# taz.de -- Neuer Trainer von Eintracht Frankfurt: Bye-bye, Bayern!
       
       > Dino Toppmöller ist neuer Trainer von Eintracht Frankfurt. Der ehemalige
       > Co-Trainer des FC Bayern hat einen Vertrag bis 2026 unterschrieben.
       
 (IMG) Bild: Dino Toppmöller, noch beim alten Arbeitgeber
       
       FRANKFURT taz | Der Name Toppmöller weckt bei Anhängern von Eintracht
       Frankfurt Erinnerungen. Unvergessen ist vor allem der Ausruf von Klaus
       Toppmöller, als die Eintracht in der Saison 1993/94 einmal mit 20:2 Punkten
       aus den Startlöchern schnellte: „Bye-bye, Bayern!“ Zu voreilig, wie sich
       nach der Verletzung des Stürmerstars Anthony Yeboah zeigen sollte. Und so
       war der zu vorlaute Fußballlehrer aus Rivenich bald wieder Geschichte. Sein
       42-jähriger Sohn Dino Toppmöller folgt nun dem Vater. Er erhält einen
       Vertrag bis Sommer 2026, teilten die Hessen am Montag mit.
       
       Die Verpflichtung des ehemaligen Co-Trainers von Julian Nagelsmann beim FC
       Bayern hatte sich seit Wochen abgezeichnet, doch musste erst dessen
       Arbeitspapier aufgelöst werden.
       
       Zuvor hatte Toppmöller schon bei RB Leipzig unter Nagelsmann als Assistent
       gearbeitet. Aus dieser Zeit kannte ihn auch Sportvorstand Markus Krösche,
       der seinen Wunschkandidaten mit Lob überschüttete: „Es war nur eine Frage
       der Zeit, bis Dino Toppmöller in der Bundesliga als Cheftrainer arbeitet.“
       Da habe einer „gelernt, mit wenigen Mitteln Großes zu leisten und junge,
       entwicklungsfähige Spieler auf die nächste Stufe zu heben“.
       
       Krösche wählte diese warmen Worte wohl auch deshalb, weil sein Verhältnis
       zu Vorgänger Oliver Glasner arg belastet war. Selbst der Einzug ins
       Pokalfinale verhinderte die Trennung bekanntlich nicht mehr. Die
       Erwartungen an den Nachfolger des in der Mainmetropole außerordentlich
       beliebten Glasner sind groß, die Erfahrungen als Cheftrainer gleichwohl
       gering.
       
       Mit F91 Düdelingen holte Toppmöller zu Beginn seiner Trainerkarriere
       alleinverantwortlich das Triple in Luxemburg, schaffte es 2018 als erster
       Klub aus dem kleinen Land überhaupt in die Gruppenphase der Europa League.
       Nach einem Intermezzo beim belgischen Erstligisten Royal Excelsior Virton
       heftete er sich an die Fersen von Nagelsmann. Der Austausch soll eng und
       vertrauensvoll gewesen sein. Irgendwann zeichnete sich allerdings ab, dass
       Toppmöller sich dauerhaft nicht als Assistent sah.
       
       ## Zuerst die Qualifikation für die Europa Conference League
       
       Nun heuert er bei einem Verein mit mehr als 130.000 Mitgliedern und dem
       fünfthöchsten Personalaufwand der Bundesliga an, was ein Wagnis sein kann.
       Immerhin kennt er seinen auf Wachstum gepolten Arbeitgeber aus seiner Zeit
       als junger Profi: Zwar bestritt er 2002/2003 nur 16 Zweitliga-Spiele, doch
       seine zwei Tore am 33. Spieltag in Oberhausen eröffneten der Eintracht erst
       die Chance, am letzten Spieltag noch um den Aufstieg zu spielen. Das
       wundersame 6:3 gegen Reutlingen im alten Waldstadion erlebte er selbst auf
       dem Platz mit, als Frankfurt im Fernduell an Mainz vorbeizog.
       
       Klar, dass Toppmöller diese besondere Verbindung betonte: „Nun als
       Cheftrainer zurückzukehren zu diesem Klub mit seiner großartigen
       Emotionalität und seinen einzigartigen Fans im Herzen von Europa, bedeutet
       für mich Ehre und Herausforderung zugleich.“ Dafür bringt er zwei eigenen
       Co-Trainer mit: zum einen Nélson Morgado, der Portugiese kommt von AS
       Monaco, zum anderen Erwin Bradasch, gebürtiger Darmstädter und Vertrauter
       auf seinen ersten Stationen. Dass der neue Eintracht-Coach fließend
       Englisch und vor allem Französisch spricht, ist im Umgang mit dem
       multikulturellen Kader viel wert.
       
       Wie das Aufgebot letztlich aussehen wird, das im Vorlauf auf die neue
       Bundesliga-Saison als Siebter zuerst einmal die Qualifikation für die
       Europa Conference League überstehen muss, um internationale Festspiele
       fortzusetzen, wird spannend. Klar, mit den Transfers von Schweden-Talent
       Hugo Larsson, dem ägyptischen Nationalspieler Omar Marmoush und dem
       ecuadorianischen Abwehrmann Willian Pacho sind wichtige Pflöcke bei der
       Personalplanung eingeschlagen.
       
       Im Grunde hängt die weitere Ausrichtung daran, ob Torjäger Randal Kolo
       Muani wirklich für eine Summe jenseits der 100 Millionen Euro veräußert
       wird. Viele sagen: Der Franzose ist in nur einer Saison so wichtig geworden
       wie Yeboah in seinen besten Zeiten. Auch damit schließt sich der Kreis von
       Vater und Sohn Toppmöller.
       
       12 Jun 2023
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Frank Hellmann
       
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