# taz.de -- +++ Nachrichten zum Nahost-Krieg +++: Ägypten plant ein Gipfeltreffen
       
       > Diplomatische Bemühungen laufen auf Hochtouren. Die UNO meldet eine
       > Massenflucht in Gaza. Israelis fliehen in Bussen aus dem grenznahen
       > Sderot.
       
 (IMG) Bild: Rauchzeichen: Blick auf den Gaza-Streifen am Sonntagmorgen
       
       ## Wieder Wasser im südlichen Gazastreifen
       
       Israel hat nach Angaben der US-Regierung die Wasserversorgung im Süden des
       Gazastreifens wiederhergestellt. Der Nationale Sicherheitsberater des
       Weißen Hauses, Jake Sullivan, sagte am Sonntag im Fernsehsender CNN,
       israelische Regierungsvertreter hätten ihm mitgeteilt, „dass sie
       tatsächlich die Wasserleitung im südlichen Gazastreifen wieder aufgedreht
       haben“.
       
       Nach dem Großangriff der Hamas am Samstag vergangener Woche hatte Israel
       den von der radikalen Palästinenserorganisation beherrschten Gazastreifen
       vollständig abgeriegelt. Die Lieferung von Treibstoff, Lebensmitteln und
       Wasser in den dicht besiedelten Küstenstreifen wurde gestoppt. (afp)
       
       ## Neun Raketen vom Libanon auf Israel
       
       Neun Raketen sind nach israelischen Militärangaben am Sonntag vom Libanon
       aus auf Israel abgefeuert worden. Die Raketenabwehr habe fünf der Geschosse
       abgefangen. Die israelische Armee habe das Feuer erwidert und die
       Abschussorte im Libanon angegriffen, hieß es in der Mitteilung.
       
       Mehrere Ortschaften im Norden Israels waren erneut in Alarmzustand versetzt
       worden. Im Grenzgebiet heulten wegen des Raketenbeschusses die Sirenen, wie
       die israelischen Streitkräfte berichteten. Zuvor waren auch im westlichen
       Grenzgebiet Raketen aus dem Libanon abgefeuert worden.
       
       Die erneute Raketenabschüsse auf Israel seien „eine Warnung“ und eine
       Vergeltung für israelische Aktionen, hieß es am Sonntag aus Kreisen, die
       der Schiitenorganisation nahe stehen. Es bedeute nicht, dass die Hisbollah
       in den Konflikt eingestiegen sei. (dpa)
       
       ## Ägypten will Gipfeltreffen organisieren
       
       Ägypten will angesichts des Kriegs zwischen Israel und der Hamas ein
       Gipfeltreffen zur Lage der Palästinenser organisieren. Zu den Beratungen
       sollen regionale und internationale Akteure eingeladen werden, „um über die
       Zukunft der palästinensischen Sache“ zu sprechen, teilten die Behörden in
       Kairo am Sonntag mit.
       
       Ägypten gilt traditionell als Vermittler im Nahost-Konflikt. Es hatte 1979
       als erstes arabisches Land Frieden mit Israel geschlossen. Am Sonntag traf
       US-Außenminister Anthony Blinken, der zurzeit mehrere Länder in der Region
       bereist, in Kairo ein. Am Samstag hatte Bundesaußenministerin Annalena
       Baerbock (Grüne) in der ägyptischen Hauptstadt Krisengespräche mit dem
       türkischen und dem ägyptischen Außenminister sowie dem Generalsekretär der
       Arabischen Liga geführt. (afp)
       
       ## Verteidigungsminister: Israel will keinen Krieg im Norden
       
       Israel hat nach den Worten seines Verteidigungsministers Joaw Galant kein
       Interesse an einem Krieg an seiner Front im Norden. Sollte sich die
       Hisbollah zurückhalten, werde Israel die Lage an der Grenze so, wie sie
       gegenwärtig sei, respektieren. Israel grenzt im Norden an den Libanon, wo
       die radikale Hisbollah enormen Einfluss hat. Im Grenzgebiet kommt es immer
       wieder zu Scharmützeln. So hat die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz
       sich in den vergangenen Tagen zu mehreren Angriffen auf Ziele in Israel
       bekannt. Das israelische Militär hat seinerseits Ziele im Süden des
       Libanons angegriffen. Die Hisbollah ist wie die Hamas im Gazastreifen ein
       Erzfeind Israels und spricht dem Staat das Existenzrecht ab. (dpa)
       
