# taz.de -- Treffen von Putin und Kim: Ziemlich beste Schurken
       
       > Russland hofiert den nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un. Wie
       > gefährlich die Achse Moskau–Pjöngjang sein wird, entscheidet vor allem
       > China.
       
 (IMG) Bild: Wladimir Putin und Kim Jong Un besuchen den Weltraumbahnhof Wostotschny
       
       Es bleibt nur die Erniedrigung, verpackt in Liebenswürdigkeiten, in
       Händeschütteln, Lachen. Russland, das all die Jahre die UN-Sanktionen gegen
       [1][Nordkorea] mitgetragen hatte, wonach es dem Kim-Regime untersagt ist,
       Waffen zu exportieren und Raketen zu entwickeln, setzt nun genau in diesem
       Bereich auf Kooperation. Es zeigt Kim Jong Un seine Raketen, es hofft
       selbst auf Waffen für seine Vernichtung der Ukraine.
       
       Moskau hat keine Skrupel, einen der weltweit schlimmsten Diktatoren zu
       empfangen, der Kreml pfeift mittlerweile auf internationale Abmachungen. In
       Zeiten, in denen Russlands Präsident Wladimir Putin sich durch seinen
       angeordneten Überfall der Ukraine ins Abseits manövriert hat, findet er nur
       im Klub mit anderen Gewaltherrschern Platz: Belarus, Iran, nun auch
       Nordkorea. Die Schurken sind zu Freunden geworden.
       
       „Keine Eile, wir haben Zeit“, sagt der russische Präsident Wladimir Putin
       und führt seinen [2][nordkoreanischen „Ehrengast“] durch den russischen
       Weltraumbahnhof Wostotschny, knapp 8.000 Kilometer von Moskau entfernt. Das
       russische Staatsfernsehen bringt das Treffen ausführlich als die Nachricht
       des Tages, spricht von einem „umfassenden Programm“, bei dem es um „alle
       Schlüsselobjekte“ gehen werde. Doch auch die russischen Kommentatoren
       sprechen mehr über Kims Frisur und seinen gepanzerten Zug denn über
       konkrete Ergebnisse des „Gipfels“.
       
       Worum es bei dem Treffen fern im russischen Osten ging und welche Art der
       Zusammenarbeit die beiden Regime pflegen werden, blieb auch nach den
       Gesprächen im Verborgenen. Ob Russland Artilleriegranaten sowjetischer
       Bauart von Nordkorea bekommt und Nordkorea im Gegenzug dazu russische
       Satellitentechnik erhält – dazu äußerten sich die Despoten nicht.
       
       Ohnehin entscheidet letztlich weder Pjöngjang noch Moskau darüber, wie sich
       die russisch-nordkoreanische Achse weiterentwickelt. Es liegt an China, wie
       die Zusammenarbeit ausgestaltet wird. Kims Regime ist von Peking abhängig,
       der Kreml will seinen großen Bruder nicht verprellen. Für den Westen ist
       die sich bildende [3][Allianz im Osten], die sich in Gemeinsamkeiten wie
       Unterdrückung, Folter und Mord trifft, gefährlich.
       
       13 Sep 2023
       
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