# taz.de -- Nach Klage von russischem Rennfahrer: EU-Gericht kippt Sanktionen > Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine verlor Nikita Masepin seinen > Formel-1-Job und wurde mit Sanktionen belegt. Diese wurden nun > aufgehoben. (IMG) Bild: Sanktionen gegen ihn wurden aufgehoben: der russische Ex-Formel-1-Rennfahrer Nikita Masepin BERLIN/LUXEMBURG dpa/taz | Das EU-Gericht hat die Sanktionen gegen den russischen Ex-Formel-1-Rennfahrer Nikita Masepin gekippt. Die familiäre Beziehung zu seinem Vater genüge nicht, um anzunehmen, dass er durch gemeinsame Interessen mit ihm verbunden sei, teilten die Richter am Mittwoch in Luxemburg mit. Seinem Vater wird vorgeworfen, [1][zum engsten Kreis von Kremlchef Wladimir Putin] zu gehören und als führender Geschäftsmann unter anderem in der Chemiebranche Maßnahmen zu unterstützen, die die Ukraine bedrohen. Die EU-Länder hatten wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im März 2022 entschieden, die Gelder von Masepin einzufrieren und ihm die Einreise in die EU zu verweigern. Dieser ging jedoch gegen die Sanktionen vor dem Gericht der EU vor. Die Richter hatten [2][die Sanktionen] in einem vorläufigen Verfahren im vergangenen Jahr bereits bis zur endgültigen Entscheidung teilweise ausgesetzt. Masepin fuhr an der Seite von Mick Schumacher in der Formel 1 für den Rennstall Haas, bis dieser wegen des russischen Angriffskriegs im März 2022 die Zusammenarbeit beendete. Gekündigt wurde auch dem damaligen Titelsponsor Uralkali: Masepins Vater war Mehrheitseigentümer des Bergbauunternehmens. ## Mehrere Dutzend Klagen derzeit anhängig Gegen das Urteil kann noch vor dem höchsten europäischen Gericht, dem Europäischen Gerichtshof (EuGH), vorgegangen werden. Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine erließ die EU bislang gegen fast 2.000 Personen und Organisationen Sanktionen. Derzeit sind mehrere Dutzend Klagen gegen die Strafmaßnahmen vor Gerichten anhängig. Ein prominentes Urteil war bereits im vergangenen Jahr gefallen – und stellte eine deutliche Niederlage für die EU dar. Die Mutter des inzwischen verstorbenen Chefs der [3][russischen Privatarmee Wagner], Violetta Prigoschina, hätte nicht sanktioniert werden dürfen, entschieden die Richter damals und argumentierten ähnlich wie bei Masepin: Ein Verwandtschaftsverhältnis reiche nicht aus, um Strafmaßnahmen gegen sie zu verhängen. Viele andere sind mit ihren Klagen vorläufig gescheitert, darunter der ehemalige Besitzer des FC Chelsea, Roman Abramowitsch. 20 Mar 2024 ## LINKS (DIR) [1] /Russlands-Wirtschaft/!5995074 (DIR) [2] /Wirtschaftssanktionen-gegen-Russland/!5989382 (DIR) [3] /Wagner-Nachfolger-in-Afrika/!5998414 ## TAGS (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine (DIR) Europäischer Gerichtshof (DIR) Formel 1 (DIR) Sanktionen (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Russlands Wirtschaft: Der Krieg lässt den Rubel rollen Putin will sich als Präsident bestätigen lassen. Dabei hilft ihm Russlands robuste Wirtschaft, die den Sanktionen trotzt. Was bleibt dem Westen? (DIR) Die Ukraine nach dem EU-Gipfel: Langer Krieg, langer EU-Beitritt Kyjiw hofft auf einen zügigen EU-Beitritt. Aus Polens neuer proeuropäischer Regierung kommt nun der Ruf nach 20 Jahren Sperre für ukrainische Waren. (DIR) Neues EU-Sanktionspaket gegen Russland: Das Tamtam bleibt diesmal aus Reiseverbote, gesperrte Vermögen und eine nachjustierte Ölpreisbremse: Die EU möchte Russland mit dem zwölften Sanktionspaket wirklich treffen.