       ## 🐾 Nahost-Konflikt in Berlin: Freies Palästina verboten
       
       Polizei und Politik gehen hart gegen jede Form von Palästina-Solidarität
       vor. Demos, Pali-Fahnen und -tücher werden verboten – auch auf Schulhöfen,
       [1][berichten Susanne Memarnia und Uta Schleiermacher.] (taz)
       
       ## Deutsch-jüdischer Sportverband fordert Taskforce
       
       Alon Meyer hat als Präsident des deutsch-jüdischen Sportverbandes Makkabi
       mangelnde Solidarität vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) und vom Deutschen
       Olympischen Sportbund (DOSB) beklagt. „Selbstverständlich vermisse ich dort
       die uneingeschränkte Solidarität. Die hätte sofort kommen müssen. Zwar gab
       es bilaterale Gespräche, Telefonanrufe. Aber das reicht meines Erachtens
       definitiv nicht aus“, sagte Meyer dem Deutschlandfunk.
       
       Vielmehr bedürfe es entsprechender Konsequenzen: „Eine Task Force, die
       eingerichtet werden muss, um solche Hass- und Hetzparolen, die es auch bei
       Bundesligaspielen in der DFL gab, in Zukunft zu vermeiden“, sagte Meyer.
       (dpa)
       
       ## Israel Notstandsregierung tagt erstmals
       
       Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Nachmittag
       erstmals die neue, [2][mit Teilen der Opposition gebildete
       Notstandsregierung einberufen]. Die demonstrierte nationale Einheit sende
       eine Botschaft an die Nation, den Feind und die Welt, sagt Netanjahu und
       droht der Hamas mit ihrer Zerstörung. „Die Hamas dachte, wir würden
       zerstört werden. Wir sind es, die die Hamas zerstören werden.“ Zu Beginn
       der Sitzung verharrten die Kabinettsmitglieder in Stille und im Gedenken
       der 1.300 beim Angriff der Hamas getöteten Israelis. [3][Das zeigt eine
       Videoaufnahme], die Netanjahus Büro veröffentlicht. (rtr)
       
       ## 🐾 Holocaust-Vergleiche: Schwarze Milch der Frühe
       
       Angesichts des Massakers der Hamas in Israel vergleichen auch nichtjüdische
       Deutsche die Ereignisse mit dem Holocaust. Warum das keine gute Idee ist,
       [4][erklärt Caspar Shaller]. (taz)
       
       ## Ironman sagt Rennen in Israel ab
       
       Der Ironman Israel ist eine Woche nach dem Terrorangriff der Hamas abgesagt
       worden. Die Verantwortlichen gaben die Entscheidung am Sonntag bekannt.
       Geplant war das Rennen über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer
       Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen für den 3. November. „Es wäre nicht
       verantwortlich, das Rennen zu dieser Zeit durchzuführen“, hieß es in einem
       Statement auf der Homepage des Ironman Israel, der als Meisterschaft des
       Mittleren Ostens ausgeschrieben war. Zudem sollte an dem Tag ein Rennen
       über die halbe Distanz ausgetragen werden. (dpa)
       
       ## US-Außenminister am Montag nochmal in Israel
       
       US-Außenminister Antony Blinken reist am Montag erneut zu Gesprächen nach
       Israel. Das teilt ein Sprecher des US-Außenministeriums mit. Der
       US-Chefdiplomat war bereits am Donnerstag in Israel und bereist seither
       mehrere Länder in der Region. Derzeit ist er in Ägypten.
       
