# taz.de -- Habeck erklärt Energiekrise für beendet: Preise wieder auf Vorkriegsniveau
       
       > Die Energieversorgung ist in jeder Hinsicht sicher, sagt der grüne
       > Wirtschaftsminister. An Vorsorgemaßnahmen hält er fest.
       
 (IMG) Bild: LNG-Tankschiff vor Rügen
       
       BERLIN taz | Bundeswirtschaftsminister [1][Robert Habeck (Grüne)] hat die
       Energiekrise infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine für
       beendet erklärt. „Diese Krise haben wir abgearbeitet“, sagte Habeck bei
       einer Energiekonferenz in Berlin. „Die Energieversorgung ist in jeder
       Hinsicht sicher.“ Die Preise befänden sich wieder auf dem Niveau vor dem
       Angriff auf die Ukraine.
       
       Bis zum Sommer 2022 bezog Deutschland sehr große Mengen Gas aus Russland,
       vor allem über die im September 2022 [2][von bislang Unbekannten gesprengte
       Pipeline Nord Stream 1]. Mittlerweile kommt die Bundesrepublik ohne
       russisches Pipelinegas aus. Nach dem Angriff auf die Ukraine und das
       Versiegen der Gaslieferungen stiegen die Preise enorm, in der Folge auch
       die für Strom. Die Bundesregierung ergriff eine Reihe von Maßnahmen wie
       Einkäufen von Gas auf dem Weltmarkt, um einem Mangel vorzubeugen, und
       dämpfte die Preise mit Zuschüssen.
       
       Habecks Erklärung zum Ende der Krise ist ein politisches Signal und keine
       Ankündigung. „Die getroffenen Vorsorgemaßnahmen gelten weiter“, sagte ein
       Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums der taz. Gerade durch diese
       Maßnahmen sei ein Mangel verhindert worden. Das gelte etwa für das Gesetz
       zur Gaseinspeicherung oder die Errichtung von Terminals für die Anlandung
       von Flüssiggas (LNG). Die Bundesnetzagentur hat im Juni 2022 die Alarmstufe
       des Notfallplans Gas ausgerufen. Das werde nicht geändert, sagte der
       Sprecher.
       
       Mit dieser Einstufung signalisiert die Bundesnetzagentur, die dem
       Bundeswirtschaftsministerium untersteht, dass weiterhin Gas eingespart
       werden muss. Sie veröffentlicht täglich einen Bericht zur Lage der
       Gasversorgung. Dafür werden fünf Indikatoren betrachtet: eine
       Temperaturprognose, der temperaturbereinigte Gasverbrauch, die Füllstände
       der Gasspeicher, die Situation in den Nachbarländern und die Beschaffung
       der Regelenergie. Die Regelenergie gleicht Differenzen von Entnahmen und
       Einspeisungen aus dem Netz aus. [3][Vier Indikatoren stuft die
       Bundesnetzagentur als stabil ein, nur der temperaturbereinigte Gasverbrauch
       gilt als „angespannt“.]
       
       19 Mar 2024
       
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 (DIR) [3] https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Gasversorgung/aktuelle_gasversorgung/start.html
       
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