# taz.de -- Bundesweite Tarifkonflikte im ÖPNV: Neue Warnstreiks im Nahverkehr
       
       > Verdi ruft für Anfang März zum Arbeitskampf auf. Die genauen Termine
       > unterscheiden sich, nur Bayern ist nicht betroffen. Auch Fridays for
       > Future will mitdemonstrieren.
       
 (IMG) Bild: Gottverlassene Bushaltestelle
       
       BERLIN dpa | Die Gewerkschaft Verdi ruft für kommende Woche bundesweit zu
       Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr auf. Wie die Gewerkschaft am
       Donnerstag in Berlin mitteilte, sind die Arbeitskämpfe regional an
       unterschiedlichen Tagen geplant, mit dem 1. März als Hauptstreiktag. Bayern
       ist als einziges Bundesland nicht betroffen. Parallel zu den Warnstreiks
       organisiert [1][Fridays For Future] für den 1. März zahlreiche
       Demonstrationen gegen die Klimakrise.
       
       In den vergangenen Wochen gab es bereits mehrere Warnstreiks im ÖPNV in
       einzelnen Bundesländern. Am 2. Februar bestreikte Verdi den öffentlichen
       Personennahverkehr in einer bundesweit koordinierten Aktion [2][in nahezu
       allen Bundesändern]. Damals waren nach Gewerkschaftsangaben mehr als 80
       Städte und rund 40 Landkreise betroffen.
       
       „Das Signal, das die Beschäftigten mit ihrem Streik am 2. Februar
       ausgesendet haben, ist anscheinend nicht ausreichend verstanden worden,
       denn die Tarifverhandlungen in den einzelnen Bundesländern sind nach wie
       vor ohne Ergebnis geblieben“, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende
       Christine Behle laut Mitteilung. „Um endlich Bewegung in die Verhandlungen
       zu bringen, muss jetzt erneut Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt werden.
       Deshalb rufen wir die Beschäftigten zu konzertierten Streiks auf.“
       
       Die Gewerkschaft verhandelt derzeit parallel in allen Bundesländern, in
       Bayern ist der Tarifvertrag aber nicht gekündigt. Dadurch kann dort nicht
       gestreikt werden. In den meisten Runden geht es vor allem um die
       Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Verdi fordert unter anderem
       kürzere Arbeitszeiten ohne finanzielle Einbußen, längere Ruhezeiten
       zwischen einzelnen Schichten, mehr Urlaubstage oder mehr Urlaubsgeld.
       
       ## Klimaaktivist*innen unter den Streikenden
       
       Damit sollen die Beschäftigten entlastet und die Berufe im Nahverkehr
       attraktiver werden. Sämtliche Verkehrsunternehmen leiden unter
       Personalmangel. Insbesondere Busfahrerinnen und Busfahrer sind schwer zu
       finden. Die Berliner Verkehrsbetriebe sind aus diesem Grund seit Monaten
       mit einem eingeschränkten Busfahrplan unterwegs.
       
       In Brandenburg, im Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird auch über
       höhere Löhne und Gehälter verhandelt. Verdi fordert zum Beispiel in
       Bandenburg 20 Prozent mehr pro Monat für die Beschäftigten, mindestens aber
       650 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll laut Verdi ein Jahr betragen.
       In Hamburg wird über einen neuen Haustarifvertrag für die Verkehrsbetriebe
       verhandelt.
       
       Verdi und Fridays For Future [3][arbeiten bereits seit einiger Zeit
       zusammen], unter anderem in der Kampagne „Wir fahren zusammen“. Auch beim
       Warnstreik Anfang Februar mischten sich an zahlreichen Streikposten junge
       Aktivistinnen und Aktivisten unter die Beschäftigten. Die Anfahrt zu den
       Klimademonstrationen, die ebenfalls am 1. März stattfinden sollen, dürfte
       vielerorts durch den Warnstreik deutlich schwieriger werden.
       
       Die neuen Warnstreiks reihen sich ein in eine länger werdende Liste an
       Arbeitskämpfen im Verkehr in diesem Jahr. Neben den ÖPNV-Warnstreiks gab es
       zwei mehrtägige Arbeitskämpfe bei der Bahn und zuletzt auch mehrere
       Arbeitsniederlegungen im Flugverkehr.
       
       22 Feb 2024
       
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