       Experten sehen das als Zeichen dafür, dass die Suche nach diplomatischen
       Lösungen anhält. Die von Israel angekündigte Bodenoffesive in Gaza könnte
       sich weiter verzögern. (rtr/taz)
       
       ## 🐾 Das Ende der Sicherheit
       
       Vier Jahre war [5][Judith Poppe] taz-Korrespondentin für Nahost. Nun ist
       sie mit der Familie nach Berlin geflohen. Ihre politische und persönliche
       Bilanz [6][finden Sie auf taz.de]. (taz)
       
       ## Ägypten bemüht sich um Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen
       
       Ägypten verstärkt nach eigenen Angaben zusammen mit seinen internationalen
       und regionalen Partnern seine Bemühungen, Hilfe für die Bevölkerung im
       Gazastreifen zu liefern. Die nationale Sicherheit sei für Ägypten die rote
       Linie, erklärt das Präsidialamt in Kairo. Daher werde jeder Plan abgelehnt,
       die Palästinenser aus ihrem Gebiet zu vertreiben. Ägypten schlage vor, ein
       Gipfeltreffen auszurichten, auf dem die jüngsten Entwicklungen rund um die
       Krise im Gazastreifen und die Zukunft der Palästinenserfrage behandelt
       werden sollten. (rtr)
       
       ## Iran warnt Israel vor Einmarsch in den Gazastreifen
       
       Der Iran hat Israel eindringlich vor einem Einmarsch in den Gazastreifen
       gewarnt. Sollte Israel seine „Angriffe auf die wehrlose Bevölkerung des
       Gazastreifens fortsetzen“, könne niemand dafür garantieren, dass der
       Konflikt sich nicht ausweite, sagte Außenminister Hossein Amir-Habdollahian
       nach Angaben seines Ministeriums am Sonntag bei einem Treffen mit dem Emir
       von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani. (afp)
       
       ## Israelis fliehen aus Sderot
       
       Bewohner der südisraelischen Stadt Sderot sind am Sonntag mit Bussen vor
       dem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen geflohen. Sderot hat etwa 34 000
       Einwohner und liegt fast direkt an der Grenze zum Gazastreifen. Die Stadt
       war wiederholt Ziel von Hamas-Raketen.
       
       Einer der Einwohner, Jossi Edri, sagte dem Sender Reschet 13, bevor er
       einen Bus bestieg, die Kinder seien traumatisiert und könnten nachts nicht
       schlafen. Tausende haben die Stadt bereits im Rahmen eines staatlich
       finanzierten Programms verlassen, das Hotelunterbringungen vorsieht, um
       Menschen außer Reichweite der Gewalt zu bringen. Das Programm in Sderot
       wurde am Sonntag ausgeweitet. „Es gibt keinen Grund, nach Sderot
       zurückzukehren“, sagte Bürgermeister Alon Davidi dem Armeeradio: „Es liegt
       an der Frontlinie.“ (ap)
       
       ## Israelische Armee wartet auf politische Entscheidung
       
       Die israelische Armee wartet nach den Worten eines Sprechers auf eine
       „politische Entscheidung“ über den Beginn einer großangelegten
       Bodenoffensive im Gazastreifen. Vor einem israelischen Einmarsch in das
       Palästinensergebiet seien „Gespräche mit unserer politischen Führung“
       notwendig, sagte Armeesprecher Richard Hecht am Sonntag. (afp)
       
       ## UNO meldet Massenflucht im Gazastreifen
       
       Israels Aufforderung, den Norden des Gazastreifens zu verlassen, hat nach
       UN-Angaben eine „Massenflucht“ ausgelöst. „Massenflucht aus dem Norden in
       den Süden des Gazastreifens ist im Gange“, erklärte das UN-Büro für
       humanitäre Angelegenheiten (Ocha) am Sonntag in Genf. Ausgelöst worden sei
       dies durch den Aufruf Israels an 1,1 Millionen Einwohner der Stadt Gaza und
       umliegender Gebiete im Norden des Gazastreifens, in den Süden des
       Palästinensergebietes zu fliehen.
       
       Partner-Hilfsorganisationen hätten berichtet, dass „die Zahl der
       Binnenvertriebenen innerhalb der vergangenen 24 Stunden deutlich gestiegen“
       sei, erklärte Ocha. Ihre genaue Zahl sei nicht bekannt. Zuvor hatte Ocha
       mitgeteilt, dass bis Donnerstag am späten Abend 423.378 Binnenvertriebene
       im Gazastreifen gezählt worden seien. Knapp zwei Drittel davon wurden
       demnach vom UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) in
       insgesamt 102 Notunterkünften beherbergt.
       
