# taz.de -- +++ Hamas-Angriff auf Israel +++: Hamas meldet Tod von neun Geiseln
       
       > Angeblich sollen sie bei israelischen Luftangriffen getötet worden sein.
       > Baerbock sichert der Familie von Shani Louk Unterstützung zu.
       
 (IMG) Bild: Israelische Soldaten im Grenzgebiet zwischen Israel und Gaza
       
       ## Laut Hamas neun Geiseln ums Leben gekommen
       
       Nach Angaben des bewaffneten Teils der Hamas sind bei israelischen
       Luftangriffen auf den Gazastreifen in den vergangenen 24 Stunden neun
       Geiseln ums Leben gekommen. Darunter seien auch vier Ausländer, teilen die
       Al-Kassam-Brigaden auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die
       Gefangenen seien „aufgrund der zionistischen Bombardierung der Gebiete, in
       denen sie sich aufhielten“, getötet worden. Als Zionisten oder
       zionistisches Regime bezeichnet die Hamas üblicherweise die israelische
       Führung. Bereits am Freitag hatte die Hamas über 13 getötete Entführte
       durch israelische Luftschläge berichtet. Ein Sprecher des Militärs sagte,
       die Berichte würden geprüft. (rtr/dpa)
       
       ## Frankfurt: Pro-Palästina-Demo bleibt verboten
       
       Die für Samstagnachmittag in Frankfurt am Main geplante
       pro-palästinensische Demonstration [1][bleibt verboten]. Der Hessische
       Verwaltungsgerichtshof in Kassel bestätigte die ursprüngliche
       Verbotsverfügung durch die Stadt Frankfurt, wie er selbst sowie die Polizei
       mitteilten. Die Vorkommnisse bei ähnlichen Versammlungen begründeten die
       Gefahr, dass die „öffentliche Sicherheit bei Durchführung der heutigen
       Versammlung unmittelbar gefährdet“ sei, führte der Verwaltungsgerichtshof
       aus.
       
       Das Verwaltungsgericht in Frankfurt hatte das Verbot der Stadt am Freitag
       gekippt und die Untersagung der auf dem Opernplatz geplanten Kundgebung
       „Ein freies Palästina“ für „offensichtlich rechtswidrig“ erklärt.
       „Verdachtsmomente“ zum Verlauf der Demo reichten nicht aus.
       
       Dieser Beschluss des Verwaltungsgerichts war allerdings noch nicht
       rechtskräftig, da die endgültige gerichtliche Entscheidung fehlte. Diese
       lieferte nun der Verwaltungsgerichtshof. Die Polizei schrieb im
       Internetdienst X (vormals Twitter), sie werde zur „Durchsetzung der
       Verbotsverfügung“ mit zahlreichen Kolleginnen und Kollegen im Einsatz sein.
       
       Die Stadt Frankfurt hatte die Versammlung ursprünglich mit Verweis auf
       vorherige pro-palästinensische Kundgebungen verboten, bei denen die
       Angriffe der radikalislamischen Hamas auf Israel bejubelt worden waren.
       Demnach waren Straftaten wie Volksverhetzung, Billigung von Straftaten und
       die öffentliche Aufforderung zu Straftaten zu befürchten. Auch
       israelfeindliche und antisemitische Äußerungen seien zu befürchten,
       argumentierte die Stadt. Dieser Auffassung schloss sich der
       Verwaltungsgerichtshof nun an. (afp)
       
       ## Köln: Pro-Palästina-Demo findet doch statt
       
       Eine ursprünglich von der Polizei verbotene Pro-Palästina-Demonstration in
       Köln darf am Samstag nun doch in unmittelbarer Nähe einer
       Pro-Israel-Versammlung stattfinden. Das Kölner Verwaltungsgericht habe dem
       Eilantrag des Versammlungsanmelders – einem Mitglied der Palästinensischen
       Gemeinde Köln – stattgegeben, teilte die Polizei in der Domstadt mit.
       Beginn war 15.00 Uhr.
       
