# taz.de -- Neue Studie zu Datenmonopolen: Strengere Regeln für Meta und Co.
       
       > Wenn Online-Riesen persönliche Daten anhäufen, verlieren Nutzer:innen
       > die Kontrolle. Die Wissenschaft appelliert deshalb an die Politik.
       
 (IMG) Bild: Und schwupps sind deine Daten gesammelt
       
       Google, Meta, Amazon – diese Unternehmen kennen die meisten Nutzer:innen.
       Und viele wissen auch, dass sich hinter dem Erfolg der Konzerne ein
       riesiger Berg über die Jahre gesammelter persönlicher Daten verbirgt. Diese
       Daten dienen vor allem einem Zweck: daraus Profile zu bilden, auf deren
       Basis möglichst zielgenaue, personalisierte Werbung ausgespielt wird. Die
       Gleichung lautet also: Je mehr Daten, desto genauer kennen die Unternehmen
       die Nutzer:innen, desto mehr werden die beworbenen Produkte gekauft.
       
       Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) [1][hat untersucht],
       wie stark die Unternehmen von den persönlichen Daten profitieren, die sie
       sammeln. Und hat der oben genannten Gleichung noch weitere Aspekte
       hinzugefügt, die – aus Nutzer:innensicht – zu einer Art Teufelskreis
       führen: Mehr Daten führen zu präziserer Werbung und die wiederum zu mehr
       Käufen. Die Plattformen können damit höhere Preise für ihre Werbeflächen
       verlangen und das damit verdiente Geld in Inhalte investieren, die wiederum
       mehr Nutzer:innen anlocken. Damit können sie noch mehr Daten sammeln.
       Datennetzwerkeffekte nennen die Forscher das.
       
       Die starke Akkumulation von Daten verstärkt also die ohnehin schon
       deutlichen Tendenzen zur Monopolisierung in der Plattformökonomie. Die
       Studie macht das am Beispiel von Google fest. Dessen Mutterkonzern Alphabet
       habe sich dank seiner Datenmacht eine praktisch uneinholbare Position im
       Online-Werbemarkt gesichert. „Seinen Vorsprung konnte Google durch seine
       Pionierposition bekommen und auch, weil Behörden spät erkannt haben, dass
       Daten ein zentraler Wettbewerbsfaktor sind“, sagt Studienautor Hannes
       Ullrich.
       
       Die Datenfrage wird zunehmend wichtiger, weil sie Grundlage ist für eine
       noch verhältnismäßig neue Technologie: künstliche Intelligenz (KI). Deren
       Algorithmen lernen auf Basis großer Datenmengen. Unternehmen, die über mehr
       Daten verfügen als die Konkurrenz, haben damit einen weiteren
       Wettbewerbsvorteil. Das macht den Markteintritt für neue Firmen
       schwieriger.
       
       ## Von der Google-Entwicklung lernen
       
       Für Nutzer:innen ist das ein Nachteil, unter anderem, weil sie weniger
       Wahlmöglichkeiten haben. Die Studie weist darauf hin, dass in den
       digitalisierten Märkten Kipppunkte entstehen können. Sind die erreicht,
       werden die Hürden für potenzielle Konkurrenten unüberwindbar.
       
       Die Autoren fordern daher die Politik dazu auf, bei der derzeit in Arbeit
       befindlichen Regulierung von KI diese Befunde mitzudenken. Die bisherige
       Strategie, kaum in die Märkte einzugreifen, führe zu den
       marktbeherrschenden Stellungen, die wir heute bei Big-Tech-Konzernen sehen.
       Um im KI-Markt eine ähnliche Monopolisierung zu vermeiden, plädieren die
       Autoren dafür, von der Google-Entwicklung zu lernen.
       
       16 Jul 2023
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.diw.de/de/diw_01.c.876513.de/publikationen/wochenberichte/2023_27_1/daten_als_wettbewerbsvorteil__regulierer_und_wettbewerbsbehoerden_sollten_aufmerksam_bleiben.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bergt
       
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