       Mediziner im Gazastreifen haben vor einer Katastrophe mit etlichen Toten in
       den Krankenhäusern der Küstenenklave gewarnt. Den Kliniken geht nach der
       Abschaltung des einzigen Elektrizitätskraftwerks im Gazastreifen der
       Treibstoff zum Betrieb von Generatoren aus. Auch an grundlegenden
       medizinischen Versorgungsgütern mangelt es zusehends. Vor einer erwarteten
       israelischen Bodenoffensive werden zudem die Nahrungsmittel- und
       Wasservorräte im Gazastreifen immer knapper. (afp/ap)
       
       ## Staatsmedien: Hamas und Iran beraten sich über „Widerstandsachse“
       
       Der Iran und die islamistische Palästinenserorganisation Hamas haben sich
       über eine Stärkung ihres Widerstands gegen Israel beraten. Bei ihrem
       Treffen in der katarischen Hauptstadt Doha hätten Irans Außenminister
       Hussein Amirabdollahian und Hamas-Chef Ismail Hanija über Möglichkeiten
       gesprochen, die „Achse des Widerstands“ gegen Israel zu stärken, berichtete
       die iranische Staatsagentur Irna am Sonntag.
       
       Gemeint ist damit eine Allianz militanter Gruppen gegen den jüdischen
       Staat. Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans Erzfeind.
       Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen
       Beziehungen in der Region ausgebaut. (dpa)
       
       ## US-Außenminister Blinken trifft saudischen Kronprinz
       
       Der US-Außenministers Antony Blinken hat sich angesichts der Eskalation in
       Nahost am Sonntag auch mit dem saudischen Kronprinz Mohammed bin Salman in
       Riad getroffen. Saudi-Arabien strebe eine Deeskalation in dem anhaltenden
       Konflikt an, sagte der faktische Herrscher des Landes nach Angaben von
       Staatsmedien bei dem Treffen.
       
       Das Königreich lehne jegliche Angriffe auf Zivilisten und Infrastrukturen
       ab, betonte der Kronprinz. Saudi-Arabien intensiviere demnach weiter seine
       Bemühungen, um die Achtung des humanitären Völkerrechts sicherzustellen.
       Dazu zähle auch die Wiederaufnahme von Friedensgesprächen.
       
       Aus dem US-Außenministerium hieß es, dass Blinken bei dem Treffen betont
       habe, dass sich die Vereinigten Staaten „unermüdlich dafür einsetzen, die
       Terroranschläge der Hamas zu stoppen, die Freilassung aller Geiseln
       sicherzustellen und eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern“. Beide
       haben demnach ihr gemeinsames Engagement für den Schutz der
       Zivilbevölkerung und für die Förderung der Stabilität im gesamten Nahen
       Osten und darüber hinaus betont. (dpa)
       
       ## Papst fordert Freilassung aller Geiseln
       
       Papst Franziskus hat von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas
       die Freilassung aller in den Gazastreifen verschleppten Geiseln verlangt.
       „Ich fordere nachdrücklich, dass keine Kinder, Kranken, ältere Menschen,
       Frauen und keinerlei Zivilisten Opfer des Konflikts werden“, sagte das
       Oberhaupt der katholischen Kirche in seinem Sonntagsgebet auf dem
       Petersplatz in Rom. Mit Blick auf die erwartete israelische Bodenoffensive
       fügte er hinzu: „Wichtig ist es, in Gaza humanitäre Korridore einzurichten
       und die gesamte Bevölkerung zu retten.“ (dpa)
       
       ## Warnung vor Reisen nach Israel und Libanon
       
       Das Auswärtige Amt hat seine angekündigte Reisewarnung Israel, die
       Palästinensischen Gebiete und für den Libanon veröffentlicht. „Die Lage ist
       hoch volatil. Eine weitere Verschärfung der Lage und eine Ausweitung des
       Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden“, teilt [7][das Außenministerium
       auf seiner Webseite mit]. Die israelische Armee setze Luftangriffe auf den
       Gazastreifen fort und bereite eine groß angelegte Militäroperation im
       Gazastreifen vor. (rtr/taz)
       
       ## Ein Toter nach Angriff im Norden Israels
       
       Bei dem Angriff auf ein israelisches Dorf an der Grenze zum Libanon hat es
       einen Toten gegeben. Drei weitere Personen seien verletzt worden, teilen
       die libanesische Hisbollah und israelische Mediziner mit. Das israelische
       Militär erklärt, Gegenangriffe auf den Libanon gestartet zu haben.
       