       Die Ordnungshüter hatten am Freitag die Veranstaltung auf dem Heumarkt
       untersagt und dies mit deutlichen Anhaltspunkten für eine verschärfte
       Sicherheitslage begründet. Der Argumentation der Polizei folgte das Gericht
       aber nicht und ließ die Demo zu, bei der 100 Teilnehmer angemeldet waren.
       Polizeipräsident Falk Schnabel rief die Teilnehmer zur Besonnenheit auf.
       
       Kurz vor Beginn der kurzfristig wieder zugelassenen Demo waren einige
       Dutzend Pro-Palästina-Demonstranten am Samstagnachmittag auf dem Heumarkt.
       Auf der anderen Seite des Platzes fand währenddessen bereits die
       Pro-Israel-Demo mit rund 200 Menschen statt. „Wir sind mit starken Kräften
       vor Ort und werden verhindern, dass es Probleme gibt“, sagte ein
       Polizeisprecher. (dpa)
       
       ## Libanon macht Israel für Tod von Journalisten verantwortlich
       
       Der Libanon hat die israelische Armee für den Tod eines Videojournalisten
       der Nachrichtenagentur Reuters an der Grenze zwischen Israel und dem
       Libanon verantwortlich gemacht. „Der israelische Feind hat eine Rakete
       abgeschossen, die ein ziviles Presse-Fahrzeug ins Visier genommen hat, was
       zum [2][Tod des Videojournalisten Issam Abdallah] führte“, erklärte die
       libanesische Armee am Samstag. Auch die Mutter des Journalisten machte
       Israel verantwortlich.
       
       Der libanesische Regierungschef Nadschib Mikati sprach in einer Erklärung
       von einem „direkten Ins-Visier-Nehmen von Journalisten durch den
       israelischen Feind im Rahmen seiner andauernden Aggression gegen das
       libanesische Territorium“. Das libanesische Außenministerium sprach
       ebenfalls von einem „vorsätzlichen Mord“ und „einem eklatanten Angriff auf
       die Pressefreiheit“.
       
       Die israelische Armee leitete eine Untersuchung ein. „Der Tod des
       Journalisten tut uns sehr leid“, sagte Armeesprecher Richard Hecht am
       Samstag in Tel Aviv vor Journalisten. Die israelische Armee übernahm
       allerdings nicht die Verantwortung für den Tod des Journalisten, der bei
       Gefechten an der Grenze am Freitag auf libanesischer Seite ums Leben
       gekommen war. (afp)
       
       ## Familie von Shani Louk: Baerbock sicherte Unterstützung zu
       
       Im Fall der mutmaßlich von Hamas-Terroristen in den Gazastreifen
       [3][verschleppten Deutschen Shani Louk] hat Außenministerin Annalena
       Baerbock (Grüne) der Familie nach deren Angaben ihre Unterstützung
       zugesichert. Konkrete Ergebnisse habe es bei dem Treffen am Freitag in
       Israel jedoch nicht gegeben, sagte Wilfried Gehr am Samstag der dpa. Gehr
       ist der Lebensgefährte von Shanis Tante, die in Sulz am Neckar in
       Baden-Württemberg lebt.
       
       Die 22-jährige Shani Louk soll beim Terrorangriff auf Israel am vergangenen
       Wochenende nach Überzeugung ihrer Familie verschleppt worden sein. Sie sei
       bei dem Musikfestival in der israelischen Negev-Wüste von der
       islamistischen Hamas als Geisel genommen worden. Shani Louks Familie, die
       teils in Ravensburg und in Sulz am Neckar lebt, geht davon aus, dass die
       junge Frau schwer verletzt, aber am Leben sei und sich im Gazastreifen
       befinde.
       
