# taz.de -- Strukturwandel in der Landwirtschaft: Weniger, aber größere Höfe
       
       > Tausende Bauern geben jedes Jahr auf. Agrarminister Özdemir erhält für
       > die Tierwohlabgabe Unterstützung von seiner konservativen
       > Amtsvorgängerin.
       
 (IMG) Bild: Özdemir für Tierwohlabgabe
       
       BERLIN taz | Der Wandel in der Landwirtschaft hin zu weniger und dafür
       größeren Betrieben hält an, hat sich aber verlangsamt. Das geht aus der
       [1][Agrarstrukturerhebung 2023 des Statistischen Bundesamt] hervor. Danach
       ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in den vergangenen drei
       Jahren um 7.800 auf jetzt 255.000 gesunken. Das entspricht 2.600 Höfen pro
       Jahr.
       
       Gleichzeitig ist die von den Unternehmen genutzte Fläche um im Schnitt 2
       Hektar auf 63 Hektar gestiegen, teilte das Bundesamt am Dienstag mit. 2013
       bis 2020 gaben jährlich 3.200 Betriebe auf, von 2010 bis 2013 waren es
       4.700 pro Jahr gewesen. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche ist mit 16,6
       Millionen Hektar seit 2010 nahezu gleich geblieben. Davon wird immer mehr
       ökologisch beackert. Im Vergleich zu 2020 stieg der Anteil der ökologisch
       bewirtschafteten Fläche um 16 Prozent auf rund 1,85 Millionen Hektar. Die
       Zahl der Höfe mit Bioanbau ist seit 2020 um 10 Prozent auf 28.700
       gestiegen, ihr Anteil liegt bei 11 Prozent.
       
       Im Streit um die Subventionierung des Agrardiesels für Bauern ist bislang
       keine Einigung absehbar. Bis zum vergangenen Montag hatte der Bauernverband
       Demonstrationen und Blockaden organisiert, damit die Bundesregierung die
       vorgesehene allmähliche Abschaffung dieser Subvention zurücknehme. [2][Dazu
       ist diese aber bisher nicht bereit.]
       
       Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat als Ausgleich die Einführung
       eines Preisaufschlags auf tierische Produkte vorgeschlagen. Unterstützung
       für die [3][sogenannte Tierwohlabgabe] bekommt der Grünen-Politiker dafür
       nicht nur von seiner Parteifreundin, der Umweltministerin Steffi Lemke,
       sondern auch von seiner konservativen Amtsvorgängerin Julia Klöckner (CDU).
       Özdemir müsse nun die Details für die Abgabe erarbeiten, forderte sie.
       
       16 Jan 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_021_41.html
 (DIR) [2] /Regierung-spricht-mit-Landwirten/!5982920
 (DIR) [3] /Konsequenzen-aus-den-Bauernprotesten/!5982909
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anja Krüger
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Bio-Landwirtschaft
 (DIR) Agrarpolitik
 (DIR) Bauernprotest
 (DIR) Bauern
 (DIR) Wir haben es satt
 (DIR) Landwirtschaft
 (DIR) Bauernprotest
 (DIR) Bauernprotest
 (DIR) Bauernprotest
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) „Wir haben es satt“: Auf ein paar Cent reduziert
       
       Wieder fahren am Wochenende die Trecker: Statt klimaschädlicher
       Subventionen fordert die „Wir haben es satt“-Demo klimafreundlichere
       Agrarpolitik.
       
 (DIR) Kraftstoffe in der Landwirtschaft: Lemke ist offen für Biodiesel
       
       Die Umweltministerin wollte die Herstellung von Biosprit eigentlich bis
       2030 beenden. Angesichts der Bauernproteste rückt sie von dieser Haltung
       ab.
       
 (DIR) Bauernprotest vor Aldi-Lager: Scharf auf Billig-Solidarität
       
       Bauern in Niedersachsen blockierten Lager von Amazon und Aldi. Konkrete
       Forderungen gebe es dabei keine, sagt der Protestforscher Felix Anderl.
       
 (DIR) Regierung spricht mit Landwirten: Lindner macht Bauern den Hof
       
       Bei der Bauerndemo in Berlin wird Finanzminister Lindner gnadenlos
       ausgebuht. Auch ein Gespräch mit den Ampelfraktionen bringt keine Einigung.
       
 (DIR) Konsequenzen aus den Bauernprotesten: Tierwohl statt Dieselsubvention
       
       Die Bauern sollten lieber eine Tierschutzabgabe auf Fleisch fordern, als
       die Diesel-Subvention. Die Abgabe würde Höfen eine Zukunftsperspektive
       geben.