       10.05 Uhr – Israel riegelt die Grenze zum Libanon ab. Man komme nur noch
       bis auf vier Kilometer dort heran, teilt Militärsprecher Daniel Hagari auf
       der Plattform X (früher Twitter) mit. Zudem würde das GPS in dieser Region
       und an der südlichen Grenze zum Gazastreifen mit Absicht unterbrochen. Das
       beeinträchtige die Funktionen von Apps. (rtr)
       
       US-Regierung stellt Schiff zur Ausreise aus Israel bereit 
       
       Die US-Regierung will ihre Staatsangehörigen in Israel nach den
       Terrorangriffen der islamistischen Hamas nun auch auf dem Seeweg aus dem
       Land holen. Das Schiff werde am Montagmorgen in der nördlichen Stadt Haifa
       starten, [8][teilte die US-Botschaft in Israel am Sonntag mit]. Zielhafen
       sei die Stadt Limassol auf Zypern.
       
       Die Plätze auf dem Schiff seien begrenzt und würden in der Reihenfolge der
       Ankunft der Passagiere am Terminal in Haifa vergeben, hieß es. Mitreisen
       könnten ausschließlich US-Bürger und unmittelbare Familienangehörige, also
       Ehepartner oder Kinder. (dpa)
       
       ## Reisewarnung für Israel geplant
       
       Das Auswärtige Amt will in Kürze eine Reisewarnung für Israel aussprechen.
       Das bestätigte ein Ministeriumssprecher am Sonntag der Deutschen
       Presse-Agentur. Es werde außerdem eine Reisewarnung für die
       Palästinensischen Gebiete und den Libanon geben.
       
       Bislang wird vor Reisen nach Israel und die Palästinensischen Gebiete
       „dringend abgeraten“. Für den Gazastreifen besteht bereits eine
       Reisewarnung. Für den Libanon gibt es bislang nur Warnungen für Teile des
       Landes, unter anderem für die grenznahen Gebiete zu Syrien und Israel.
       
       Die nun geplanten Reisewarnungen sind nach Angaben des
       Ministeriumssprechers nicht mit einem Aufruf zur Ausreise verbunden. (dpa)
       
       ## Bundeswehr fliegt Menschen aus Israel aus
       
       Zwei Maschinen der Luftwaffe der Bundeswehr landeten am Sonntagmorgen mit
       insgesamt 80 Passagieren, die aus Israel nach Deutschland ausreisen
       wollten, im niedersächsischen Bundeswehr-Fliegerhorst Wunstorf. Das teilte
       das Einsatzführungskommando bei X, früher Twitter, mit. Die Luftwaffe der
       Bundeswehr hatte am Samstag mit zwei Maschinen vom Typ A 400M Material nach
       Israel gebracht. Wie das Bundesverteidigungsministerium mitteilte, bestand
       auf dem Rückflug nach Deutschland für deutsche Staatsbürger:innen und
       deren Familien, die aus Israel ausreisen wollten, die Möglichkeit
       mitgenommen zu werden.
       
       Ein drittes Flugzeug vom Typ A321 ist derzeit unterwegs. „Die Bundeswehr
       ist mit dem Auswärtigen Amt in enger Abstimmung und unterstützt es bei der
       sogenannten schnellen Luft-Abholung“, erklärte Verteidigungsminister Boris
       Pistorius (SPD). „Auch auf militärische Evakuierungen sind wir vorbereitet,
       falls dies erforderlich werden sollte.“ Das Ministerium betonte zudem: Es
       handele sich nicht um den Einstieg in eine militärische Evakuierung, da
       weiterhin kommerzielle Ausreisemöglichkeiten bestehen.
       