       Shanis Mutter Ricarda hatte sich mit der Bitte um Hilfe an die
       Öffentlichkeit gewandt. Auch die Tante der jungen Frau hatte an die
       Behörden appelliert. Die Familien hätten bei dem Treffen mit Baerbock die
       Geschichten der Verschleppten erzählen dürfen, und bei der Außenministerin
       seien dabei auch ein paar Tränen geflossen, sagte Gehr. Shanis Mutter
       Ricarda habe durch das Treffen etwas beruhigt werden können. (dpa)
       
       ## Medien: US-Bürger dürfen von Gaza nach Ägypten ausreisen
       
       Die USA haben Medienberichten zufolge eine vorübergehende Öffnung des
       Grenzübergangs Rafah von Gaza nach Ägypten für US-Bürger ausgehandelt. Die
       israelische und die ägyptische Regierung hätten zugestimmt,
       US-amerikanischen Staatsangehörigen am Samstag zwischen 12.00 und 17.00 Uhr
       Ortszeit (11.00 bis 16.00 Uhr MESZ) die Ausreise von Gaza nach Ägypten zu
       gestatten, berichteten die Zeitungen „New York Times“ und „Washington Post“
       unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten des US-Außenministeriums.
       
       Beobachter am dem Grenzübergang sahen hingegen zu Beginn des Zeitfensters
       zunächst noch keine Anzeichen für eine Öffnung. Es liefen Gespräche, hieß
       es nur.
       
       Unklar war auch, ob möglicherweise auch andere ausländische
       Staatsangehörige die Grenze überqueren könnten. Es sei zudem möglich, dass
       die islamistische Hamas versuchen würde, Menschen an der Ausreise zu
       hindern, berichteten die Zeitungen. Der Golfstaat Katar, der zu den
       wichtigsten Unterstützern der Hamas zählt, sei diesbezüglich im Gespräch
       mit den Islamisten. (dpa)
       
       ## Palästinensische Opferzahl steigt auf 2215
       
       Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten
       Palästinenser ist auf 2215 gestiegen. Zudem seien 8714 Menschen verletzt
       worden, teilte das Gesundheitsministerium in der von der islamistischen
       Hamas kontrollierten Küstenenklave am Samstag mit. Unter den Toten seien
       724 Kinder und Jugendliche sowie 458 Frauen.
       
       Eine Woche nach den verheerenden Terrorattacken auf Israel liegt die Zahl
       der Toten durch die israelischen Gegenangriffe bereits ähnlich hoch wie
       nach dem 50-tägigen Krieg zwischen Israel und der Hamas im Sommer 2014.
       Damals starben 2200 Palästinenser und mehr als 70 Israelis. (dpa)
       
       ## Einer der Anführer des Hamas-Angriffes getötet
       
       Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Anführer des
       Großangriffs der Hamas auf Israel getötet. Ali Kadi habe als Kommandeur
       einer Eliteeinheit den Überfall bewaffneter Kämpfer auf Ortschaften im
       Süden Israels vor einer Woche angeführt, teilte die Armee am Samstag mit.
       Er sei bei einem Luftangriff getötet worden. (afp)
       
       ## Israel besteht auf Evakuierung
       
       Das von der islamistischen Hamas angegriffene Israel besteht trotz massiver
       internationaler Kritik auf einer schnellen Evakuierung von mehr als einer
       Million Zivilisten im Gazastreifen. Angesichts einer drohenden
       Bodenoffensive in den dicht besiedelten Küstenstreifen am Mittelmeer teilte
       das israelische Militär mit, für die Einwohner des nördlichen Gazastreifens
       gebe es bis zum Nachmittag einen sicheren Korridor für die Flucht in den
       Süden des abgeriegelten Gebiets. Schon am Vortag hatte die Armee alle
       Zivilisten aufgerufen, sich schleunigst in ein Gebiet südlich des Wadi Gaza
       zu begeben. Unter der Zivilbevölkerung brach Panik aus. Sogar US-Präsident
       Joe Biden zeigte sich besorgt. (dpa)
       
       ## Annäherung zwischen Saudi-Arabien und Israel gestoppt
       
       Saudi-Arabien hat inmitten des Kriegs zwischen Israel und der
       radikalislamischen Hamas nach Angaben aus Regierungskreisen in Riad die
       Gespräche über eine Annäherung an Israel ausgesetzt. „Saudi-Arabien hat
       beschlossen, die Gespräche über eine mögliche Normalisierung zu
       unterbrechen“, sagte eine regierungsnahe Quelle am Samstag in Riad der
       Nachrichtenagentur AFP. Die US-Regierung sei über diesen Schritt informiert
       worden.
       
