# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Resnikow muss gehen
       
       > Selenskyj entlässt seinen Verteidigungsminister. Russland greift die
       > Region Odessa an. Und am Montag empfängt Putin den türkischen
       > Präsidenten.
       
 (IMG) Bild: Dieses von der Ukraine veröffentlichte Foto soll Folgen russischer Angriffe in der Region Odessa zeigen
       
       ## Angriffswelle auf Region Odessa
       
       Russland hat nach ukrainischen Angaben erneut die ukrainische
       Hafeninfrastruktur am Schwarzen Meer und an der Donau mit einer massiven
       Angriffswelle überzogen. In der südlichen Region [1][Odessa] habe die
       ukrainische Luftwaffe 17 russische Drohnen abgeschossen, teilte der
       örtliche Gouverneur Oleg Kiper am Montag im Online-Dienst Telegram mit. In
       der für den Getreideexport wichtigen Hafenstadt Ismajil richteten die
       Geschosse demnach etliche Schäden an.
       
       In mehreren Gebieten des Bezirks Ismajil seien „Lager- und
       Produktionsgebäude, landwirtschaftliche Maschinen und Ausrüstungen von
       Industrieunternehmen beschädigt“ worden, erklärte Kiper weiter. Zivile
       Opfer habe es aber nicht gegeben.
       
       Nach Angaben der ukrainischen Armee setzte Russland bei dem „massiven“
       nächtlichen Angriff, der auf die zivile Infrastruktur im Donauraum
       gerichtet gewesen sei, iranische Angriffsdrohnen vom Typ Schahed ein.
       
       Bereits am Sonntag hatte Russland die Donauhäfen erneut verstärkt ins
       Visier genommen. Nach ukrainischen Angaben wurden bei dem Beschuss eines
       zivilen Industriegeländes an der Donau zwei Menschen verletzt. Zudem wurden
       weitere Drohnenangriffe aus der Schwarzmeerregion Odessa gemeldet.
       
       Die Donau-Häfen an der Grenze zu Rumänien sind seit Russlands Ausstieg aus
       dem Getreideabkommen im Juli zu wichtigen Umschlagplätzen für ukrainische
       Getreideexporte geworden. Das Abkommen hatte der Ukraine trotz des Krieges
       den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht. Seit seinem
       Ausstieg griff Moskau verstärkt die ukrainische Hafeninfrastruktur am
       Schwarzen Meer und an der Donau an. (ap)
       
       Putin und Erdogan treffen sich in Sotschi 
       
       Der russische Präsident Wladimir Putin und der türkische Staatschef Recep
       Tayyip Erdogan treffen sich an diesem Montag zu Gesprächen in Sotschi am
       Schwarzen Meer. Dabei wird es um bilaterale und um internationale Fragen
       gehen, wie der Kreml mitteilte. Ein wichtiges Thema der Gespräche, die am
       Mittag beginnen sollen, ist die von Erdogan geforderte [2][Rückkehr zu dem
       Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide] über das Schwarze
       Meer.
       
       Die Türkei sorge sich zudem um die Sicherheit in der Schwarzmeer-Region,
       hieß es aus Ankara. Putin hatte für eine Rückkehr zu dem im vorigen Jahr
       unter Vermittlung der Erdogan-Regierung und der Vereinten Nationen
       ausgehandelten Abkommen Bedingungen gestellt. So sollten die vom Westen im
       Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine erlassenen Sanktionen
       gelockert werden, damit Moskau auch eigenes Getreide und Düngemittel wieder
       ungehindert exportieren kann. Für die Türkei sind auch die russischen
       Gaslieferungen durch das Schwarze Meer wichtig.
       
