# taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Wandeln Kühe Gras in Milch um?
       
       > Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
       > beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Terje, 8 Jahre alt.
       
 (IMG) Bild: Auf einer Weide fressen Rinder Gras, Kräuter und Klee in enormen Mengen
       
       Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
       beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Terje, 8 Jahre alt. 
       
       Lieber Terje, die kurze Antwort ist: Ja. Die längere Antwort führt uns
       hinein in den Schlund der Kuh, durch ihre vier (!) Mägen hindurch und in
       den Euter, wo die Milch rauskommt. Es wird dunkel und glitschig – bist du
       bereit?
       
       Dann los! Wahrscheinlich ist dir schon aufgefallen, dass sich Kühe auf der
       Weide wirklich pausenlos mit Gras vollstopfen. Bis zu 100 Kilogramm davon
       rupfen sie täglich mit ihrer langen rauen Zunge heraus und machen dann
       etwas, wovor dich Erwachsene bestimmt schon mal gewarnt haben: Sie
       schlucken ihre Mahlzeit runter, ohne zu kauen.
       
       Das Gras landet dann im ersten und größten Magen der Kuh, dem Pansen. Dort
       helfen Milliarden Bakterien und andere winzig kleine Tierchen dabei, es zu
       zersetzen. Dabei gelangen bereits wichtige Nährstoffe in den Blutkreislauf
       – das gibt der Kuh Energie. Vom Pansen wird der Grasbrei in den Netzmagen
       weitergeleitet.
       
       Der Netzmagen funktioniert im Grunde wie ein Sieb. Sind die Bröckchen noch
       nicht klein genug, rülpst die Kuh sie sich zurück ins Maul. Sie kaut dann
       auf dieser halbverdauten Masse herum und produziert dabei extrem viel
       Speichel – am Tag 180 Liter, das ist eine Badewanne voll –, damit das Gras
       beim zweiten Anlauf den Netzmagen passieren kann. Diesen Prozess nennt man
       Wiederkäuen.
       
       Nach erfolgreichem Wiederkäuen rutscht das Futter vom Netzmagen irgendwann
       in den Blättermagen. Hier wird dem Brei vor allem Flüssigkeit entzogen. Der
       letzte Magen, der Labmagen, ähnelt mit seinem hohen Säuregehalt dem
       menschlichen Magen am meisten. Nährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine
       werden herausgelöst und über die Wand des an den Labmagen angeschlossenen
       Dünndarms vom Blut aufgenommen.
       
       Das Blut enthält nun alles, was es braucht, um Milch herzustellen, und
       fließt weiter zum Euter. Der besteht vor allem aus Drüsengewebe, das
       aussieht wie ein Schwamm. 500 Liter Blut müssen durch diese Gefäße fließen,
       damit ein Liter Milch entstehen kann. Wie alle Säugetiere gibt auch die Kuh
       nur Milch, wenn sie zuvor ein Kalb geboren hat.
       
       Sogenannte „Hochleistungskühe“ produzieren 28 Liter Milch am Tag, das sind
       so 10.000 Liter im Jahr. Während die Kuh auf der Weide steht und scheinbar
       faul und unbeteiligt vor sich hin frisst, passieren also hochkomplexe Dinge
       in ihrem Körper.
       
       Wenn du das nächste Mal eine Schüssel Cornflakes ausschlürfst, denk
       vielleicht daran.
       
       Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an [1][kinderfragen@taz.de]
       
       10 Dec 2023
       
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