       US-Außenminister Anthony Blinken, der nach seinem Solidaritätsbesuch in
       Israel mehrere Länder in der Region bereist, hält sich derzeit in der
       saudiarabischen Hauptstadt auf.
       
       Zwischen Israel und Saudi-Arabien hatte sich jüngst eine Annäherung
       abgezeichnet. Eine mögliche Normalisierung der Beziehungen wurde von
       US-Präsident Joe Biden vorangetrieben. Der Krieg zwischen Israel und der
       Hamas könnte die Annäherung nun aber gefährden.
       
       Das saudiarabische Außenministerium hatte am Freitag erklärt, es lehne
       Israels Aufforderung „zur Zwangsumsiedlung der palästinensischen
       Bevölkerung im Gazastreifen“ kategorisch ab und verurteile „die anhaltende
       Bombardierung wehrloser Zivilisten“. (afp)
       
       ## OIZ verurteilt israelischen Umgang mit Bewohnern von Gaza
       
       Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit hat am Samstag den
       israelischen Umgang mit Palästinensern im Gazastreifen verurteilt. Die 57
       Länder der OIZ teilten mit, sie lehnten Aufforderungen „der Besatzungsmacht
       Israel zur Zwangsumsiedlung des palästinensischen Volkes“ absolut ab. Die
       in Saudi-Arabien ansässige Organisation rief außerdem dazu auf, Korridore
       für Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu eröffnen. Derzeit wird das
       Gebiet von Israel blockiert, so dass weder Lebensmittel noch Medikamente
       geliefert werden können. (ap)
       
       ## WHO-Hilfsgüter in Ägypten eingetroffen
       
       Ein Flugzeug mit medizinischen Hilfsgütern der Weltgesundheitsorganisation
       für den Gazastreifen ist am Samstag auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel
       gelandet. Dort warte die Maschine am Flughafen Al-Arisch auf die
       Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah, teilte der Generaldirektor der
       WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, mit.
       
       „Wir sind bereit, die Hilfsgüter zu verteilen, sobald der humanitäre Zugang
       über den Grenzübergang hergestellt ist“, schrieb Tedros auf der Plattform
       X, früher bekannt als Twitter. Rafah musste Anfang der Woche geschlossen
       werden, nachdem israelische Luftangriffe das Tor auf der palästinensischen
       Seite getroffen hatten. Tedros appellierte auch an Israel, seine
       Entscheidung zu überdenken, 1,1 Millionen Menschen zur Evakuierung in den
       südlichen Teil des Gazastreifens aufzufordern: „Das wäre eine menschliche
       Tragödie.“ (ap)
       
       ## Thüringer Verfassungsschutz warnt vor Anschlägen
       
       Der Thüringer Verfassungsschutz warnt nach Medieninformationen vor dem
       Hintergrund des Nahost-Konflikts vor islamistischen Anschlägen in
       Deutschland. Es könne passieren, dass radikalisierte Sympathisanten der
       Hamas es „nicht mehr nur beim Demonstrieren und bei Hasstiraden und
       einzelnen körperlichen Angriffen belassen, sondern möglicherweise konkrete
       Anschläge gegen jüdische und israelische Einrichtungen und Personen
       verüben“, sagte Landesverfassungsschutzpräsident Stephan Kramer dem
       Handelsblatt vom Samstag.
       