       Es ist das erste Treffen der beiden Staatschefs seit Erdogans Wiederwahl im
       Mai. (dpa)
       
       Kreml: Vier US-Schlauchboote zerstört 
       
       Russische Marineflieger haben nach Angaben des russischen
       Verteidigungsministeriums im nordwestlichen Teil des Schwarzen Meeres vier
       US-Schlauchboote mit ukrainischen Landungstruppen zerstört. Die
       Schlauchboote der US-Marine vom Typ Willard seien auf dem Weg zum Kap
       Tarkhankut auf der Halbinsel Krim gewesen, teilt das Ministerium über
       Telegram mit. Die Ukraine äußerte sich zunächst nicht. (rtr)
       
       Selenskyj entlässt Verteidigungsminister Resnikow 
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj entlässt
       Verteidigungsminister Oleksii Resnikow. „Ich glaube, dass das Ministerium
       neue Ansätze und andere Formate der Interaktion sowohl mit dem Militär als
       auch mit der Gesellschaft als Ganzes braucht“, begründete Selenskyj sein
       Vorhaben am Sonntag in einer Video-Ansprache. Resnikow sei bereits seit
       mehr als 550 Tagen Krieg im Amt. Er werde das Parlament noch in dieser
       Woche bitten, Resnikow durch Rustem Umerow zu ersetzen. Umerow ist derzeit
       der Leiter des wichtigsten Privatisierungsfonds der Ukraine.
       
       Resnikow war im November 2021 zum Verteidigungsminister ernannt worden. Er
       hat dazu beigetragen, westliche Militärhilfe für die Ukraine in
       Milliardenhöhe zu sichern. Gegen sein Ministerium gab es allerdings auch
       Korruptionsvorwürfe. Resnikow hatte das als Verleumdungen bezeichnet.
       
       Der Wechsel des Verteidigungsministers muss vom Parlament gebilligt werden.
       Selenskyj sagte, er gehe davon aus, dass die Ernennung Umerows von den
       Abgeordneten gebilligt werde. Umerow leitet seit September 2022 den
       Staatlichen Privatisierungsfonds der Ukraine. Der 41-jährige war auch an
       den Verhandlungen über das Schwarzmeer-Getreideabkommen beteiligt. (rtr)
       
       3 Sep 2023
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Odessa-im-Krieg/!5954924
 (DIR) [2] /Getreideexporte-aus-der-Ukraine/!5950038
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) IOC
 (DIR) Wolodymyr Selenskij
 (DIR) Schwerpunkt Korruption
 (DIR) Oligarchen
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Russland
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Neuer ukrainischer Verteidigungsminister: Markantes Zeichen
       
       Der Verteidigungsminister musste gehen, weil sich die schlechten
       Nachrichten aus seinem Haus häuften. Der Neue könnte ein Joker sein.
       
 (DIR) Estlands Premierministerin in der Kritik: Ehemann mit fragwürdigen Geschäften
       
       Nach Deals ihres Ehemanns mit Russland muss die estnische
       Ministerpräsidentin Kaja Kalles um ihren Posten bangen. Sie soll ihm Geld
       geliehen haben.
       
 (DIR) Odessa im Krieg: Zum Geburtstag nur Alleinunterhalter
       
       Der Stadtgeburtstag von Odessa ist für die Einwohner immer ein besonderer
       Tag. Seit dem Krieg wird allerdings nur klein gefeiert. Ein Besuch.
       
 (DIR) Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratwo: Zum „ausländischem Agenten“ erklärt
       
       Im Jahr 2021 bekam Dmitri Muratow den Friedensnobelpreis. Russland stuft
       ihn nun als „ausländischen Agenten“ ein.
       
 (DIR) Binnenflüchtlinge in der Ukraine: In Zeiten, in denen Hilfe abnimmt
       
       Seit Kriegsbeginn sind Millionen Ukrainer als Binnenflüchtlinge im Land
       verteilt. Viele von ihnen hoffen, bald wieder nach Hause zu können.
       
 (DIR) +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Viele Flugobjekte über Russland
       
       Moskau meldet Ausbau von Flugabwehr. Ukraine baut offenbar Drohnen aus
       Karton. Putin trifft Erdogan am Montag.