       Am [9][Donnerstag und Freitag hatte die Lufthansa] mit jeweils vier
       Sonderflügen deutsche Staatsbürger:innen von Tel Aviv nach Deutschland
       gebracht. Am Sonntagnachmittag soll es einen Sonderflug der
       Fluggesellschaft Condor von der jordanischen Stadt Akaba an der Grenze zu
       Israel geben. (tat/taz)
       
       ## Israels Armee nennt neues Zeitfenster für Gaza-Evakuierung
       
       Die israelische Armee hat am Sonntag ein weiteres Zeitfenster für eine
       Evakuierung von Zivilisten im Norden des Gazastreifens in Richtung Süden
       genannt. Der israelische Armeesprecher veröffentlichte auf X in arabischer
       Sprache die Information, Einwohner der Stadt Gaza und des nördlichen
       Gazastreifens hätten von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr Ortszeit (09.00 bis 12.00
       Uhr MESZ) Zeit, um eine sichere Fluchtroute zu nutzen. Die Armee werde in
       diesem Zeitraum diesen Korridor nicht angreifen. Wem die Sicherheit seiner
       Familie am Herzen liege, solle sich in Richtung Süden. (dpa)
       
       ## Bodenoffensive wegen des Wetters verschoben
       
       Israels Militär hat den geplanten Einmarsch in den Gazastreifen einem
       US-Medienbericht zufolge wegen widriger Wetterbedingungen um einige Tage
       verschoben. Die Bodenoffensive hätte eigentlich schon dieses Wochenende
       beginnen sollen, sei aber wegen des bewölkten Himmels und der deswegen
       erschwerten Sicht für Piloten und Drohnen vertagt worden, berichtete die
       „New York Times“ unter Berufung auf drei namentlich nicht genannte,
       ranghohe israelische Offiziere. Ziel ist es, die politische und
       militärische Führungsebene der Islamistenorganisation Hamas auszulöschen,
       die vor einer Woche Massaker mit Hunderten Todesopfern in Israel begangen
       hat. (dpa)
       
       Biden bekräftigt US-Unterstützung für Zivilisten in Gaza 
       
       Angesichts einer sich zuspitzenden humanitären Lage im Gazastreifen hat
       US-Präsident Joe Biden seine Unterstützung für den Schutz von Zivilisten in
       dem dichtbeseidelten Palästinensergebiet erneuert. Biden habe in einem
       Telefonat mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu „seine
       Unterstützung für alle Bemühungen zum Schutz der Zivilbevölkerung“
       bekräftigt, erklärte das Weiße Haus am Samstag (Ortszeit).
       
       Wie das Weiße Haus weiter mitteilte, telefonierte Biden auch mit
       Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. In dem Gespräch habe der US-Präsident
       der Palästinensischen Autonomiebehörde „volle Unterstützung“ bei ihren
       Bemühungen zugesichert, den Palästinensern humanitäre Hilfe zukommen zu
       lassen, „insbesondere in Gaza“.
       
       Zudem habe der US-Präsident mit dem israelischen Regierungschef die
       „Koordinierung der USA mit den Vereinten Nationen, Ägypten, Jordanien,
       Israel und weiteren“ Ländern in der Region besprochen, um „sicherzustellen,
       dass unschuldige Zivilisten Zugang zu Wasser, Nahrung und medizinischer
       Versorgung haben“, hieß es in der Erklärung.
       
       Zudem habe Biden das „Recht der Palästinenser auf Würde und
       Selbstbestimmung“ unterstrichen, hieß es aus Washington. Zugleich habe der
       US-Präsident gegenüber Abbas jedoch klargestellt, dass die Hamas nicht für
       das Recht des palästinensischen Volkes auf Würde und Selbstbestimmung
       stehe. (afp)
       
       ## Baerbock dringt auf Freilassung der Geiseln
       
       Nach Krisengesprächen in Ägypten appellierte Außenministerin Annalena
       Baerbock eindringlich an die Hamas, alle Geiseln freizulassen. Der
       Bundesregierung seien acht Fälle von deutschen Staatsangehörigen unter
       ihnen bekannt – die meisten seien Doppelstaatler, sagte die
       Grünen-Politikerin nach einem Treffen mit ihrem ägyptischen Kollegen Samih
       Schukri in Kairo. Man nutze alle Kanäle, „um alles dafür zu tun, dass diese
       unschuldigen Menschen freigelassen werden“.
       
