# taz.de -- Fußballbundesliga: Frankfurt-Gladbach: Die Eintracht bleibt unentschieden
       
       > Mit einem gerade so herausgespielten 1:1 gegen Mönchengladbach setzt
       > Frankfurt seine Serie in der Liga fort: großer Aufwand, wenig Ertrag.
       
 (IMG) Bild: Trainer Oliver Glasner hat nichts Negatives gesehen und will bleiben
       
       Eine letzte Beschwerde wollte [1][Randal Kolo Muani] noch anbringen, als
       der mit Abstand beste Spieler von Eintracht Frankfurt nach Abpfiff auf
       Schiedsrichter Sven Jablonski zuging. Eine kurze Erklärung des souveränen
       Spielleiters aus Bremen genügte, da wusste auch der Torjäger, dass er sich
       am Samstagabend nach dem mäßig befriedigenden Heimspiel gegen Borussia
       Mönchengladbach (1:1) den falschen Adressaten für seinen Frust gesucht
       hatte. Zwar wendete der französische Ausnahmestürmer nach dem von seinem
       Nationalmannschaftskollegen Marcus Thuram mustergültig eingeleiteten
       Kontertor von Jonas Hoffmann (13.) die Niederlage ab, aber
       [2][Europa-League-Sieger] Frankfurt ist durch sieben sieglose
       Bundesligaspiele inzwischen aus den Europacup-Rängen gepurzelt.
       
       Von der Leichtigkeit aus dem Herbst ist bei den Hessen nichts geblieben,
       sie betreiben im Frühjahr nur noch großen Aufwand für geringen Ertrag. „Das
       Ergebnis spiegelt die Leistung nicht wider, denn die Leistung war
       hervorragend – insbesondere die zweite Halbzeit“, urteilte Trainer Oliver
       Glasner, der im trotzigen Tonfall empfahl, „die Tabellensituation
       auszublenden“. Auf die negative Grundstimmung hätten seine Jungs „die
       richtige Antwort“ gegeben: Deshalb wollte er der Mannschaft für ihren
       Willen und Charakter „gratulieren“. Da mochte ein Fußballlehrer partout von
       einem Tief nichts wissen – und bloß nicht zu früh ein Fazit ziehen. „Es ist
       nicht so, dass wir hier unterperformen.“
       
       Gleichwohl weiß Glasner um die aktuell (zu) große Abhängigkeit von
       Mittelstürmer Kolo Muani, 24, dem die besten Spielpartner weggebrochen
       sind. Mario Götze fiel zuletzt nur noch mit Meckern auf (und fehlte
       gesperrt gegen Mönchengladbach), Jesper Lindström ist längerfristig
       verletzt und Daichi Kamada steckt im Formloch, seitdem der Japaner
       entschieden hat, ablösefrei zum kommenden Gegner Borussia Dortmund zu
       wechseln – die Verkündung ist dem Vernehmen nach nur noch Formsache.
       
       Insofern kann die Eintracht frische Impulse gerade gut gebrauchen, die
       diesmal durch den wieder genesenen Dampfmacher Eric Junior Dina Ebimbe, 22,
       das erst im Winter verpflichtete US-Talent Paxten Aaronson, 19, und
       U21-Nationalspieler Faride Alidou, 21, von der Bank kamen, wobei Letzterer
       das 1:1 vorbereitete, bei dem Gladbachs Keeper Jonas Omlin der Ball unter
       dem Körper durchrutschte. Ansonsten hatte der Landsmann und Nachfolger von
       Yann Sommer mit seinen Prachtparaden allein die biederen Borussen im Spiel
       gehalten.
       
       ## Geht Glasner nach England?
       
       Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche fand das Ergebnis angesichts von
       16:4 Torschüssen „zum Kotzen“. Die fehlende Effizienz sei seit Wochen das
       Thema. Hartnäckig weigerte sich der Manager, die mageren elf Punkte in der
       Rückrunde mit den vielen offenen Zukunftsfragen oder nicht beigelegten
       Streitigkeiten auf Führungsebene zu verknüpfen. Schmallippig reagierte
       Krösche zuletzt auch auf Nachfragen, warum Glasner die Offerte zur
       Vertragsverlängerung noch nicht angenommen hat.
       
       Der offenbar aus England umgarnte Österreicher erklärte nun, dass er in die
       Zukunftsplanungen eingebunden sei, mit Krösche würde er bereits über alles
       reden. „Es ist Fakt, dass ich bis 2024 bleibe. Ich denke, dass ich auch
       nächstes Jahr hier Trainer bin“, sagte Glasner bei Sky und wiederholte im
       ZDF: „Ich gehe davon aus, dass ich hier weiter auf der Bank sitze.“
       
       Doch in Frankfurt sind sie mit solchen Lippenbekenntnissen vorsichtig, seit
       sich der Vorvorgänger Niko Kovac beim Buhlen des FC Bayern zu der
       legendären „Stand jetzt“-Bemerkung hinreißen ließ. Ob die aktuell wieder
       sehr launische Diva vom Main und der zuletzt dünnhäutig wirkende
       Cheftrainer wirklich in ein drittes Jahr gehen, könnte entscheidend davon
       abhängen, ob es gelingt, sich wieder für einen internationalen Wettbewerb
       zu qualifizieren.
       
       Es muss nicht die Champions League sein, Europa League oder notfalls auch
       die Conference League tun es auch. Der kürzere Weg scheint, Stand jetzt,
       über den DFB-Pokal zu führen. Vorausgesetzt, das Halbfinale beim VfB
       Stuttgart (3. Mai) wird gewonnen, könnte es in einem Finale in Berlin (3.
       Juni) wieder einmal darum gehen, eine wechselhafte Bundesligasaison zu
       retten.
       
       16 Apr 2023
       
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