# taz.de -- Corona-Pandemie: WHO hebt Gesundheitsnotstand auf
       
       > Laut Weltgesundheitsorganisation gilt für Corona weltweit nicht mehr die
       > höchste Alarmstufe. Das Virus zirkuliere weiterhin und bleibe gefährlich.
       
 (IMG) Bild: Zwei Mitarbeiterinnen der WHO informieren 2021 eine Marktfrau in Dakar/Senegal über Corona-Regeln
       
       GENF dpa | Die Corona-Pandemie gilt nicht mehr als internationaler
       Gesundheitsnotstand. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros
       Adhanom Ghebreyesus, [1][verkündete am Freitag] in Genf die Aufhebung der
       höchsten Alarmstufe, die bei einer Bedrohung verhängt werden kann. „Die
       Pandemie folgt seit einem Jahr einem nachlassenden Trend“, sagte Tedros und
       verwies auf die gestiegene Immunität durch Impfungen und Infektionen.
       Konkrete Auswirkungen hat die Entscheidung nicht, weil jedes Land für sich
       bestimmt, welche Schutzmaßnahmen es verhängt.
       
       [2][Das Virus Sars-CoV-2 ist damit nicht besiegt], wie Tedros betonte. Es
       zirkuliert weiter in der Welt, ist gefährlich und kann jederzeit noch
       gefährliche Varianten entwickeln. Dennoch folgte die WHO der Empfehlung
       eines unabhängigen Expertenausschusses, weil sie überzeugt ist, dass die
       Welt gute Werkzeuge hat, um die Menschen vor dem Virus zu schützen. Dazu
       gehören neben den Impfstoffen und Medikamenten auch Schutzmaßnahmen wie das
       Tragen von Masken oder das Abstand halten in vollen und schlecht belüfteten
       Innenräumen.
       
       Allein das solidarische UN-Impfprogramm Covax hat einer Analyse zufolge bis
       Ende 2022 in Ländern mit niedrigen Einkommen 2,7 Millionen Menschenleben
       durch Corona-Impfungen gerettet.
       
       Nach WHO-Statistiken erleben deutlich weniger Menschen einen schweren
       Verlauf der Krankheit Covid-19 als zu Beginn der Pandemie, als es noch
       keine Impfstoffe und Medikamente gab. Dennoch wurden der WHO allein vom 3.
       bis 30. April dieses Jahres nahezu 2,8 Millionen neue Infektionen und über
       17 000 Todesfälle gemeldet. Da aber in vielen Ländern kaum noch getestet
       wird, gilt dies nicht als akkurates Bild der Lage.
       
       ## Weltweit rund 765 Millionen gemeldete Infektionen
       
       Wenn die WHO einen Gesundheitsnotstand ausruft, will sie Regierungen und
       die Öffentlichkeit aufrütteln, damit sie eine Bedrohung ernst nehmen und
       sich vorbereiten. Welche konkreten Empfehlungen oder Einschränkungen
       verhängt werden, entscheidet jede Regierung für sich. Die WHO gibt
       lediglich Empfehlungen ab. Die WHO appelliert nach wie vor an die
       Regierungen, nicht zur Tagesordnung überzugehen. Seit Monaten bittet sie,
       dass mehr Corona-Tests durchgeführt und Viren genetisch untersucht werden.
       Nur so sei eine Übersicht über die Verbreitung möglicher neuer Varianten
       möglich.
       
       Als die WHO den Corona-Gesundheitsnotstand am 30. Januar 2020 ausrief,
       waren außerhalb Chinas rund 100 Infektionen in rund 20 Ländern bekannt und
       keine Todesfälle. Inzwischen wurden der WHO zufolge weltweit rund 765
       Millionen Infektionen und gut 6,9 Millionen Todesfälle gemeldet. Experten
       gehen davon aus, dass die Dunkelziffer viel höher ist. Unter anderem werden
       Todesursachen nicht überall korrekt zugeordnet.
       
       Die WHO hat seit 2005 sieben Mal einen Gesundheitsnotstand ausgerufen –
       offiziell eine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“
       (PHEIC – Public Health Emergency of International Concern). Der
       Corona-Notstand war der zweitlängste. Der längste gilt für Polio und
       besteht seit 2014. Seit Juli 2022 gilt auch eine Notlage wegen Affenpocken.
       Notlagen wurden auch wegen des Influenza-A-Virus H1N1 (2009-2010), wegen
       Ebola in Westafrika (2014-2016), Zika (2016) und Ebola in der
       Demokratischen Republik Kongo (2019-2020) ausgerufen.
       
       5 May 2023
       
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