       Motiviert durch die Taten der radikalislamischen Hamas in Israel seien auch
       „neue und intensivere Aktivitäten anderer Islamisten“ denkbar, sagte
       Kramer. Diese hätten ihren Kampf gegen den Westen schließlich nicht
       aufgegeben. „Deutschland wird dort ganz offen als der Feind der Muslime
       gesehen.“
       
       Der Thüringer Verfassungsschutz-Chef rechnet außerdem mit einer Zunahme
       antisemitischer Übergriffe in Deutschland. „Die Hamas ruft jetzt wieder zu
       offener Gewalt an Juden, jüdischen Restaurants, Läden und Synagogen in
       allen Teilen der Welt auf“, sagte er. Mit Sorge sieht er deshalb die
       derzeitigen Sympathie- und Solidaritätsbekundungen auf deutschen Straßen
       für die Hamas. Dies zeige deutlich, „welche neue Eskalationsstufe und
       Enthemmung wir offensichtlich auch hierzulande mittlerweile erreicht
       haben“. (dpa)
       
       ## Israels Armee sichert Zeitraum ohne Angriffe zu
       
       Das israelische Militär hat den Einwohnern des nördlichen Gazastreifens
       auch am Samstag wieder einen Zeitraum ohne Angriffe zugesichert, um sich in
       den Süden der Küstenenklave zu begeben. Zwischen 10.00 und 16.00 Uhr
       Ortszeit (09.00 bis 15.00 Uhr MESZ) sollen die Bewohner von Beit Hanun auf
       einer eingezeichneten Fluchtroute nach Chan Junis gehen, wie ein Sprecher
       der Armee in arabischer Sprache auf der Plattform X (früher Twitter)
       mitteilte. Dort sei in den angegeben Stunden Bewegung „ohne Schaden“
       möglich. Seit dem beispiellosen Massaker an israelischen Zivilisten durch
       Terroristen im Auftrag der Hamas in Grenzorten und auf einem Musikfestival
       fliegt das israelische Militär massive Luftangriffe auf Ziele in dem dicht
       besiedelten Küstenstreifen.
       
       An Israels Aufforderung zur Massenevakuierung gibt es viel Kritik. Die
       Vereinten Nationen forderten Israel bereits am Freitag auf, die Anweisung
       zu widerrufen. Es drohe eine „katastrophale Situation“. Auch aus
       Saudi-Arabien und Ägypten gab es scharfe Kritik. Beobachter gehen davon
       aus, dass das israelische Militär die mehr als eine Million Palästinenser
       im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung aufgefordert hat, weil eine
       Bodenoffensive bevorsteht. (dpa)
       
       ## Pro-palästinensische Demo in New York
       
       Tausende Menschen haben sich in New York an einer pro-palästinensischen
       Demonstration beteiligt. Sie forderten am Freitag ein Ende der
       „israelischen Besatzung“ und die „Befreiung“ der palästinensischen Gebiete,
       wie AFP-Reporter berichteten. Die Demonstrierenden warfen Israel einen
       „Völkermord“ vor und forderten die US-Regierung auf, ihre Unterstützung für
       den Verbündeten Israel einzustellen.
       
       Im Stadtteil Brooklyn versammelten sich zudem zahlreiche Demonstranten vor
       dem Haus des Mehrheitsführers der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, der
       eine Reise mit einer Kongressdelegation nach Israel plant. Dutzende
       Demonstranten, die dort den Verkehr blockierten, wurden festgenommen. Etwa
       200 pro-palästinensische Demonstranten versammelten sich außerdem in Miami
       im US-Bundesstaat Florida. Die Polizei trennte sie von dutzenden
       Demonstranten, die in der Nähe zu einer pro-israelischen Kundgebung
       zusammengekommen waren.
       
