# taz.de -- Ifo-Institut senkt Prognose: Weniger Wachstum wegen Sparzwang > Das Bruttoinlandsprodukt werde statt 0,9 nur noch um 0,7 Prozent zulegen, > so das Wirtschaftsforschungsinstitut ifo. Grund: Der Sparkurs der > Regierung. (IMG) Bild: Schlecht für die Konjunktur, denn wer sparen muss, kauft nur das Nötigste BERLIN rtr | Das Ifo-Institut kappt seine Wachstumsprognose für die deutsche [1][Wirtschaft] wegen des Sparkurses der Bundesregierung. Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr voraussichtlich nur um 0,7 Prozent wachsen, sagten die Münchner Forscher am Mittwoch voraus. Noch Mitte Dezember waren sie von einem Plus von 0,9 Prozent ausgegangen. Im vergangenen Jahr schrumpfte Europas größte Volkswirtschaft um 0,3 Prozent. „Mit dem nun [2][im Haushaltsausschuss vereinbarten Bundeshaushalt] wurden nach unserer Schätzung zusätzliche Einsparungen in Höhe von knapp 19 Milliarden Euro beschlossen“, begründete Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser die neue Prognose. „Unternehmen und Haushalte werden mehr belastet oder weniger entlastet, und die Staatsausgaben werden gekürzt.“ Der gesamte Umfang entspreche damit in etwa dem, was in einem Risikoszenario für 2024 geschätzt wurde. Auch die konjunkturellen Auswirkungen dürften sich in dieser Größenordnung bewegen. Die Konsolidierungsmaßnahmen wurden notwendig, nachdem im November 2023 das Bundesverfassungsgericht das Auffüllen des Klima- und Transformationsfonds mit nicht verwendeten Kreditermächtigungen zur Bewältigung der Coronapandemie für verfassungswidrig und nichtig erklärt hatte. Zum Zeitpunkt der Erstellung der Ifo-Konjunkturprognose im Dezember sei noch völlig unklar gewesen, in welchem Umfang Ausgaben gekürzt oder Abgaben erhöht werden. Einige Ökonomen sind noch deutlich pessimistischer als das Ifo-Institut. Das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) etwas rechnet mit einem erneuten Schrumpfen von 0,3 Prozent in diesem Jahr. „Hoffnung auf eine Erholung der Konjunktur gibt es erst in Richtung zweiter Jahreshälfte, wenn steigende Löhne und eine weiter fallende Inflation die Kaufkraft der Privathaushalte stützen“, sagte der wissenschaftliche [3][IMK-Direktor Sebastian Dullien]. 24 Jan 2024 ## LINKS (DIR) [1] /Wirtschaft/!t5008636 (DIR) [2] /Streit-um-Bundesetat/!5984090 (DIR) [3] /Oekonom-ueber-die-Schuldenbremse/!5982979 ## TAGS (DIR) Deutschland (DIR) Regierung (DIR) Sparprogramm (DIR) Wachstumsprognose (DIR) Wirtschaft (DIR) GNS (DIR) Bauernverband (DIR) Inflation (DIR) Unternehmen ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) „Wir haben es satt!“ fordert Agrarwende: Bunter Protest vor dem Kanzleramt Für eine nachhaltigere Agrarpolitik demonstrierten Tausende am Samstag in Berlin. Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir gestand zuvor Fehler ein. (DIR) Inflation 2023: Verbraucher haben draufgezahlt Die allgemeine Teuerungsrate betrug im vergangenen Jahr 5,9 Prozent. Ein Sozialverband fordert einen höheren Mindestlohn sowie Rentensteigerungen. (DIR) Aussichten für 2024: Unternehmen pessimistisch Die Mehrheit der Wirtschaftsbranchen blickt wenig zuversichtlich ins neue Jahr. 30 von 47 deutschen Verbänden sehen die Lage düster.