# taz.de -- Neuer ukrainischer Verteidigungsminister: Markantes Zeichen
       
       > Der Verteidigungsminister musste gehen, weil sich die schlechten
       > Nachrichten aus seinem Haus häuften. Der Neue könnte ein Joker sein.
       
 (IMG) Bild: Rustem Umerow
       
       Dass der ukrainische Verteidigungsminister [1][Oleksij Resnikow seinen
       Posten räumen muss], dürfte am allerwenigsten ihn selbst überraschen.
       Schließlich ist diese Personalie bereits seit Monaten im Gespräch; schon im
       Frühjahr dieses Jahres schien sein Abgang unmittelbar bevorzustehen. Nach
       wie vor rätseln Beobachter*innen darüber, warum sich Präsident
       Wolodimir Selenski zu diesem Schritt entschlossen hat. Denn Resnikow
       konnten bislang keinerlei persönliche Verfehlungen nachgewiesen werden.
       
       Selenski nennt jetzt als wichtigsten Grund für die Kabinettsumbildung, dass
       es neue Ansätze und andere Formate der Interaktion sowohl mit dem Militär
       als auch mit der Gesellschaft brauche. Wohl wahr. [2][Denn schon wieder
       sind Fälle von Korruption] im Dunstkreis des Verteidigungsministeriums ans
       Tageslicht gekommen.
       
       War es zunächst der Einkauf überteuerter Lebensmittel für die Truppe, ist
       jetzt die Winterkollektion von Uniformen offensichtlich doch etwas zu
       hochpreisig ausgefallen – das kommt bei den Menschen in der Ukraine
       überhaupt nicht gut an. Ihre Steuern fließen schon jetzt zu einem Großteil
       an die Armee.
       
       ## Wer, wenn nicht Umerow?
       
       Und viele Ukrainer*innen kratzen, auch wenn es ihnen wirtschaftlich
       schwerfällt, noch immer ihre letzten Hrywna zusammen, um sie an die Front
       zu schicken. Gerade im Verteidigungsministerium nicht auszumisten und damit
       entschlossen gegen Korruption vorzugehen, das kann sich Selenski einfach
       nicht leisten.
       
       Ein markanteres Zeichen setzt er mit der Wahl von Resnikows Nachfolger, den
       das Parlament noch bestätigen muss. Der Krimtatare Rustem Umerow könnte ein
       Joker sein – vor allem angesichts einer militärischen Entwicklung mit
       offenem Ausgang. International gut vernetzt, dazu gesellschaftlich
       engagiert und politisch erfahren, könnte er künftig ein ganzes Spektrum
       abdecken.
       
       Dazu gehört auch, Verhandlungskanäle offenzuhalten. Diese Fähigkeit hat
       Umerow beim Austausch von Gefangenen bewiesen. Und wer, wenn nicht er wird
       dafür sorgen, [3][dass die Krim auf der Tagesordnung] bleibt.
       
       4 Sep 2023
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Barbara Oertel
       
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