       New York ist die Stadt mit den meisten jüdischen Einwohnern außerhalb
       Israels. Seit dem Großangriff der Hamas auf Israel gab es in der
       US-Metropole eine Reihe Demonstrationen zur Unterstützung der Palästinenser
       sowie Solidaritätskundgebungen mit den Opfern in Israel. (afp)
       
       ## Annalena Baerbock in Ägypten
       
       Außenministerin Annalena Baerbock hält sich zur Fortsetzung ihrer
       Krisengespräche im Nahen Osten in Ägypten auf. Nach Angaben aus dem
       Auswärtigen Amt wollte sich die Grünen-Politikerin am Samstagmittag in der
       Hauptstadt Kairo mit Außenminister Samih Schukri treffen. Aus
       Delegationskreisen hieß es, neben der regionalen Lage nach den Angriffen
       der islamistischen Hamas auf Israel würden bei den Gesprächen in Ägypten
       auch die Bemühungen um die Freilassung der von den Islamisten nach Gaza
       verschleppten Geiseln im Mittelpunkt stehen.
       
       Auch die humanitären Bemühungen Ägyptens für die Zivilbevölkerung in Gaza
       würden Thema sein. Baerbock wollte in Kairo außer Schukri auch den
       Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheit, treffen.
       
       Baerbock war am Freitagabend aus Israel nach Ägypten weiter gereist. Der
       Airbus der Flugbereitschaft der Bundeswehr, mit dem Baerbock von Berlin
       nach Tel Aviv geflogen war, kehrte mit deutschen Staatsangehörigen an Bord
       nach Deutschland zurück. [4][Auf der Plattform X schrieb das Auswärtige
       Amt]: „Weitere 850 deutsche Staatsangehörige haben soeben den Flughafen Tel
       Aviv verlassen. Außenministerin @ABaerbock wünschte allen eine gute und
       sichere Heimreise.“ Baerbock reiste mit einer kleineren Maschine der
       Flugbereitschaft nach Ägypten. (dpa)
       
       ## Angeblich hochrangiger Hamas-Kommandeur getötet
       
       Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen
       Kommandeur der radikalislamischen Hamas getötet. Die Luftwaffe habe während
       der vergangenen 24 Stunden Kommandozentralen der Palästinenserorganisation
       im Gazastreifen bombardiert und dabei den Chef der „Luftaktivitäten“ der
       Hamas, Murad Abu Murad, getötet, teilte die Armee am Samstag mit. Sie
       bezeichnete Murad als einen der Hauptverantwortlichen für die „tödliche
       Offensive“ der Hamas gegen Israel. Die Palästinenserorganisation bestätigte
       den Tod des Kommandeurs zunächst nicht. (afp)
       
       ## Israelischer Militärsprecher äußert sich zur Lage
       
       Nach dem Ablauf der von Israel gesetzten Frist zur Evakuierung von
       Gaza-Stadt äußert sich ein israelischer Militärsprecher in einer
       Video-Pressekonferenz zur Lage. „Wir haben eine signifikante Bewegung
       palästinensischer Zivilisten in Richtung Süden festgestellt“, sagt der
       Sprecher, ohne auf die Frist einzugehen oder Fragen dazu zuzulassen.
       
       „Rund um den Gazastreifen bereiten sich israelische Soldaten der Reserve in
       Formation auf die nächste Phase der Einsätze vor.“ Sie seien „überall“ rund
       um den Gazastreifen postiert, im Süden, im Zentrum und im Norden. „Und sie
       bereiten sich auf jedes Ziel vor, das sie bekommen, auf jede Aufgabe.“ Der
       „Endzustand dieses Krieges“ werde darin bestehen, die Hamas und ihre
       militärischen Fähigkeiten zu zerschlagen und die Situation grundlegend zu
       verändern, „so dass die Hamas nie wieder in der Lage sein wird,
       israelischen Zivilisten oder Soldaten Schaden zuzufügen“. (rtr)
       