       Palästinensische Terroristen hatten vergangenes Wochenende im Auftrag der
       Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf
       einem Musikfestival angerichtet. Mehr als 1300 Menschen wurden getötet.
       Israel antwortet seither mit heftigen Luftangriffen auf Ziele im
       Gazastreifen, wo nach palästinensischen Angaben vom Samstag mehr als 2200
       Menschen getötet und fast 9000 verletzt wurden. (dpa)
       
       ## Chaos im Gazastreifen: Zehntausende auf der Flucht
       
       Zehntausende Zivilisten im Gazastreifen sind nun auf der Flucht in den
       Süden des von Israel hermetisch abgeriegelten Gebiets. Die israelische
       Armee hatte über zwei zeitlich begrenzte Fluchtrouten informiert, die bis
       zum Samstagnachmittag von Angriffen verschont bleiben sollten.
       UN-Generalsekretär António Guterres forderte sofortigen Zugang für
       humanitäre Hilfe. Die Verlegung schwer kranker und verletzter Patienten ist
       laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unmöglich. „Solche Menschen zu
       transportieren, kommt einem Todesurteil gleich“, betonte sie. Das
       UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge warnte vor akuter
       Wasserknappheit. „Die Menschen, darunter kleine Kinder, Ältere und Frauen,
       werden an schwerer Dehydrierung sterben“, warnte die Organisation. (dpa)
       
       ## USA verlegen weitere Kriegsschiffe nach Nahost
       
       Die USA verlegen derweil weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer,
       unter anderem den Flugzeugträger „USS Dwight D. Eisenhower“, den
       Lenkwaffenkreuzer „USS Philippine Sea“ und zwei Zerstörer. Sie sollen sich
       den bereits in die Region verlegten Schiffen anschließen, wie das
       Verteidigungsministerium in Washington am Samstagabend (Ortszeit)
       mitteilte. Die Kriegsschiffe sollen sich demnach nicht an Kampfhandlungen
       beteiligen, sondern der Abschreckung dienen. Das Weiße Haus betonte auch,
       dass man nicht plane, Bodentruppen nach Israel zu schicken. (dpa)
       
       ## Pro-Palästina-Demonstration in Washington
       
       Am Weißen Haus in Washington haben tausende Menschen gegen die israelischen
       Angriffe auf den Gazastreifen demonstriert. Die Demonstranten riefen
       „Befreit Palästina“ und schwenkten palästinensische Flaggen, während sie am
       Samstag (Ortszeit) durch das Zentrum von Washington zogen. Einige trugen
       Schilder mit Aufschriften wie „Beendet die Besatzung“ und „Feuerpause
       jetzt“. (afp)
       
       ## Pro-Palästina-Demonstrationen in Großbritannien
       
       Ungeachtet von Warnungen der Polizei vor Festnahmen mutmaßlicher
       Hamas-Unterstützer haben am Samstag in Großbritannien zehntausende Menschen
       an pro-palästinensischen Demonstrationen teilgenommen. In London
       versammelten sich die Demonstranten in der Nähe des Hauptsitzes der BBC,
       bevor sie in der Nähe Amtssitzes von Premierminister Rishi Sunak in der
       Downing Street eine Kundgebung abhielten. Ähnliche Kundgebungen fanden im
       nordenglischen Manchester, in den schottischen Orten Edinburgh und Glasgow
       sowie in anderen Städten Großbritanniens statt.
       
       In London bewarfen einige Protestteilnehmer das BBC-Gebäude mit roten
       Farbbomben. Der öffentlich-rechtliche Sender hat sowohl von Unterstützern
       der Palästinenser als auch von Israel Kritik für seine
       Nahost-Berichterstattung geerntet. In dem Protestzug schwenkten einige
       Teilnehmer palästinensische Flaggen oder hielten Transparente mit
       Aufschriften wie „Freiheit für Palästina“, „Beendet das Massaker“ und
       „Sanktionen gegen Israel“ hoch. (afp)
       
       15 Oct 2023
       
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