
       Ministerin hervor. Demnach soll die Kandidatur im Juni auf der
       Generalversammlung der Allianz in Mauretaniens Hauptstadt Nouakchott
       erfolgen. Der Vorsitz werde im Tandem mit der Weltbank ausgeübt. Ihre Wahl
       gilt als sicher.
       
       Schulze stößt außerdem eine „Sahel-Plus-Initiative“ an, bei der die Hilfe
       für die Länder des nördlichen Afrikas verstärkt zusammen mit regionalen
       Küstenländern wie Senegal, Elfenbeinküste, Ghana, Togo und Benin gesehen
       wird. Dies sei nötig, weil immer offensichtlicher werde, dass eine
       grenzüberschreitende Destabilisierung in der Region durch islamistische
       Milizen und kriminelle Gruppen um sich greife, heißt es. Mit einer
       verstärkten Entwicklungshilfe wolle man einen stabilisierenden Effekt
       ausüben.
       
       Derzeit umfasst die 2017 gegründete Sahel-Allianz 18 Mitglieder: Neben
       Deutschland sind dies Frankreich, Dänemark, Großbritannien, Italien,
       Kanada, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Schweden, Spanien, die USA
       sowie die EU, die Weltbank, die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB), das
       Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), die Europäische
       Investitionsbank (EIB) und die Westafrikanische Entwicklungsbank (BOAD).
       Insgesamt fördert die Sahel-Allianz mehr als 1.100 Projekte mit einem
       Mittelvolumen von rund 26 Milliarden Euro.
       
       3 May 2023
       
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