       ## Guterres fordert Freilassung aller Geiseln
       
       UN-Generalsekretär Antonio Guterres fordert eine sofortige Freilassung
       [5][aller Geiseln] innerhalb des Gaza. Wie er in einem auf X, vormals
       Twitter, veröffentlichten Statement erklärt, müssten das humanitäre
       Völkerrecht und die Menschenrechte respektiert und eingehalten werden.
       „Zivilisten müssen geschützt werden und dürfen nicht als Schutzschilde
       benutzt werden. Alle Geiseln in Gaza müssen sofort freigelassen werden“, so
       Guterres. (rtr)
       
       ## Josep Borell: Weltgemeinschaft hat im Nahostkonflikt versagt
       
       Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat der Weltgemeinschaft Fehler im
       Umgang mit einer potenziellen Zwei-Staaten-Lösung für Israelis und
       Palästinenser vorgeworfen. „Die Welt hat kläglich versagt, vor 30 Jahren
       gab es keinen Erfolg bei dieser Zwei-Staaten-Lösung“, sagte Borrell am
       Samstag in Peking. Der Spanier räumte aber auch ein, dass zwei getrennte
       Staaten für Israelis und Palästinenser zwar ein erstrebenswertes Ziel für
       die Zukunft seien, der laufende Konflikt aber nicht dadurch gelöst werden
       könne. Borrell sprach in der chinesischen Hauptstadt mit Außenminister Wang
       Yi über internationale Sicherheitsfragen.
       
       „Gerade erleben wir eine grässliche humanitäre Lage in Gaza“, sagte
       Borrell. Er stellte sich erneut hinter die Haltung der UN, die sich
       öffentlich vom Aufruf des israelischen Militärs zur Massenevakuierung des
       nördlichen Gazastreifens gen Süden distanziert hatten. So viele Menschen
       könnten sich in so kurzer Zeit nicht auf den Weg machen, das sei unmöglich,
       sagte der 76-Jährige. Israel habe das Recht, sich zu verteidigen, betonte
       Borrell. Dieses Recht müsse jedoch im Einklang mit dem Völkerrecht ausgeübt
       werden.
       
       Angesprochen darauf, ob er China gebeten habe, seinen Einfluss im Nahen
       Osten zu nutzen, sagte Borrell: „Sicherlich haben wir darüber gesprochen,
       was jeder von uns tun kann, um zu versuchen, mit der Lage umzugehen.“ Die
       Volksrepublik versucht ihre neutrale Position zu bewahren und gute
       Beziehungen sowohl zu Israel als auch zu den Palästinensern zu pflegen. Die
       Hamas-Attacken vom vergangenen Wochenende verurteilte China bislang nicht,
       stattdessen wurde lediglich kritisiert, dass Zivilisten ihr Leben in dem
       Konflikt verloren. (dpa)
       
       ## China unterstützt Arabische Liga
       
       Wie das chinesische Außenministerium mitteilt, hat sich Chinas
       Sondergesandter für den Nahen Osten, Zhai Jun, mit Vertretern der
       Arabischen Liga zu einer Dringlichkeitssitzung anlässlich die Krise in
       Israel und im Gaza getroffen. Der Gesandte habe bei dem Treffen erklärt,
       dass China die 22 Mitglieder der Arabischen Liga unterstütze und für das
       palästinensische Volk weiterhin humanitäre Hilfe leiste. „Die
       internationale Gemeinschaft sollte sich ernsthaft bemühen, zur richtigen
       Grundlage der Zweistaatenlösung zurückzukehren, um die friedliche
       Koexistenz der beiden Staaten Palästina und Israel zu verwirklichen“, sagte
       Zhai laut der Erklärung des Ministeriums. (rtr)
       
       ## Zehntausende bereits in den südlichen Gazastreifen geflohen
       
       Den Schätzungen des UN-Büros für humanitäre Hilfe (OCHA) zufolge sind im
       Gazastreifen [6][Zehntausende Menschen bereits in den Süden geflohen].
       Israel hatte den Palästinensern 24 Stunden Zeit gegeben, den Norden der
       Enklave in Vorbereitung auf die bevorstehende Bodenoffensive zu verlassen.
       Wie OCHA mitteilt, seien bereits vor der Aufforderung zur Evakuierung
       insgesamt bereits 400.000 Palästinenser wegen des Konflikts vertrieben
       worden. (rtr)
       
