# taz.de -- Situation in der Ukraine: Ukrainekrieg – war da was?
       
       > Die Lage für das angegriffene Land ist heikel – auch weil es zu wenig
       > Hilfe bekommt, um zu gewinnen. Das dürfte die Autokratien in der Welt
       > beflügeln.
       
 (IMG) Bild: Ein Soldat des pro-ukrainischen Bataillons aus Russland bei einer Übung
       
       Die Aufmerksamkeit für den Krieg Russlands gegen die Ukraine nimmt ab.
       Dafür gibt es viele Gründe – [1][von der Eskalation des Krieges in Gaza]
       bis hin zur Uneinigkeit unter den Unterstützerstaaten. Die schwindende
       Aufmerksamkeit für die Ukraine verringert leider nicht die Intensität der
       militärischen Aggression Russlands – ganz im Gegenteil. Je schwieriger es
       für die Ukraine wird, westliche Unterstützung zu erhalten, desto
       zuversichtlicher ist Russland.
       
       Im Gegensatz zur demokratischen Welt können autoritäre Regime wie das
       russische das Spiel langfristig spielen. Wenn sie sich zu Beginn der
       Invasion strategisch geirrt haben, weil sie mit einem schnellen Sieg
       gerechnet haben, heißt das nicht, dass sie keine Lehren daraus gezogen
       haben. Russland setzt auf die Erschöpfung der Ukraine – physisch,
       militärisch und moralisch – und seine größeren Ressourcen an Menschen und
       Material.
       
       Gleichzeitig ist die russische Autokratie in der Lage, nicht nur aus
       Fehlern zu lernen, sondern auch Verbündete zu finden. So kann sie nicht nur
       mit westlichen Sanktionen ganz gut umgehen, sondern sich auch technologisch
       weiterentwickeln. In der Nacht, in der Präsident Wolodymyr Selenskji und
       sein US-Amtskollege Joe Biden nach ihrem Treffen in Washington eine
       Pressekonferenz abhielten, feuerte Russland zehn Raketen auf Kyjiw ab. Alle
       Raketen wurden dank der Luftabwehrsysteme abgeschossen, die die Ukraine von
       ihren Verbündeten, insbesondere den USA und Deutschland, bekam. Dennoch
       beschädigten die herabfallenden Granatsplitter Häuser und Gebäude der
       zivilen Infrastruktur; mehr als 50 Menschen wurden verletzt.
       
       Die Ukraine erhält jetzt genug Hilfe, um zu überleben, [2][aber zu wenig,
       um den Krieg zu gewinnen]. Das hält – zumindest die meisten – Ukrainer
       nicht davon ab, weiter für ihre Freiheit zu kämpfen, aber es untergräbt die
       Glaubwürdigkeit der westlichen Partner.
       
       Indem die westliche Welt den Krieg im Zentrum Europas vergisst, offenbart
       sie nicht nur ihr Zaudern gegenüber einer imperialistischen Bedrohung,
       sondern gibt den Autokratien grünes Licht für weitere Aggressionen globalen
       Ausmaßes.
       
       14 Dec 2023
       
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