       Israel beschießt Hisbollah-Miliz im Südlibanon 
       
       Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben am frühen Samstagmorgen
       die [7][radikale Hisbollah-Miliz] im Südlibanon beschossen. Man habe mit
       der Aktion auf das „Eindringen nicht identifizierter Flugobjekte nach
       Israel“ und den Beschuss einer israelischen Drohne reagiert, so das
       Militär. (rtr)
       
       ## Guterres: „Flucht aus Gaza-Stadt extrem gefährlich“
       
       UN-Generalsekretär Antonio Guterres bezeichnet die Flucht von Zivilisten
       aus Gaza-Stadt in Richtung Süden als „extrem gefährlich“. Guterres schrieb
       dazu auf X, vormals Twitter: „Mehr als eine Million Menschen durch ein
       dicht besiedeltes Kriegsgebiet an einen Ort zu bringen, an dem es keine
       Nahrungsmittel, Wasser oder Unterkünfte gibt, während das gesamte Gebiet
       des Gazastreifens belagert wird, ist extrem gefährlich – und in einigen
       Fällen einfach nicht möglich.“ (rtr)
       
       ## Biden: „Versuchen, amerikanische Geiseln zu finden“
       
       US-Präsident Joe Biden erklärt in einem Interview, dass seine Regierung im
       Moment intensiv daran arbeite, amerikanische Geiseln zu finden. „Ich werde
       nicht ins Detail gehen, aber wir arbeiten mit Hochdruck daran“, so Biden in
       einem am Freitag veröffentlichten Interview. (rtr)
       
       ## Erster US-Evakuierungsflug in Athen gelandet
       
       Der erste vom US-Außenministerium organisierte Flug zur Evakuierung
       amerikanischer Staatsbürger ist in Athen gelandet. Dies bestätigt die
       US-Regierung. Der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, sagte, die
       Regierung prüfe auch Abflugmöglichkeiten auf dem Seeweg, um Amerikanern und
       Amerikanerinnen in Israel zu helfen. „Wir versuchen nur, die Möglichkeiten
       zu erweitern“, so Kirby gegenüber Reportern und fügte hinzu, dass die Flüge
       fortgesetzt würden. Einem Insider zufolge sind weitere Charterflüge
       zwischen Athen und Tel Aviv bis zum 19. Oktober geplant. Mehr als 400
       Amerikaner hatten sich bereits für den ersten Evakuierungsflug angemeldet.
       (rtr)
       
       ## Russland legt Resolutionsentwurf im Sicherheitsrat vor
       
       Russland legt im UN-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf zum Konflikt
       zwischen Israel und der Hamas vor. Aus dem von der Nachrichtenagentur
       Reuters eingesehenen, einseitigen Papier geht hervor, dass Russland einen
       humanitären Waffenstillstand fordert und Gewalt gegen Zivilisten sowie alle
       terroristischen Handlungen verurteilt.
       
       In dem Resolutionsentwurf werden auch die Freilassung von Geiseln, der
       Zugang für humanitäre Hilfe und die sichere Evakuierung von Zivilisten in
       Not gefordert. Diplomaten zufolge wurde der Text bereits den 15-köpfigen
       Rat während einer Klausurtagung zu dem Konflikt am Freitag vorgelegt. Der
       russische Resolutionsentwurf bezieht sich auf Israel und die Palästinenser,
       nennt aber nicht direkt die Hamas. Für eine Resolution des
       UN-Sicherheitsrats sind mindestens neun Stimmen erforderlich, ohne dass die
       USA, Großbritannien, Frankreich, China oder Russland ihr Veto einlegen.
       (rtr)
       
       14 Oct 2023
       
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